Co-Site in Leverkusen – Biodiversität bei naturbasierten Lösungen mitdenken

Am 02. Februar luden die Studierenden eines Masterprojekts der Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme Expert*innen für Biodiversität und naturbasierte Lösungen aus Leverkusen an die TH Köln ein. Ziel des gemeinsamen Workshops war es, Ideen zu entwickeln, wie Biodiversität bei naturbasierten Lösungen mitgedacht werden kann.

Workshop in Leverkusen Expert*innen der Stadt Leverkusen, des NABU und des Co-Site-Teams diskutieren mit Masterstudierenden der TH Köln (Bild: TH Köln | Ines Könsgen)

Sich mit Expert*innen aus der Praxis austauschen – diese Gelegenheit hatten sechs Masterstudierende aus den Programmen „Natural Resources Management“, „Renewable Energy  Management“ und „Integrated Water Resources Management“ bei einem Workshop zum Thema Biodiversität und Klimawandelanpassung. Mit dabei waren der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Stadt Leverkusen und das NaturGut Ophoven, ein Umweltbildungszentrum in Leverkusen, das zahlreiche pädagogische Programme rund um Klima, Natur und Umweltschutz anbietet. Den Rahmen für die Zusammenarbeit bot das Projekt Co-Site, in dem die Stadt Leverkusen zusammen mit dem Team der TH Köln Klimaanpassungsstrategien für die Region entwickelt. 

Biodiversität schützen 

Im Vorfeld hatten die Studierenden Ökosystemprofile für sieben Ökosysteme entlang der Wupper und im Stadtgebiet Leverkusen erstellt. Sie stellten den Expert*innen die Lebensräume und Bedrohungen jedes Ökosystems sowie potenzielle naturbasierte Lösungen vor, die im jeweiligen Ökosystem infrage kommen. Diese Lösungen haben in erster Linie das Ziel, Risiken für den Menschen zu minimieren, indem sie Maßnahmen nutzen, die von der Natur inspiriert sind. Im Anschluss wurde diskutiert, wie man zusammen mit unterschiedlichen Akteur*innen Arten auswählen kann, deren Schutz bei der Verwirklichung von naturbasierten Lösungen in den betroffenen Lebensräumen berücksichtigt werden kann.  

Die Expert*innen schlugen zwei heimische Tier- und Pflanzenarten vor: den Maulwurf und den Eisvogel. Für beide Arten stellten sie Art-Steckbriefe vor, in denen Lebensräume (und damit Ökosysteme), Funktionen im Ökosystem und Risiken für die jeweilige Art beschrieben wurden. Schließlich wurden mögliche naturbasierte Lösungen in den jeweiligen Lebensräumen und passende Schutzmaßnahmen für die jeweilige Art vorgeschlagen. 

Akteur*innen einbinden 

Wie lässt sich das Wissen um Biodiversität als Teil naturbasierter Lösungen in die Planungen von lokalen Akteur*innen integrieren? Über diese Frage tauschten sich die Workshop-Teilnehmenden aus. Um Biodiversität in naturbasierte Lösungen zu integrieren und überbeanspruchte Ökosysteme zu schützen, müssen verschiedene Akteur*innen zusammenarbeiten. Dazu gehören Stadt- und Landschaftsplaner*innen, Bauunternehmen und Anwohner*innen der betroffenen Gebiete, in denen Maßnahmen geplant werden. Eine Möglichkeit, die verschiedenen Akteur*innen einzubinden, sind Fragebögen. Darin können Wissen, Wünsche und Lösungsvorschläge abgefragt und später entsprechend berücksichtigt werden. Außerdem können mehr Kommunikation mit und die Aktivierung weiterer Akteur*innen die Antwort sein, fanden die Workshop-Teilnehmenden.  

Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteur*innen in der Region zu fördern, ist das Ziel von Co-Site. Das Team der TH Köln und die Expert*innen freuen sich daher, an das produktive Treffen anzuknüpfen und die von den Studierenden eingebrachten Themen im Rahmen von Co-Site weiter zu diskutieren. Damit konnte der Grundstein für eine integrierte Herangehensweise bei der Planung naturbasierter Lösungen in Leverkusen gelegt werden. 

Februar 2024

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