Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

TH Köln
Campus Südstadt
Ubierring 48, 50678 Köln

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Studiengangskoordinatorin

Christina Düring

Christina Düring

Angewandte Sozialwissenschaften

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Kindheitspädagogik und Familienbildung (B.A.) studieren - Was erwartet Sie?

Kindheitspädagogik und Familienbildung (Bild: Photocase)

Interessieren Sie sich für die Entwicklung von Kindern und die Unterstützung von Familien? In diesem Studiengang erwartet Sie eine spannende Kombination aus praktischen Ansätzen sowie wissenschaftlich-theoretischen und forschenden Zugängen. In sechs Semestern erwerben Sie 180 ECTS-Punkte und erhalten die staatliche Anerkennung als Kindheitspädagog*in.

Die Studieninhalte sind in fünf Teilbereiche untergliedert, die sich aus den Lebensumständen von Kindheit und Familie sowie den zugehörigen institutionellen Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe und des Bildungswesens ableiten:

  • Kinder und Familie
  • Bildung, Erziehung und Betreuung
  • Kulturen - Lebenswelten
  • Organisation - Institution, Sozialraum
  • Systeme - Gesellschaft.

Eine ausführliche Beschreibung dieser Bereiche finden Sie unter der nachfolgenden Grafik.

Zwei Praxisphasen sind im Studienverlauf integriert, jeweils im 3. und 4. Semester. Der Fokus des ersten Praxisstudiums liegt auf der Kindheitspädagogik, während das zweite sich mit Familienbildung bzw. non-formaler Bildung befasst. Beide Phasen sind mit Projektaufgaben verbunden und werden durch fachtheoretische, didaktische und praxisreflexive Unterstützung der Hochschule begleitet.

Die Zugänge zu den Handlungsfeldern von Kindheitspädagog*innen und Familienbildner*innen lassen sich analytisch in professionelle und wissenschaftliche Ansätze unterteilen. Allerdings wird diese Trennung weder in der Berufspraxis noch im Studienverlauf, in Modulen oder Lehrveranstaltungen angestrebt.

Vielmehr ermöglicht diese Differenzierung bei der Gestaltung von Lehrveranstaltungen und Modulen die Berücksichtigung und Verknüpfung verschiedener Perspektiven. Dadurch wird ein Bezug zu professionellen Tätigkeiten geschaffen und verstärkt.

Kinder und Familie

Die Handlungsfelder von Kindheitspädagogik und Familienbildung zentrieren sich um die Arbeit mit Kindern, Kindergruppen, Familien, Eltern und Erwachsenen in Familien. Diese Praxis ist immer auch von Betrachtungsweisen, Einstellungen und Handlungsformen gekennzeichnet, die Kinder und Familien als gleichsam natürliche und schon erfasste Phänomene voraussetzen.

Dies ist unter anderem bei bestimmten entwicklungspsychologischen oder sozialmedizinischen Wissensbeständen der Fall. Auch präventive und diagnostische Herangehensweisen haben in den Praxisfeldern eine erhebliche Bedeutung.

Die Absolvent*innen des Studiengangs können die Eigenlogiken dieses Handlungsfeldes nachvollziehen, die entsprechenden Wissensbestände berücksichtigen und in Relation zu anderen Handlungsfeldern setzen.

Bildung, Erziehung und Betreuung

Die Trias Bildung, Erziehung und Betreuung wird allgemein als zentrale Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe gesehen. Sie stellt eine Leistungserwartung an Kindheitsinstitutionen wie Tageseltern, Kindertagespflege, Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen dar. In der Familienbildung betrifft diese Erwartung die Erwachsenenbildung in Weiterbildungsinstitutionen.

Als Handlungsfeld beschreibt diese Trias jedoch sowohl professionelle und institutionalisierte als auch familiäre Interaktionsformen, (Selbst)Verhältnisse und Prozesse. In diesen Feldern fallen die praktischen, konzeptionellen, forschenden und theoretischen Auseinandersetzungen mit didaktischem Handeln zusammen.

Kulturen - Lebenswelten

Bildungsprozesse finden in Symbolwelten statt, zu denen sie selbst aktiv beitragen. Aus pädagogischer Sicht können diese „Welten“ Bildungsbereiche oder Bildungszugänge genannt werden. Möchte man hingegen nicht-pädagogische oder nicht-didaktisierte Aspekte dieser Symbolwelten in den Fokus rücken, wird von symbolischen Formen, Medien oder Kulturen gesprochen.

Das Handlungsfeld umfasst verschiedene Zugänge zu symbolischen Formen. Dazu gehören praktische, konzeptionelle, theoretische und forschende Perspektiven auf sprachliche, bewegungsorientierte, ästhetische, wissenschaftliche, spielerische und religiöse Ausdrucksformen und Kulturen. Der Begriff "Lebenswelten" konzentriert sich dabei auf Erfahrungen, Praktiken und Beziehungen von Kindern und Familien, die noch nicht formalisiert oder institutionalisiert sind.

Der Begriff Lebenswelten fokussiert sich hierbei auf die (noch) nicht formalisierten, professionalisierten, organisierten und „erfassten“ Erfahrungs- und Vollzugsweisen, Praktiken und Beziehungen von Kindern und Familien.

Organisation - Institution, Sozialraum

Kindheitspädagogik und Familienbildung finden zumeist sozialräumlich betrachtet in Organisationen statt, die gesellschaftliche Funktionen als Institutionen erfüllen und entsprechende Leistungserwartungen haben.

In diesen Strukturen werden professionelle Identitäten, pädagogische Interaktionen und didaktisches Handeln sowie die Zusammenarbeit in Teams und mit Angehörigen, Communities und anderen Akteur*innen sowie Einrichtungen des Sozialraums institutionell und organisatorisch geprägt und vorgezeichnet.

Absolvent*innen erforschen diese komplexen Spielräume empirisch, analysieren sie theoretisch und setzen sie als Grundlage für konzeptionelle Arbeit praktisch um.

Systeme - Gesellschaft

Der besondere Stellenwert gesellschaftstheoretischer Auseinandersetzungen im Studiengang liegt darin begründet, dass Bildung, Erziehung und Betreuung in der, für die und durch die Gesellschaft stattfindet.

Aktuelle gesellschaftliche Erwartungen an Kindheitspädagogik und Familienbildung sowie vorherrschende Diskurse über Kindheit und Familie sowie wissenschaftlich und medial diskutierte Zeit- und Gesellschaftsdiagnosen bilden Bezugsrahmen. Diese werfen Fragen zur professionellen Identität der Studierenden auf, die sowohl theoretisch untersucht als auch praktisch und konzeptionell bearbeitet werden können.

Einzelnen sozialen Systemen kommt zudem eine besondere Bedeutung für die Kindheitspädagogik und die Familienbildung zu. Neben der Wissenschaft, dem Bildungs- und Erziehungssystem und der Sozialen Arbeit als sozusagen innere Systembezüge sind das vor allem Recht und Politik, deren Bedeutungen für die Kindheitspädagogik und die Familienbildung eigens theoretisch gefasst und im Hinblick auf konkrete Praxis reflektiert werden.

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