Fraunhofer-Preis: Masterarbeit über CO2-neutrales Containerterminal ausgezeichnet
Wie kann ein geplantes Containerterminal im Duisburger Binnenhafen CO2-neutral betrieben werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich Florian Dennewitz in seiner Masterarbeit. Der Absolvent des Masterstudiengangs Erneuerbare Energien erhielt dafür den Preis für herausragende Abschlussarbeiten des Fördervereins des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT.
„Ich habe das Terminal als Energiesystem ganzheitlich analysiert. Dazu habe ich verschiedene Ansätze in der Energiesystemmodellierung genutzt, um die verschiedenen Verbräuche der einzelnen technischen Gewerke innerhalb des Terminals zu modellieren“, beschreibt Dennewitz die Methodik.
Um die CO2-Einsparpotenziale zu ermitteln, überlagerte Dennewitz seine eigenen Berechnungen mit den Szenarien aus dem openENTRANCE-Projekt. Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung, Nutzung und Verbreitung einer offen zugänglichen Modellierungsplattform zur Bewertung kohlenstoffarmer Übergangspfade für das europäische Energie- und Verkehrssystem.
Die Masterarbeit ist eingebettet in das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Verbundprojekt „EnEff: Stadt: enerPort II – Optimierter Energieeinsatz im Hafen-Microgrid @ DGT“. In dem neu geplanten Terminal wird ein Energiesystem installiert, das Erneuerbare Energien, Energiespeicher und Verbraucher koppelt und deren Zusammenspiel optimiert. Von diesem Terminal aus sollen künftig auch angrenzende Stadtquartiere versorgt werden. „Anhand der komplexen Struktur des Hafens ist es Florian Dennewitz in seiner Masterarbeit gelungen, eine gesamtsystemische Betrachtung der zukünftigen Energieverbräuche und Energieerzeugungseinheiten zu modellieren und signifikante CO2-Einsparpotenziale aufzuzeigen“, sagt Prof. Dr. Peter Stenzel vom Cologne Institute for Renewable Energy, der die Arbeit gemeinsam mit Dana Laureen Laband, Doktorandin im Bereich Energie bei Fraunhofer UMSICHT, betreute.
Geplante Start-up-Gründung und Promotion
„Ich habe mich für das Thema entschieden, weil ich meine Kenntnisse in der Energiesystemmodellierung sowohl im Studium als auch bei der Entwicklung einer Software zur automatisierten Projektierung von Wasserstoffprojekten – einem Elektrolyserechner – einbringen konnte“, berichtet Dennewitz. Aus der Idee für das Wasserstoff-Auslegungs-Tool, das der Absolvent gemeinsam mit den TH Köln-Studierenden Marvin Benedikt Brands und Leonora Kastrati entworfen hat, soll ein Start-up werden. Dafür will sich das Trio um Fördermittel aus dem EXIST-Gründerstipendium des BMWK bewerben.
Ein erster Prototyp konnte bereits mit Hilfe der Kickstart-Förderung der TH Köln entwickelt werden. Diese Förderung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Kickstart-Projekts an der TH Köln vergeben und ermöglicht Student*innen der TH Köln, ihre Ideen aus den verschiedenen Fachbereichen bis zur Prototypenreife weiterzuentwickeln. Die Fördersumme beträgt 7.500 Euro. Darüber hinaus gewann das Team um Dennewitz auf der E-world 2023 die „Enpulse Challenge“ mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro zur weiteren Finanzierung ihres Gründungsvorhabens.
Außerdem hat Dennewitz am 1. Oktober seine Promotion am Zentrum für Brennstoffzellentechnik begonnen. Thema ist die Simulation des Leistungsverlustes über die gesamte Lebensdauer von Brennstoffzellen, auch Degradation genannt, sein.
November 2023