Kritische politische Bildung in der Jugendsozialarbeit
Betrachtet man die Projekte und Programme, die seit einigen Jahren von Bundesregierung und Stiftungen im Bereich der Jugendsozialarbeit bzw. Jugendarbeit ausgeschrieben werden, so wird deutlich, dass sich in diesen Arbeits- und Theoriefeldern nach einer langen Phase arbeitsmarktpolitischer Engführung nun auch Verbindungen zwischen Jugendsozialarbeit, Jugendarbeit und politischer Bildung aufbauen.
DREIZEHN - Fachzeitschrift für Jugendsozialarbeit Ausgabe 26
Dieser Artikel von Zijad Naddaf und Andreas Thimmel ist erschienen auf den Seiten 23 bis 26 in der 26. Ausgabe der Fachzeitschrift DREIZEHN - Fachzeitschrift für Jugendsozialarbeit.
Dies ist zunächst einmal auf der Projektebene wahrnehmbar, wenn übergreifend Netzwerke zwischen Jugend(sozial)arbeiter_innen und politischen sowie kulturellen Bildner_innen angeregt und geknüpft werden. Längst haben sich auch im Theoriefeld Ansätze zu gemeinschaftlichen Perspektiven entwickelt, die sich durch ihre unterschiedlichen Konzepte in der gemeinsamen Verbindung sinnvoll ergänzen lassen. Auch wenn politische Bildung meist mit formaler politischer Bildung im Sinne von Politikunterricht und seminaristischen Settings gleichgesetzt wird, präsentiert sie ihre produktive und kritische Kraft auch im Feld der non-formalen Bildung (vgl. Thimmel; Schäfer 2020). Welche Dynamiken zwischen Jugendarbeit, Jugendbildung und Jugendpolitik insbesondere für die Forschung, aber auch für die Weiterentwicklung weitreichender Konzeptionen in der Praxis existieren, wurde kürzlich in einem Sammelband zur Praxisforschung in der non-formalen Bildung deutlich herausgestellt (vgl. Dubiski et al. 2021). Aus unserer Sicht können Jugendsozialarbeit, Jugendarbeit und politische Bildung theoretisch wie konzeptionell nur in einer breiten und internationalen Perspektive gedacht werden (vgl. auch Thimmel 2016).
Dezember 2021