Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

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Angewandte Sozialwissenschaften
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IQ NRW OnTOP|THK – Mit Erfolg durch das 2. Projektjahr 2020

Trotz Herausforderungen bedingt durch Corona schließen 77 Teilnehmer*innen das Qualifizierungsprogramm für zugewanderte Akademiker*innen mit Schwerpunkt Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik erfolgreich ab.

Das 2019 an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln gestartete Projekt „IQ NRW – OnTop|THK: Qualifizierungsprogramm für zugewanderte Akademiker*innen in NRW – Schwerpunkt Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik“ führte im Jahr 2020 wieder erfolgreich vier Qualifizierungsprogramme für Akademiker*innen mit einem ausländischen Hochschulabschluss in sozialen und pädagogischen Disziplinen durch. Das Projekt richtet sich an internationale Fachkräfte, die auf der Suche nach einer qualifikationsadäquaten Beschäftigung oder nach neuen Beschäftigungsperspektiven in sozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern in NRW sind. Mittels vier flexibler Maßnahmen, die sich an individuellen Bedarfen der Teilnehmenden ausrichten, vermittelt das Projekt wichtiges Wissen zur Sozialen Arbeit und Kindheitspädagogik in Deutschland, schärft und erweitert professionsspezifische Kompetenzen und bietet Unterstützung und Begleitung bei der beruflichen (Neu-)Orientierung.

77 internationale Akademiker*innen aus 25 verschiedenen Ländern nahmen im Sommersemester und Wintersemester 2020 am Qualifizierungsprogramm teil. Das Projektteam ist stolz auf die hohe Zahl der erfolgreichen Teilnehmenden, da das Projektjahr aufgrund der Covid-19-Pandemie eine Herausforderung für alle – für die Teilnehmer*innen wie für das Projektteam – darstellte. So wurden die eigentlich als Präsenzveranstaltungen geplanten Programme kurzerhand als Online- oder hybride Maßnahmen neukonzipiert, zusätzlich wurden Online-, E-Learning- und Blended Learning-Formate entwickelt. Da viele Teilnehmer*innen mit großen persönlichen Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie sowie technischen Unsicherheiten zu kämpfen hatten, intensivierte das Team zudem die individuelle Beratung und Begleitung der Teilnehmenden. Motiviert und mit viel Engagement gestalten die Teilnehmenden die Programme mit und bereicherten sie durch ihre Beiträge, Ideen und Fragen. So ist der Tenor am Ende der Programme durchweg positiv ist: „Ohne dieses Programm hätte ich nie solch einen guten Einblick über das deutsche System bekommen.“

Das Begleitprogramm zur Anpassungsqualifizierung zum Erwerb der staatlichen Anerkennung in Sozialer Arbeit und Kindheitspädagogik begleitet und unterstützt die Teilnehmenden auf ihrem Weg zur staatlichen Anerkennung. 30 Teilnehmende haben in 2020 (verteilt auf Sommer- und Wintersemester) an dem Programm teilgenommen. Im Begleitprogramm erarbeiten die Teilnehmer*innen gemeinsam wichtiges Überblicks- und Professionswissen zur Sozialen Arbeit und Kindheitspädagogik in Deutschland. Einzel- und Gruppenbegleitungsangebote bieten Raum und Zeit für individuelle Fragen, Austausch mit anderen Teilnehmenden sowie gemeinsamen Lerngruppen. Abgerundet wird das Begleitprogramm durch ein Sprachcoachingangebot, das die Teilnehmenden individuell darin unterstützt, fachsprachliche Kenntnisse auszubauen und zu ergänzen. Gerade in Zeiten der Pandemie waren die wöchentlichen Termine für viele Teilnehmer*innen ein wichtiger Ankerpunkt, da – neben den fachlichen Inhalten – vor allem auch die gegenseitige Unterstützung ein wesentlicher Bestandteil des Begleitprogramms ist.

Teilnehmer*innen des Begleitprogramms im WS 2020/21, Teil Teilnehmer*innen des Begleitprogramms im WS 2020/21, Teil (Bild: Selma Citak)
Teilnehmer*innen des Begleitprogramms im WS 2020/21, Teil 2 Teilnehmer*innen des Begleitprogramms im WS 2020/21, Teil 2 (Bild: Selma Citak)
Teilnehmer*innen des Begleitprogramms im WS 2020/21, Teil 3 Teilnehmer*innen des Begleitprogramms im WS 2020/21, Teil 3 (Bild: Selma Citak)

Das Arbeitsmarktorientierte Schulungsprogramm spricht zum einen Interessierte an, die als Quereinsteiger*innen eine berufliche Perspektive in den Arbeitsfeldern Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik suchen bzw. sich orientieren möchten und zum anderen Fachkräfte, die Unterstützung dabei brauchen, eine qualifikationsadäquate Beschäftigung zu finden. 20 Teilnehmer*innen machten bei diesem Durchlauf mit und erhielten einen Überblick über das Sozial- und Bildungssystem Deutschlands und über Organisationsstrukturen der Sozialen Arbeit und Kindheitspädagogik sowie Grundwissen zu Fragen der staatlichen Anerkennung in beiden Berufsbildern. Das Kernstück des Programms ist, dass externe Referent*innen aus der Praxis ihre unterschiedlichen Arbeitsfelder vorstellen und Informationen und Tipps zu den beruflichen Anforderungen in ihrem Arbeitsfeld weitergeben. Zudem wurden die Teilnehmer*innen bei der Entwicklung von persönlichen Handlungsstrategien und Kompetenzen für die Einmündung in qualifikationsadäquate Erwerbsarbeit beraten. Das Arbeitsmarktorientierte Schulungsprogramm zeigt eine positive Bilanz: Durch die erfolgreiche Teilnahme am Programm konnten offene Fragen geklärt und Unsicherheiten abgebaut werden, so dass die Teilnehmer*innen nun gestärkt und mit viel neuem Strukturwissen und Knowhow ihr Ziel, als pädagogische Fachkraft in Deutschland zu arbeiten, weiterverfolgen können.

Auftaktveranstaltung in Präsenz am 16.10.2020 Auftaktveranstaltung in Präsenz am 16.10.2020 (Bild: Corinna Schwab)
Frau Sonja Schwab von der Stadt Köln stellt den Teilnehmer*innen das Arbeitsfeld Aufsuchendes Suchtclearing (ASC) und Mobile Drogenhilfe vor Frau Sonja Schwab von der Stadt Köln stellt den Teilnehmer*innen das Arbeitsfeld Aufsuchendes Suchtclearing (ASC) und Mobile Drogenhilfe vor. (Bild: Anna Metrangolo)

Vierzehn Kindheitspädagog*innen und Sozialarbeiter*innen aus elf Ländern nahmen am zweiten Durchlauf des Qualifizierungsprogramms „Integriertes Fach- und Sprachlernen Deutsch für akademische soziale und pädagogische Berufe für zugewanderte Akademikerinnen und Akademiker in NRW“ teil, das in Zusammenarbeit mit dem Sprachlernzentrum der TH Köln durchgeführt wird. Das Programm konnte mit vier Präsenzterminen beginnen und wurde unter den verschärften Corona-Bedingungen online fortgesetzt: Im Blended Learning-Format wurden Live-Sitzungen mit dem Videokonferenztool Zoom und Selbstlernaufgaben auf der Lernplattform ILIAS miteinander kombiniert.

Üben von Kommunikationsmustern: Elterngespräche in der Kita. Üben von Kommunikationsmustern: Elterngespräche in der Kita. (Bild: Astrid Hofer)

Die Teilnehmenden verfügen bereits durch ihr außerhalb Deutschlands abgeschlossenes Studium über die erforderliche berufliche Qualifikation und des Weiteren über gute Deutschkenntnisse. Im Fachsprachkurs können sie in den Bereichen Kindheitspädagogik und Soziale Arbeit ihre berufsbezogenen sprachlichen Kompetenzen erweitern. Die mündlichen und schriftlichen Prozesse, die sie für die Ausübung ihres Berufs benötigen, erarbeiten sich die Teilnehmenden anhand praxisnaher Simulationen.

Im zweiten Durchlauf konnten so die internationalen Kindheitspädagog*innen und Sozialarbeiter*innen mit handlungsorientierten Fallbeispielen Situationen aus der Kita, Schulsozialarbeit, Heimerziehung und Kinder- und Jugendhilfe üben. Zudem hatten die Teilnehmenden bei virtuellen Besuchen die Gelegenheit, mit Vertreterinnen des Jugendamtes Wesseling und des Mädchenwohnheims Teresa-von-Avila-Haus von IN VIA e.V. in Austausch zu treten. Durch diesen Einblick in den typischen Berufsalltag wurde die Relevanz des Kursprogramms bereits während des Semesters bestätigt.

Letzte Veranstaltung: Online-Übergabe der Zertifikate Letzte Veranstaltung: Online-Übergabe der Zertifikate (Bild: Astrid Hofer)
Präsentation einer Gruppenarbeit zum Thema Elternbriefe Präsentation einer Gruppenarbeit zum Thema Elternbriefe (Bild: Astrid Hofer)

Die Teilnehmenden konnten das Programm mit einer szenario-basierten Prüfung abschließen und dabei ihre fachsprachlich neu erworbenen Kompetenzen zeigen. Alle fühlen sich nun für den Arbeitsmarkt besser vorbereitet und selbstsicherer im Umgang mit der deutschen Sprache. Eine Teilnehmende verabschiedete sich mit: „Sie helfen Menschen wie mir, die einen Platz in Deutschland suchen, und das ist ein solidarisches Zeichen!“

Am Mentoringprogramm nahmen12 Mentees (Teilnehmer*innen) mit unterschiedlichen Berufserfahrungen und Qualifikationen teil. Im Mittelpunkt des Programms steht der persönliche Austausch zwischen Mentee und Mentor*in. Erfahrene Mentor*innen aus den Arbeitsfeldern wie Migrationsberatung für Erwachsene, Jugendmigrationsdienst, Kitas, Arbeitsvermittlung, Kompetenzentwicklung im Diskriminierungsschutz für Geflüchtete, Jugendhilfe unterstützen als Expert*innen für ihr Arbeitsfeld zugewanderte Akademiker*innen auf ihrem Weg, eine qualifikationsadäquate Arbeit zu finden. In Tandemgesprächen werden individuelle Herausforderungen beim Zugang zur Arbeit analysiert, Ziele priorisiert und anschließend persönliche Handlungsstrategien entwickelt. Das Programm wird durch eine Auftakt- und Abschlussveranstaltung gerahmt, außerdem finden regelmäßig Netzwerktreffen in Form von digitalen Stammtischen statt, die es ermöglichen, dass sich alle Beteiligten untereinander kennenlernen und sich zu unterschiedlichen Themen austauschen.

Auftaktveranstaltung am 09.09.2020: Mentees und Mentor*innen sprechen über Ressourcen Auftaktveranstaltung am 09.09.2020: Mentees und Mentor*innen sprechen über Ressourcen (Bild: Corinna Schwab)
Auftaktveranstaltung: Mentees und Mentor*innen diskutieren über Zugangsbarrieren Auftaktveranstaltung: Mentees und Mentor*innen diskutieren über Zugangsbarrieren (Bild: Corinna Schwab)

Aufbauend auf den Erfahrungen aus 2020 werden aktuell die neuen Durchläufe der Qualifizierungsprogramme geplant. Die Anmeldungen für das Sommersemester 2021 laufen bereits auf Hochtouren. Als Modellprojekt, das es so in Nordrhein-Westfalen bisher nicht gab, wird das Qualifizierungsprogramm für Sozialarbeiter*innen und Kindheitspädagog*innen bis 2022 fortgeführt und kontinuierlich weiterentwickelt. Finanziert wird das Projekt im Rahmen des Förderprogramms "Integration durch Qualifizierung (IQ)" durch das Ministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF).

Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
In Kooperation mit:

Februar 2021

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