Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

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Prof. Dr. Julia Zinsmeister

Angewandte Sozialwissenschaften
Institut für Soziales Recht (ISR)

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Gewaltschutz in Einrichtungen für assistenzbedürftige, geflüchtete und wohnungslose Menschen

Dies Academicus, 22. Juni 2023

KEIN SICHERER ORT? Gewaltschutz in Einrichtungen für assistenzbedürftige, geflüchtete und wohnungslose Menschen. (Bild: ISR)

Der diesjährige DIES ACADEMICUS bietet Studierenden und Lehrenden der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften und interessierten Praktiker*innen aus Einrichtungen und Fachberatungsstellen Gelegenheit, sich eingehender mit den strukturellen Bedingungen und spezifischen Dynamiken der Gewalt in Institutionen und mit Schutzkonzepten auseinanderzusetzen.

Auf einen Blick

KEIN SICHERER ORT? Gewaltschutz in Einrichtungen für assistenzbedürftige, geflüchtete und wohnungslose Menschen.

Dies Academicus

Wann?

  • 22. Juni 2023
  • 09.30 Uhr bis 17.30 Uhr
  • in meinen Kalender übertragen

Wo?

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Kosten

Die Teilnahme an dem Dies Academicus ist kostenlos.

ReferentIn

s. Programm

Anmeldung

Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.


Barrierefreiheit und Unterstützung

Die Tagungssprache ist deutsch. Sofern Übersetzungsbedarf besteht, bitten wir Sie, dies mit der Anmeldung mitzuteilen. Wir bemühen uns, eine Unterstützung zu organisieren. Die Tagung wird möglichst barrierearm gestaltet. Wir bitten Sie, uns Ihre Bedarfe mit der Anmeldung zu übermitteln. Kein Sicherer Ort Leichte Sprache (pdf, 83 KB)

KEIN SICHERER ORT?

Gewaltschutz in Einrichtungen für behinderte, geflüchtete und wohnungslose Menschen

In Deutschland leben ca. 1,5 Millionen Erwachsene und ihre Kinder in Wohneinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften für assistenzbedürftige, geflüchtete und wohnungslose Menschen. Diese Wohnformen haben sie sich zumeist nicht frei gewählt. Sie sind dort systemisch bedingt einem erhöhten Risiko ausgesetzt, psychische, physische, sexualisierte und strukturelle Gewalt zu erfahren. Besonders gefährdet sind Frauen und LGBTQI* Personen.

In Anbetracht dieses Risikos sind die Einrichtungen aufgefordert, Gewaltschutzkonzepte zu entwickeln. Im ersten Schritt gilt es, spezifische Risikofaktoren zu identifizieren:  Welche strukturellen, kontext- und personenbezogenen Faktoren bedingen bzw. fördern die Gewalt in einer Einrichtung? Welche Schutzfaktoren mindern das Risiko? Aufbauend auf diesen Erkenntnissen können Einrichtungen Präventionsmaßnahmen entwickeln. Um die Betroffenen im Gefährdungsfall schnell und effektiv unterstützen können, müssen Einrichtungsmitarbeitende ihre Handlungsspielräume und möglichen Kooperationspartner*innen kennen.

Eine Diskussion des Umgangs mit Gewalt in sozialen Einrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften fand in der Sozialen Arbeit bislang nur handlungsfeldbezogen statt. Die Gewaltschutzkonzepte, die nun zunehmend in der Eingliederungshilfe, Wohnungsnotfallhilfe und in Unterkünften für Geflüchtete etabliert werden, weisen Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede auf.

Der diesjährige DIES ACADEMICUS bietet Studierenden und Lehrenden der Fakultät 01 und interessierten Praktiker*innen aus Einrichtungen und Fachberatungsstellen Gelegenheit, sich eingehender mit den strukturellen Bedingungen und spezifischen Dynamiken der Gewalt in Institutionen auseinanderzusetzen. Expert*innen in eigener Sache, aus Forschung und Praxis stellen Präventionsansätze und Interventionsstrategien vor und zeigen die noch bestehenden Schutzlücken auf. Am Nachmittag bieten Arbeitsgruppen Gelegenheit zum arbeitsfeldspezifischen oder -übergreifenden Austausch.

Veranstaltet wird der diesjährige DIES ACADEMICUS an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften vom Institut für Soziales Recht (ISR). Der Gewaltschutz bildet einen Schwerpunkt in der Forschung und dem Wissenstransfer des ISR. Gemeinsam mit den Interessenvertretungen der Betroffenen, mit Fachberatungsstellen, Einrichtungsträgern, Aufsichtsbehörden und der Politik entwickeln wir Strategien gegen Gewalt in und außerhalb von Institutionen.

Programm

Donnerstag, 22.06.2023, 9:00 Uhr – 17:30 Uhr

Ab 9:00 Uhr Empfang

9:30 Uhr Begrüßung

9:45 – 10:45 Uhr Eröffnungsvortrag mit anschließender Diskussion
„Kein sicherer Ort!? Gewalt und Gewaltschutz in Einrichtungen.“

Petra Ladenburger, Lecturer TH Köln und Rechtsanwältin; Prof. Dr. Julia Zinsmeister; Prof. Dr. Dagmar Brosey, jeweils TH Köln.

10:45 - 11:00 Uhr PAUSE

11:00 – 11:45 Uhr Talkrunde: „Nichts für uns ohne uns“ – Die Stellung der gefährdeten und betroffenen Menschen und ihrer Interessenvertretungen in der Prävention und Intervention

Ibrahim Willeke, Landeskoordination Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule und Trans* in NRW, rubicon e.V. und sofra e.V.;
Regina Offergeld, Frauenbeauftragte der Lebenshilfe Aachen Werkstätten;
Elena Doudis, LAG Selbsthilfe NRW - NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung;
Petra Ladenburger, Lecturer TH Köln und Rechtsanwältin.

Moderation: Prof. Dr. Julia Zinsmeister

11:45 - 12:00 Uhr PAUSE

12:00 Uhr-13:00 Uhr Foren (zur Auswahl)

  • Forum A: Gewaltschutzkonzepte als Organisationsentwicklungsprozesse
    Sita Rajasooriya, DeBUG NRW-Kontaktstelle für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften
    Carmen Guerra, Wohnungslosenhilfe im Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V.
    Ellen Romberg, Systemische Beraterin, Brühl

    Moderation: Prof. Dr. Birgit Jagusch
     
  • Forum B: Zu wessen Wohl? Eine Analyse ethischer Rechtfertigungsstrategien von Zwang und Zwangsbehandlung bei Fremdgefährdung
    Dr. med. Mirjam Faissner, Dr. med. Esther Braun und Dr. med. Jakov Gather,
    BMBF-Forschungsgruppe SALUS. Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin
    LWL-Universitätsklinikum Ruhr-Universität Bochum,

    Moderation: Prof. Dr. Dagmar Brosey

13:00 - 14:15 Uhr Mittagspause

14:15 Uhr – 15:45 Uhr Thematische Arbeits-/Austauschgruppen, Open Space

  • AG 1-4 Fallwerkstätten: Anhand von Fallvignetten analysieren und diskutieren die Teilnehmenden die Anforderungen an eine professionelle Gefährdungseinschätzung und Intervention bzw. den gewaltfreien Umgang mit herausfordernden Situationen
  • AG 5 Moderierte Austauschgruppe Eingliederungshilfe
  • AG 6 Moderierte Austauschgruppe Wohnungsnotfallhilfe
  • AG 7 Moderierte Austauschgruppe Geflüchtetenunterkünfte
  • AG 8 Open Space

15:45 - 16:15 Uhr Kaffee-/Tee-Pause

16:15 Uhr -17:30 Markt der Möglichkeiten
Handlungsmöglichkeiten und verbleibende Schutzlücken – interdisziplinärer Austausch zwischen den Teilnehmenden

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