Weltweiter Einsatz für Kunst- und Kulturgut
30 Jahre Restaurierungswissenschaft an der TH Köln: Vom altägyptischen Sarg über mittelalterliche Gemälde bis hin zu zeitgenössischen Installationen – das Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (Cologne Institute for Conservation Sciences, CICS) der TH Köln erforscht seit 30 Jahren den Erhalt von Kunst- und Kulturgut aus allen Epochen.
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Das Jubiläum feierte das Institut jetzt mit Kooperationspartnern, Freunden, Förderern, Studierenden und Alumni.
„Das CICS hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten einen wichtigen Platz in der nationalen und internationalen Restaurierungsszene erarbeitet. Wo immer es um die wissenschaftliche Erforschung und Bewahrung von Kunst- und Kulturgut geht, ist die Expertise des CICS gefragt. In Zeiten von kriegerischen Auseinandersetzungen und Konflikten und den damit verbundenen Veränderungen von Lebensräumen gilt dies mehr denn je", sagt Prof. Dr. Klaus Becker, geschäftsführender Vizepräsident der TH Köln.
Bildergalerie
Prof. Dr. Klaus Becker, geschäftsführender Vizepräsident der TH Köln, begrüßt die Gäste. (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)
Die Gäste der 30-Jahrsfeier hatten Gelegenheit, sich Objekte aus den fünf Studienrichtungen zeigen zu lassen. ( (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)
Die Studienrichtungen befassen sich mit so unterschiedlichen Themenfeldern wie Papier und Textilien, ... (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)
Damenschuh (frühes 18. Jahrhundert) aus dem Museum für Angewandte Kunst, der zurzeit in der Studienrichtung "Textilien und Archäologische Fasern" restauriert wird. (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)
Das Jubiläum feierte das Institut mit Kooperationspartnern, ... (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)
Seit der Gründung des Instituts arbeiten Professorinnen und Professoren aus den Geistes- und Naturwissenschaften interdisziplinär zusammen, um den vielfältigen Herausforderungen der Restaurierung gerecht zu werden. Fünf Studienrichtungen befassen sich mit so unterschiedlichen Themenfeldern wie Papier, Gemälden, Skulpturen, Holz, Buchmalerei und Textilien. 621 Diplomabsolventinnen und -absolventen verließen das CICS seit seiner Gründung. Seit der Bologna-Reform 2007 sind 164 Bachelor- und 106 Masterabschlüsse hinzugekommen.
„In Forschung und Lehre beschäftigen sich unsere Restauratorinnen und Restauratoren nicht nur mit den Methoden und Techniken, um Kulturgüter zu erhalten, sondern darüber hinaus auch mit ökologischen, sozialen, sozioökonomischen und ethischen Aspekten. Diese inter- und intradisziplinäre Herangehensweise hat das CICS von Beginn an geprägt und wird in den kommenden Jahren sicher noch zunehmen“, so Institutsdirektor Prof. Hans Portsteffen.
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Angkor Wat und Kölner Stadtarchiv
Bei internationalen Projekten sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des CICS gefragte Expertinnen und Experten. So gründete das Institut 1995 das German Apsara Conservation Project in Angkor Wat und arbeitet seitdem an der Restaurierung der kambodschanischen Tempelstadt mit. Schwerpunkte der Tätigkeiten sind die wissenschaftliche Untersuchung der verwendeten Natursteine und der Verwitterungsprozesse sowie die Entwicklung von Konservierungskonzepten und deren Ausführung. Zudem werden Einheimische als Restauratoren ausgebildet.
Auch in akuten Notsituationen ist das Institut gefragt. Ein Team des CICS gehörte zu den ersten Helfern beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009. Unter schwierigen Bedingungen bauten sie in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle Arbeitsplätze auf, um die wertvollen Archivalien direkt nach der Bergung behandeln zu können. Im Zuge der Arbeiten entwickelten Professoren und Studierende zahlreiche neue Restaurierungsmethoden, etwa zur Reinigung von Mikrofilmen und Negativen.
Juli 2016