Wetterballon der Hochschule stieg auf 30.000 Meter Höhe

Vorbereitung: Füllen des Ballons mit Helium (Bild: Andreas Wagen / TH Köln)

Studierende des Campus Gummersbach der TH Köln hatten die Messgeräte und die Kamera, die der Ballon trug, selbst entwickelt.

Bis in eine Höhe von 30 Kilometern stieg Ende April der große Wetterballon des Institute for Optical Technologies (OPTEC) am Campus Gummersbach der TH Köln. Gestartet wurde es vom Parkplatz der Hochschule, er trug als Nutzlast einen Sensor zur Messung von Radioaktivität, ein Gerät zum Messen des Sonnenstandes und eine selbst konzipierte 360°-Kamera zusammen mit zwei kommerziellen Radiosonden.

Die Sensoren und die Kamera hatten die Studierendenteams seit dem Sommersemester 2020 unter Anleitung von Institutsdirektor Prof. Dr. Sebastian Kraft und Johannes Frielingsdorf als wissenschaftlicher Hilfskraft entwickelt. Er erläuterte den Projektverlauf in Zeiten der Corona-Krise: “Im vergangenen Hybridsemester entwickelten die Studierenden in Kleingruppen von zu Hause aus Sensorsysteme, die dann hier in der Hochschule auf einer gemeinsamen Plattform integriert wurden.” In der Vorlesung „Messsysteme“ von Prof. Kraft erwarben die Studierenden im Sommersemester 2020 die Grundlagen für die praktische Arbeit im Projekt.

Messgeräte selbst entwickelt

Dem Start des großen Ballons waren vier praktische Experimente vorausgegangen, und ein Start mit einem kleineren Ballon. Die beteiligten acht Studierenden haben nicht nur die Messgeräte und die Kamera selbst entwickelt, sie mussten auch die Ballon-Waage optimieren, mit der man bestimmen kann, wieviel Helium der Ballon mit zwei Metern Durchmesser für seinen Aufstieg braucht. Die Teams konnten auch von den Erfahrungen der entsprechenden Abteilung im Forschungszentrum Jülich profitieren. Die Messdaten, die die Geräte während des Flugs zur Hochschule sendeten, werden auch genutzt für das Langzeitprojekt „Laser zur Messung von Turbulenzen in Flugschneisen von Verkehrsflughäfen“. 

Die Fahrt des heliumgefüllten Ballons trug die Messgeräte auf fast 30.000 Meter Höhe bis an die Grenze des Weltraums, bevor der Ballon, wie geplant, platzte. Die Geräte schwebten danach an einem Fallschirm herab und landeten wohlbehalten auf einem     Feld zwischen Gießen und Frankfurt. Der Ballon hatte in zweieinhalb Stunden eine Strecke von mehr als 110 Kilometer zurückgelegt. Dank der GPS-Ortungsdaten konnte das kleine Bergungsteam die Geräte mit den gespeicherten Daten schnell finden und nach Gummersbach zurückbringen.

Mai 2021


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