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Was macht gute Hochschullehre aus?

TH Köln verleiht Lehrpreise 2017: Ein innovatives Praktikumsformat im Chemiestudium und eine empirische Analyse zur Leistungsmotivation von Studierenden erhalten den diesjährigen Lehrpreis der TH Köln.

Die beiden Siegerprojekte teilen sich das Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro und werden dieses für die qualitative Weiterentwicklung der Lehre einsetzen. Die Auszeichnungen wurden am 9. März 2017 im Rahmen der 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) und des MIWF-Kongresses „Erfolgreich studieren – Was leistet gute Lehre?“ an der TH Köln durch Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium, übergeben.

Die Lehrpreisgewinner 2017 Die Gewinnerinnen und Gewinner des Lehrpreises 2017 mit Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und Dr. Birgit Szczyrba, Teamleitung Kompetenzteam Hochschuldidaktik (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)


 

„Gute Lehre ist das Ziel aller Lehrenden an der TH Köln. Um die eigene Vorgehensweise stets zu optimieren, ist es von großer Bedeutung, die angewendeten Methoden zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Die in diesem Jahr ausgezeichneten Professorinnen und Professoren haben dies in herausragender Weise getan“, sagte Vizepräsidentin Heuchemer. Der Lehrpreis sei an Projekte gegangen, bei denen die Lehrenden mit dem Blick der Forscherin oder des Forschers das Lehren und Lernen im eigenen Fach empirisch untersuchen. „Mit ihren Konzepten haben unsere Preisträger sehr konkret aufgezeigt, wie gute Lehre aussieht und was Lehre gut macht“, so Heuchemer weiter.

Flipped-Lab als Erfolgsmodell

Prof. Dr. Dirk Burdinski von der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften erhält den Lehrpreis für die Entwicklung eines „Flipped-Lab“ – ein neues Format des Laborpraktikums „Anorganische Chemie“ für Erstsemester am Campus Leverkusen. Die Studierenden erarbeiten sich dabei das grundlegende Wissen eigenständig in Selbstlernphasen statt in Präsenzveranstaltungen. Unterstützt werden sie durch detaillierte Lernvideos, die in der Fakultät gedreht wurden. Die Zeit im Labor können sie so effektiver nutzen und das erworbene Wissen durch Gruppenarbeit und praktische Übungen vertiefen.

In einer Studie mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Praktikums erforschte Burdinski den Lernerfolg durch den Einsatz digitaler Medien. Dabei zeigte sich, dass jeweils über 90 Prozent der Studierenden die Lernvideos und die praktische Laborarbeit als wichtig beurteilen. Zudem gaben die Befragten durchgehend an, einen hohen persönlichen Kompetenzgewinn aus dem Laborpraktikum zu ziehen. Die Jury des Lehrpreises zeigte sich besonders beeindruckt von der systematischen Auseinandersetzung mit der Gestaltung und Weiterentwicklung des Praktikumsformats. Die Optimierung des Flipped-Labs sei stets am studentischen Lernen orientiert gewesen. Das habe Vorbildcharakter.

Grundlagen der Leistungsmotivation

Moderne Lehrformate umfassen immer häufiger projektorientiertes Lernen. Ein Schlüsselfaktor für erfolgreiche Projektarbeit ist die Eigenmotivation der Studierenden, denn dieser Lernprozess erfordert Eigenverantwortung und Selbststeuerung. In ihrer mit dem Lehrpreis ausgezeichneten Studie haben Prof. Dr. Siegfried Stumpf und Prof. Dr. Gabriele Koeppe vom Campus Gummersbach der TH Köln geimsam mit Studierenden die Leistungsmotivation von Studierenden der Ingenieurwissenschaften untersucht. Dabei wollten sie unter anderem erforschen, welche Bedingungen für eine hohe Leistungsmotivation bestehen und ob besonders leistungsbereite Studierende bessere Studienleistungen erzielen sowie mit ihrem Studium zufriedener sind.

Studierende mit einer höheren Leistungsmotivation schnitten demnach in den Prüfungen besser ab und sind mit ihrem Studium zufriedener. Jeweils rund 25 Prozent der Befragten waren über- bzw. unterdurchschnittlich motiviert. Daraus folgern Stumpf und Koeppe, dass viele Studierende neben der intrinsischen Motivation auch extrinsische Impulse benötigen, etwa durch vorab definierte Meilensteine oder benotete Zwischenergebnisse. Das Vorgehen sei ein Musterbeispiel für die Beforschung der eigenen Lehre, so die Jury. Die Preisträger verbesserten nicht nur die eigenen Lehrangebote, sondern gäben auch wichtige Impulse für hochschulweite Überlegungen zum Thema „gute Lehre“.

März 2017

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