Dr. med. Emanuele Meyer Schweizer (1866-1949)
Erste Lehrende und kurzzeitig Leiterin der 1914 eröffneten Kölner Schule für kommunale Wohlfahrtspflegerinnen, die erste Vorgängereinrichtung der heutigen Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

Audioportrait von Emanuele Meyer Schweizer
Wir schreiben das Jahr 1914, die Professionalisierung der Sozialen Arbeit schreitet im ganzen Land voran. Köln ist neben Berlin einer der Orte, die diese Entwicklung mit Nachdruck betreiben (siehe Infobox links). Seit einigen Jahren gibt es in Köln zunehmend die Bestrebungen, die private Fürsorgetätigkeit, die vor allem von bürgerlichen Frauen ehrenamtlich ausgeübt wird, zu professionalisieren.
Die "Cölner Schule für kommunale Wohlfahrtspflegerinnen“ sollte dem Rechnung tragen. Sie ist die erste Vorgängereinrichtung der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften.
Dr. med. Emanuele Meyer Schweizer ihre erste Lehrende. Sie war eine ausgesprochene Wunschkandidatin für den Initiator der Einrichtung, Prof. Dr. Paul Krautwig.
Beim Blick auf ihr Leben und Wirken wird sichtbar wie vielschichtig und wechselhaft ihr Lebenslauf war. Und so auch ihre Zeit in Köln.
Idee, Skript und Realisation: Tessa Biermann
Die Zweite - Amalie Lauer
Dr. Amalie Lauer folgte als zweite Leiterin und ist für die Einrichtung wegweisend. Weitere Informationen folgen.
Literatur- /Quellenhinweise:
Der Autorin Inge Spengel Viol ist es zu verdanken, dass überhaupt Näheres über Emanuele Meyer Schweizer archiviert ist. Sie fand zufällig ihren Nachlass in Chur, in der Schweiz, und sicherte ihn. Mit diesem Nachlass hat sie eine erste kurze Biografie verfasst. [1] Der Nachlass enthält vor allem Briefe, Zeitungsartikel, Buchrezensionen. Daneben gibt es eine Doktorarbeit von Selina Krause[2], die ebenfalls den Lebensweg von Emanuele Meyer Schweizer nachzeichnet. Sie hat dabei versucht, eine faktenbasierte und keine persönlich gefärbte Biografie zu verfassen. Die Grundlage für dieses Portrait bilden die beiden Texte sowie Material aus ihrem Nachlass, das inzwischen in der Gosteli Stiftung im Archiv aufbewahrt wird.
Es gibt einen Brief, der basierend auf Erzählungen von Emanuele Meyer Schweizer selbst ihre Lebensgeschichte erzählt. Ihre Freundin, Leonie Brunhald-Margreth, schrieb ihn im Jahr 1954 einem Pater Hubbach, mit dem Titel „Dr. Emanuele Meyer Schweizer: Lebensbeschreibung“ [3]
Dieses Portrait ist also eine Mischung aus Angaben von ihr selbst und faktenbasierenden Dokumenten. Nicht alle Angaben von ihr selbst sind durch andere Quellen belegbar. In Teilen handelt es sich also um den Versuch einer Annährung.
[1] Inge Sprenger Viol, „Wo ein Begeisterter steht, da ist heiliges Land“ Emanuele Meyer-Schweizer, Ärztin und Schriftstellerin, in: Und schrieb und schrieb wie ein Tiger aus dem Busch - Über Schriftstellerinnen in der deutschsprachigen Schweiz
[2] Selina Krause, Bern 2002, Dr. med. Emanuele Meyer Schweizer – Ärztin, Schriftstellerin, Volkserzieherin
[3] AGoF: Pi\Brunold-Margreth, Leonie: Dr. Emanuele Meyer-Schweizer. Lebensbeschreibung. An Pater Hubbach, Churwalden irn Juli 1954.
Zeitungsartikel der Rheinischen Zeitung sowie des Kölner Tagesblatt 1916