Wasserstofftechnologien fürs Rheinland: Digitalkonferenz präsentiert Innovationskraft der Region

Im Rahmen einer großen Onlinekonferenz organisiert von der TH Köln, von KölnBusiness und dem Netzwerk HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V. wurden am 29. Oktober aktuelle Wasserstoffaktivitäten in der Region vorgestellt. Es hat sich gezeigt: Die Region ist Pionier, wenn es um die Erzeugung, Verteilung, Nutzung und Expertise von Wasserstoff (H2) geht.

Vom Abfallsammelfahrzeug, Gabelstapler oder Lkw mit Brennstoffzellenantrieb bis hin zum H2-betriebenen Blockheizkraftwerk: Die Region Rheinland hat ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der Wasserstoffwirtschaft erarbeitet. Das hat sich zuletzt auf der von KölnBusiness, der TH Köln und dem Verein HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland organisierten Onlinekonferenz am Donnerstag, 29. Oktober, gezeigt. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich im digitalen Format „Wasserstoff im Rheinland – Status und Perspektive“ über die aktuellen Wasserstoffaktivitäten in der Region und die Entwicklungschancen des klimafreundlichen Energieträgers.

In Vorträgen und Paneldiskussionen ging es etwa um die Nutzung von Wasserstoff, der als Nebenprodukt in der chemischen Industrie anfällt sowie um grünen Wasserstoff oder um den Aufbau von Infrastrukturen zur H2-Verteilung. Zudem stellten neben HyCologne Akteure wie etwa das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, INEOS, die Regionalverkehr Köln GmbH oder Shell Deutschland und Thyssengas ihre nachhaltigen Maßnahmen vor. Auch wurde die Roadmap „H2R Wasserstoff Rheinland“, die dem weiteren Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in der Region dient, präsentiert. Die Roadmap ist Bestandteil eines Konzeptes, das die Städte Brühl, Hürth, Köln und Wesseling sowie der Rheinisch-Bergische Kreis und der Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit einem Expertenteam sowie mit breiter Unterstützung aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kammern und Verbänden entwickelt haben. Das umfangreiche Konzept enthält rund einhundert Maßnahmen und Projekte, die von rund 80 Wasserstoff-Akteuren eingebracht wurden.

Gemeinsam voran: Wasserstoff als Schlüsselelement zur Energiewende etablieren
Welchen Beitrag Forschung und Lehre zur zukünftigen Gestaltung einer Wasserstoffwirtschaft leisten, unterstreicht Prof. Dr. Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln: „Das Knowhow im Rheinland ist einzigartig. Über einen Wissens- und Technologietransfer forcieren wir Entwicklungsfortschritte gemeinsam und tragen so dazu bei, Wasserstoff als Schlüsselelement zur Energiewende zu etablieren.“

„Wasserstoff ist ein zentraler Baustein zur erfolgreichen und nachhaltigen Transformation der Sektoren Industrie, Energie und Verkehr“, sagt Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. „Unsere Konferenz hat deutlich gemacht, dass wir dank der gemeinsamen Roadmap über einen geeigneten Instrumentenkasten für die damit verbundenen Aufgaben verfügen: Die Region hat eine optimale Grundlage für den weiteren Aufbau einer umfassenden Wasserstoffwirtschaft geschaffen. Das gilt es nun weiter voranzutreiben, um den Innovationsstandort nachhaltig zu stärken.“

Neben der konkreten Unterstützung der einzelnen Akteure seitens KölnBusiness, soll das Format der Onlinekonferenz nun regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, wiederholt werden. Dazu Dr. Frank Benzel vom Netzwerk HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland: „In der Region wird seit mehr als zehn Jahren Pionierarbeit geleistet. Dabei war die erfolgreiche Zusammenarbeit unserer Mitglieder ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Mit einer stetigen Erweiterung unseres Netzwerkes sowie mit überregionalen Kooperationen und Formaten wie der Onlinekonferenz wollen wir dazu beitragen, dass wir unsere Pionierrolle auch in Zukunft so weiterführen.“

An der Konferenz beteiligt waren neben den Organisatoren die EnergieAgentur.NRW, das Kölner Ingenieurbüro EMCEL, INEOS, Shell, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Thyssengas, Regionalverkehr Köln (RVK), die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, das Forschungszentrum Jülich, die Handwerkskammer zu Köln sowie die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW).

November 2020

M
M