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Christian Sander

Hochschulreferat Kommunikation und Marketing

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Grenzüberschreitende Evakuierung in Deutschland und der Schweiz

Wenn aufgrund von Katastrophen grenzüberschreitend evakuiert werden muss, stehen Rettungskräfte und Behörden vor vielfältigen Herausforderungen: Deshalb gilt es vor allem, die unterschiedlichen Zuständigkeiten und Vorgehensweisen in den betroffenen Ländern vor einem Ereignis zu klären.

In einem dreijährigen Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) der TH Köln am Beispiel von Deutschland und der Schweiz Handlungsempfehlungen für eine gemeinsame grenzüberschreitende Evakuierungsplanung entwickelt.

Darin werden nach einem vorbereitenden Teil die drei wesentlichen Planungsbereiche detailliert erläutert: die interinstitutionelle Kommunikation, das Mobilitätsmanagement sowie die Alarmierung, Warnung und Information der Bevölkerung. Für jeden Bereich bietet die Handlungsempfehlung des IRG eine Checkliste mit generellen wie auch szenariospezifischen Empfehlungen.

 „Die grenzüberschreitenden interinstitutionellen Kommunikationsprozesse sind die Grundvoraussetzung für eine Evakuierungsplanung und müssen als Metaebene für alle weiteren Maßnahmen betrachtet werden“, sagt Projektmitarbeiter Florian Steyer vom IRG. In der Checkliste empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem den Austausch von Verbindungspersonen, die Einrichtungen nationaler Kontaktstellen als „Single Point of Contact“ und einen Austausch über die Begrifflichkeiten, Abkürzungen und Sprachregelungen in der jeweiligen Landessprache.

Darüber hinaus müsse beim grenzüberschreitenden Mobilitätsmanagement sichergestellt werden, dass die betroffene Bevölkerung die Gefahrenzonen möglichst schnell verlassen kann und der Verkehr ungehindert über die Grenzen fließt. Neben der Erhebung der Kapazitäten aller relevanten Verkehrswege sollten daher auch gemeinsame Maßnahmen zur Verkehrslenkung festgelegt werden. Dazu gehören für die Forscherinnen und Forscher auch eine eindeutige Angabe über die Kapazität des öffentlichen Personennahverkehrs sowie eine grenzüberschreitende Abstimmung und Planung zur Frage, welche Verkehrsmittel zur Evakuierung eingesetzt werden sollten.

„Die koordinierte Alarmierung, Warnung und Information der Bevölkerung in den Grenzregionen ist von großer Relevanz, da die Menschen umso eher zur Kooperation bereit sind, je schneller und professioneller die Kommunikation der Behörden gestaltet ist“, erklärt Steyer. So sollten beispielsweise einheitliche Sprachregelungen, Hinweise zum Gesundheitsschutz und empfohlene Evakuierungsrouten abgestimmt sein.

August 2018

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