Lernangebote auf dem Tablet zum Erlernen von Gebärden bei Kindern mit kognitiven Beeinträchtigungen
Vortrag der Vorlesungsreihe "Ausgezeichnet!", 17. Oktober 2022
In der Ringvorlesung stellen Absolvent:innen besonders gelungene Abschlussarbeiten vor.
Auf einen Blick
Meike Cruz Leon: Eine qualitative Studie über den Einsatz von audiovisuellen Lernangeboten auf dem Tablet zum Erlernen von Gebärden bei Kindern mit kognitiven kommunikative Beeinträchtigungen und deren Eltern
Vortrag der Vorlesungsreihe "Ausgezeichnet!"Wann?
- 17. Oktober 2022
- 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr
-
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Wo?
Via Zoom
Zugangsdaten:
Meeting-ID: 842 3600 2522
Kenncode: 390909
Zoom-Zugangslink
Veranstaltungsreihe
Ringvorlesung "Ausgezeichnet!" Wintersemester 2022/23
ReferentIn
Meike Cruz Leon
Anmeldung
Anmeldung über die Lernplattform ILIAS:
Link zur Anmeldung in Ilias
Veranstalter
Soziale Arbeit Plus Soziale Arbeit Plus
Weitere Informationen
...finden Sie in Ilias
Abstract
Hintergrund:
Der Einsatz von Gebärden scheitert häufig daran, dass bisher kaum
bedarfsgerechte Lernangebote für Eltern mit einem unterstützt kommunizierenden Kind zur
Verfügung stehen und das obwohl die digitalen Entwicklungen ein großes Spektrum an
medienbasierten Lernarrangements eröffnen. Audiovisuelle Lernvideos könnten hier hilfreich
sein, denn sie bieten - ähnlich wie die Gebärdensprachkommunikation - eine simultane
Darstellung von auditiven und visuellen Informationen. Des Weiteren sind sie heutzutage in
jedem Familienalltag durch mobile Endgeräte präsent und halten für Kinder eine Vielzahl von
affektiv-sozialen Erlebnissen bereit, die das Lernen unterstützen.
Methode:
Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde ein audiovisuelles Lernangebot mit
lautsprachunterstützten Gebärden systematisch und theoriegeleitet entwickelt. Es basiert auf
(Gebärden-)sprachdidaktischen und mediendidaktischen Erkenntnissen über das Lernen und
soll einen alltagsintegrierten und entwicklungsorientierten Lernansatz für die Familien
ermöglichen. Im Anschluss an die Produktion wurde das Lernangebot drei Familien mit
einem unterstützt kommunizierenden Kind über einen Zeitraum von vier Wochen auf Tablets
zur Verfügung gestellt und Daten erhoben, wie aus Sicht der Nutzer*innen das Lernen von
Gebärden mit dem Medium erlebt wurde. Dafür nahmen die Eltern an einem Interview teil.
Das Verhalten der Kinder wurde während dem Anschauen auf Video aufgenommen. Die
Interviews wurden qualitativ ausgewertet. Die Beteiligung der Kinder wurde mit der Leuvener
Engagiertheitsskala LES-K bewertet.
Resultate:
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sowohl die Kinder, als auch die Eltern
das Lernen mit dem mediengestützten Lernangebot als äußerst positiv erlebt haben. Die
Ergebnisse der Beobachtungen lassen darauf schließen, dass das Lernangebot für die
Kinder eine bedeutsame und kindgerechte Aktivität sein kann, bei der sie sich engagiert und
selbstverständlich beteiligen. Diese Erkenntnis wird durch die Aussagen der Eltern in den
Interviews unterstützt. Des Weiteren erläutern die Eltern, dass die Familie in dieser Zeit
einige Gebärden neu dazu gelernt hat, die sie auch in die alltägliche Kommunikation
übertragen können. Sie heben in den Interviews verschiedene Eigenschaften des Angebots
hervor, die sie beim Lernen als unterstützend erlebt haben (häufige Wiederholungen der
Wörter, angepasste Sprache, langsames Interaktionstempo, angemessener Wortschatz,
Einbindung in Geschichten, flexible Integrierung in die Tagesroutine). Das Tablet als
Informationsträger hatte für die Eltern Vor- und Nachteile.
Schlussfolgerung: Audiovisuelle Lernvideos, die speziell für die Lernanliegen von Familien
mit einem unterstützt kommunizierenden Kind konzipiert wurden, können eine Möglichkeit
sein, um Gebärdensprachliche Bildungsprozesse im Familienalltag in Gang zu setzen.