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Zirkuläre Wirtschaft im Bergischen Rheinland: TH Köln und BAV schließen Pilotprojekt ab

Die Wirtschaft im Bergischen Rheinland soll künftig Reststoffe als Ressource verstehen und nutzen, um Rohstoffe, Energie und CO2 einzusparen. Die TH Köln und der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) haben jetzt das Projekt „Pilot Bergische Rohstoffschmiede“ abgeschlossen, das diese Entwicklung vorbereitet, Grundlagen für weitere Vorhaben gelegt und neuartige Verfahren erprobt hat.

„Ein wesentlicher Ansatzpunkt für eine nachhaltige Ökonomie ist die zirkuläre Wirtschaft bzw. Kreislaufwirtschaft, in der aus Reststoffen immer wieder neue Produkte oder Rohstoffe werden und in der im Idealfall fast nichts mehr auf der Deponie landet“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Christian Wolf von der TH Köln. Gemeinsam mit dem BAV betreibt die Hochschule seit 2010 das Lehr- und Forschungszentrum :metabolon am Entsorgungszentrum Leppe und entwickelt dort innovative Verfahren, um Neben-, Rest- und Abfallstoffe weiter zu verwerten.

Forschungshalle für mineralische Bauabfälle

Im jetzt beendeten Projekt „Pilot Bergische Rohstoffschmiede“ haben die Partner gemeinsam mit verschiedenen Unternehmen des Oberbergischen, Rheinisch-Bergischen und Rhein-Sieg Kreises zwei Jahre lang geforscht und mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungen Netzwerke zu Unternehmen geknüpft. Zudem wurde die bestehende Infrastruktur um eine 888 Quadratmeter große Forschungshalle mit Pilotanlagen zur Aufbereitung und Sortierung von mineralischen Baureststoffen ergänzt. Sieben Millionen Euro flossen dafür insgesamt in die Region. „Mit diesen Arbeiten haben wir die Grundlage gelegt, um in den nun folgenden Projekten gemeinsam mit unseren Partnern den Wandel unserer Wirtschaft weiter voranzutreiben“, sagt Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des BAV.

Im Bereich der Forschung konzentrierten sich die Partner auf die Verwertung von Kunststoffen sowie von mineralischen Bauabfällen wie Sand, Kies, Naturstein oder Zement. Zudem vertieften die Forschenden ihre Untersuchungen im Bereich der Pyrolyse. Mit dieser Methode können etwa Metalle von Kunststoff gelöst und damit recycelt werden. Auch die Weiterbehandlung von Abwässern aus Industrieprozessen oder Mülldeponien war eines der Themen. „Die Verwertungskette in der Kreislaufwirtschaft ist je nach betrachtetem Produkt ausgesprochen komplex. Mit unseren Forschungen schließen wir Lücken innerhalb der Prozesse oder vertiefen unser Verständnis einzelner Facetten. Dies ist auch im jetzt abgelaufenen Projekt hervorragend gelungen“, so Wolf.

Demonstrationsbauten und Vernetzung

Zudem entstanden im Rahmen des Vorhabens zwei Modellhäuser aus Holz auf dem Gelände von :metabolon. Als Demonstratoren zeigen sie den Einsatz ressourcenschonender, nachwachsender und kreislauffähiger Baustoffe sowie flächensparende Konstruktions- und Bauweisen. Ein Haus steht für einen ökologischen Ansatz und setzt auf natürliche Materialien wie Holz und Lehm, ein Gründach sowie einen minimalen Einsatz an Haustechnik. Das zweite Haus präsentiert ein technologiebasiertes Konzept mit innovativen Bauteilen wie Smart Home-Installationen und einer Heizungskombination aus neuartigen Fassaden-Solarflachziegeln, PV-Dachmodulen, Kühl- und Heizdeckensegel sowie einer Wärmepumpe.

Der Bergische Abfallwirtschaftsverband organisierte im Projekt vor allem den Austausch mit den Unternehmen. „Ein so großer Transformationsprozess kann nur mit den Akteur*innen vor Ort gelingen. Deshalb haben wir Netzwerke aufgebaut und erkundet, welche Bedürfnisse, Chancen und Sorgen es in der Wirtschaft gibt. Zudem wollen wir ein Bewusstsein für die Bedeutung des Themas schaffen. Wenn es uns gelingt, die Kreislaufwirtschaft immer weiter zu etablieren, profitieren am Ende alle: die Umwelt, die Unternehmen, die Forschung und unsere Region“, betont Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des BAV.

Über das Projekt

Das Forschungsprojekt „Pilot Bergische Rohstoffschmiede“ wurde über zwei Jahre von der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit sieben Millionen Euro gefördert. Beteiligt waren die TH Köln und der Bergische Abfallwirtschaftsverband.

März 2024

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