Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

Institut für Angewandtes Management und Organisation in der Sozialen Arbeit (IMOS)
Campus Südstadt
Ubierring 48, 50678 Köln

Fachtagung: Zusammenhalt im Veedel – Kooperationsperspektiven für die Wohnungswirtschaft

 (Bild: TH Köln/SRM)

Im Mittelpunkt der Fachtagung stand die Frage, wie durch die Kooperation von Wohnungsunternehmen das Zusammenleben in den Nachbarschaften gefördert, die Lebensbedingungen der Bewohnerschaft verbessert und soziale Konflikte im Quartier verhindert werden können.

Der Austausch über verschiedene Strategien und Praktiken zur Förderung des Zusammenlebens in den Nachbarschaften durch Kooperation von Wohnungsunternehmen und weiteren Stakeholdern war Ziel der Fachtagung „Zusammenhalt im Veedel – Kooperationsperspektiven für die Wohnungswirtschaft“ am 15. September 2015 in der Technischen Hochschule Köln. Organisiert und ausgerichtet wurde sie von dem Forschungsschwerpunkt Sozial · Raum · Management der Technischen Hochschule Köln und den vier Wohnungsunternehmen GAG Immobilien AG, LEG Immobilien AG, Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH und Vonovia (ehemals Deutsche Annington).


Dominik Gerstner vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht gab in seinem Vortrag einen Einblick darüber, wie vielseitig der Bereich Sicherheit aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet werden kann und welche Rolle subjektive Wahrnehmungen von Sicherheit und Unsicherheit im urbanen Leben spielen. Berichtet wurden Ergebnisse zum Zusammenleben und Sicherheit aus dem laufenden Forschungsprojekt „Sicherheit älterer Menschen im Wohnquartier – Analysen und Konzeption des Praxismodells Seniorensicherheitskoordination“.


Im Anschluss referierte Prof. Dr. Herbert Schubert, Leiter des Institutes für angewandtes Management und Organisation in der Sozialen Arbeit und des Forschungsschwerpunktes Sozial · Raum · Management an der Technischen Hochschule Köln, zur Bedeutung des sozialen Zusammenhalts in Wohnsiedlungen. Für die Stärkung des Zusammenhalts in Wohnquartieren ist es nicht ausreichend, gegenseitiges Vertrauen und geteilte Erwartungen in der Bewohnerschaft zu realisieren, sondern ebenfalls die Verbundenheit von Schlüsselpersonen bzw. institutionellen Entscheider/innen (Cohesiveness of Leadership) zu fördern.


Nach der Mittagspause wurden verschiedene Strategien zur Förderung des Zusammenlebens in vier Arbeitskreisen vorgestellt und diskutiert.


In dem ersten Arbeitskreis berichtete Daniel Wolter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt Sozial · Raum · Management, über das Modellvorhaben „Bocklemünder Siedlungs-Koalition“. Zwischen Wohnungsunternehmen und anderen institutionellen Schlüsselakteuren wurden neue Beziehungspfade errichtet, um den Zusammenhalt in Wohnsiedlungen zu fördern und Sicherheitsproblemen entgegenzuwirken.

Jürgen Wörenkämper, Abteilung Sozialmanagement der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft, thematisierte die Förderung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts durch die Wohnungsbaugenossenschaft im zweiten Arbeitskreis. Neben sozialen Aktivitäten sei es insbesondere wichtig „strukturelle, personelle und organisatorische Rahmenbedingungen“ zu schaffen. Der Grundstein zur Etablierung eines sozialen Engagements wurde mit der Gründung des Vereins „Hand in Hand nachbarschaftliches Wohnen in der Schweriner  Wohnungsbaugenossenschaft e.V.“ gelegt.


„Lösungen von Konflikten in Großwohnanlagen in Wien“ war das Thema des dritten Arbeitskreises, referiert von Dr. Birgitt Haller, Institut für Konfliktforschung Wien.

Wie sich aus städtebaulicher Perspektive durch Vernetzung relevanter Schlüsselakteure das Sicherheitsgefühl von Bewohner/innen verbessern lässt, veranschaulichte Architektin Karin Kellner, Büro ksw architekten, mit der Präsentation über den Neubau eines Geschäftszentrum in Hannover. Neben der Nutzungsmischung des Quartiers sei insbesondere die Belebtheit und Beobachtbarkeit des Raumes für ein gesteigertes Sicherheitsgefühl ausschlaggebend.

Die Fachtagung endete mit einer Podiumsdiskussion von Vertreten der Wohnungswirtschaft, der Stadt Köln, der Polizei und der Wissenschaft.

Oktober 2015

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