Kölner Design Preis 2017: Erster Platz für KISD-Absolventin Flora Karger
Für eine Analyse der Wechselwirkung zwischen Mensch und Computerprogramm hat Flora Karger, Absolventin der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln, den Kölner Design Preis 2017 gewonnen. Kargers Bachelorabschlussarbeit "Programme begreifen – eine performative Umsetzung" wurde von der Jury als beste von insgesamt 26 nominierten Arbeiten bewertet.
In ihrer Arbeit setzt sich Flora Karger mit den Themen Programme, Algorithmen und computergenerierte Kommunikation auseinander. Dabei untersucht sie das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine sowie Programm und Programmierung. Karger veranschaulicht Muster und Prinzipien dieses Interaktionsprozesses und zeigt auf, wie sich die Charakteristika von Programmen auf eine performativ-tänzerische Darstellung übersetzen lassen. Wie bedingen Programm und menschliche Wahrnehmung einander? Wer konditioniert wen? Und wie sprechen Mensch und Maschine miteinander?
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Die Jury des Kölner Design Preises sagte dazu: "Der tägliche Umgang mit Sprache kann uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere verbale Ausdrucksfähigkeit begrenzt ist. Mit ihrem Projekt 'Programme begreifen' weist Flora Karger darauf hin, dass auch computergenerierte Kommunikation dieses Problem nur bedingt löst. Ganz im Gegenteil, beraubt uns deren unreflektierter Gebrauch erst recht unserer Mündigkeit."
Die preisgekrönte Bachelorarbeit von Flora Karger wurde von Professor Andreas Muxel (Interaction Design) und Professor Dr. Carolin Höfler (Designtheorie und -forschung) betreut. Als Lehrbeauftragte an der KISD setzte Flora Karger im Sommersemester 2017 ihre Auseinandersetzung mit Programmen fort. Das Projekt "Perform Programs in Space" brachte elf Ergebnisse hervor, die sich auf unterschiedliche Weise mit Fragen nach den beteiligten Entitäten, dem Kodieren und Dekodieren, dem Wiederholen von Ausführungen sowie dem Übersetzen einer Idee auf wiederholbare Teilaktivitäten beschäftigten. Nähere Informationen zu Flora Kargers Arbeit sind zu finden unter www.florakarger.com.
Bei der Verleihung des Kölner Design Preises am 26. Oktober 2017 im MAKK, Museum für Angewandte Kunst Köln, erhielt Sonja Lorenz von ecosign/Akademie für Gestaltung den zweiten Platz für ihre Arbeit "begreifen" – ein inklusiver Architekturführer für blinde und sehende Menschen, der dazu anregt, sich über Sinnesgrenzen hinweg mit Architektur auseinanderzusetzen. Die drittplatzierte Bachelorarbeit "Jung und Alt" von Jana Klasen von der Rheinischen Fachhochschule Köln behandelt anhand des Themas demografischer Wandel die Problematik der angespannten Wohnraumsituation für Studierende in Köln.
KISD-Direktor Wolfgang Laubersheimer sagte: "Wieder einmal zeigen das hervorragende Ergebnis und die hohe Qualität der Arbeiten, wie toll sich der Designstandort Köln entwickelt hat. Die Jury hatte 26 überzeugende Arbeiten vorliegen und fand nach intensiven und sehr langen Diskussionen ihre Wertung. Der erste Platz für Flora Karger und ihre Arbeit 'Programme begreifen' zeigt ganz deutlich, wie sehr sich die Auffassung von Design als integrierte und integrierende Struktur durchgesetzt hat."
Der Kölner Design Preis
Mit dem Kölner Design Preis werden jedes Jahr die besten und innovativsten Abschlussarbeiten von Absolventinnen und Absolventen der Kölner Designhochschulen prämiert. Der Preis versteht sich als Beitrag zur Nachwuchsförderung und zur weiteren Profilbildung Kölns als Designstandort von internationaler Bedeutung. 2017 ist der Preis ein Gemeinschaftsprojekt der KISD – Köln International School der TH Köln mit der ecosign/Akademie für Gestaltung, der Hochschule Macromedia und der Rheinischen Fachhochschule Köln.
Die diesjährige Jury bestand aus Dr. Petra Hesse (Direktorin des MAKK), Nils Holger Moormann (Geschäftsführer Nils Holger Moormann GmbH), Claudia Neumann (Managing Director Neumann-Communication), Stephan Ott (Chefredakteur "form") und Prof. Ralph Sommer (Professor für Konzeptdesign, Hochschule für Bildende Künste Hamburg). Alle 26 für den Kölner Design Preis 2017 nominierten Arbeiten sind vom 27. Oktober bis 29. November 2017 im MAKK ausgestellt.
Oktober 2017