Prof. Dr. Marc Mehlhorn

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Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Patrick Greß

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„Wir durften allen jede Frage stellen“

Jordanien 1 (Bild: Patrick Schwarz / StartUpLab@TH Köln)

Vier Studierende haben begleitet von Prof. Dr. Marc Mehlhorn und Patrick Schwarz im Mai die Deutsch-Jordanische Universität in Amman besucht. Kimberly Grodtmann und Luka Weingärtner, beide Studierende der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, berichten über ihre Forschungsansätze, spannende Termine mit örtlichen Unternehmer*innen und die Offenheit der Jordanier*innen.

Frau Grodtmann, Herr Weingärtner, Sie sind vor wenigen Tagen von einer 10-tägigen Reise aus Jordanien zurückgekommen. Was war das Ziel der Exkursion?

Weingärtner: Wir waren eine Reisegruppe im Rahmen der Study Group Mobility 2022. Das ist ein Programm der Deutsch-Jordanischen Universität in Amman, die Forschungsaufenthalte unterstützt. Unsere Gruppe hatte die einmalige Möglichkeit, die dortige Universität, das Land und die Kultur des Mittleren Osten kennenzulernen. Ziel ist es, eine langfristige Forschungskooperation zwischen den Hochschulen zu etablieren.

Grodtmann: Im Kern ging es darum, dass wir gemeinsam mit jordanischen Studierenden spannende Fragen aus dem Bereich Innovation und Entrepreneurship ermitteln und untersuchen.

Wie genau sind Sie dafür vorgegangen? Haben Sie vor Ort Interviews geführt?

Grodtmann: Genau. Unsere jordanischen Ansprechpartner, Prof. Dr. Nidal Alshwawreh und Prof. Dr. Fadwa Dababneh, haben für uns ein großartiges Programm zusammengestellt. Wir haben Gründer*innen, Investor*innen, eine auf Gründungsfragen spezialisierte Anwältin, ein Großunternehmen, das Entrepreneurship fördert, Innovation Hubs und Vertreter*innen von NGOs getroffen. Wir durften allen jede Frage stellen und haben immer ehrliche Antworten erhalten. Das war sehr spannend.

Was hat Sie dabei am meisten überrascht?

Weingärtner: Einiges ist tatsächlich vergleichbar mit der Gründungsunterstützung in Köln. Ich habe selbst während des Studiums gegründet und dabei viel Hilfe etwa vom StartUpLab@TH Köln und im Inkubator Südstadt erfahren. Solche Angebote gibt es auch an der Deutsch-Jordanische Universität bzw. darüber hinaus in der Gründungsszene in Jordanien, wenn auch in kleinerem Umfang.

Grodtmann: Ich habe nach fast jedem Gespräch gedacht: Das sind einfach tolle, nette Menschen in Jordanien. Alle haben gute Laune und sind sehr offen. Das darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es im Mittleren Osten eine große Schere zwischen Arm und Reich gibt. Fast all unsere Ansprechpartner*innen waren aus der privilegierten Schicht und haben international studiert. Das ist gerade in Jordanien keine Selbstverständlichkeit.

Welche konkreten Forschungsideen haben Sie aus der Reise mitgenommen?

Grodtmann: Mich interessiert die Rolle von Frauen im Entrepreneurship- und Finanzierungsbereich sehr. Wir haben mit vielen weiblichen Expert*innen gesprochen, das hat meinen Horizont erweitert. Ich fände es spannend zu untersuchen, inwiefern das genau mit der Situation in Europa vergleichbar ist und wie Unternehmer*innen in den verschiedenen Kulturkreisen besser unterstützt werden können.

Weingärtner: Ich habe bereits meine Bachelor-Arbeit zu dem Thema begonnen, wie man insbesondere Sozialunternehmertum bessern fördern kann. Wir haben den Impact Hub in Amman besucht und einige Social Entrepreneurs getroffen. In meiner Arbeit möchte ich mich damit beschäftigen, wie Hochschulen Sozialunternehmer*innen optimal unterstützen können.

Hatten Sie neben den vielen Terminen auch die Möglichkeit, das Land zu erkunden?

Grodtmann: Ja! Durch die tolle Unterstützung des International Office der Deutsch-Jordanischen Universität und der TH Köln konnten wir einige Ausflüge unternehmen. Wir haben beispielsweise die Hauptstadt Amman erkundet, in der sich neben den traditionellen Vierteln auch ein sehr modernes Stadtviertel entwickelt, das an die hippen Gründer-Hotspots Berlins erinnert.

Weingärtner: Am letzten Wochenende erkundeten wir die Wüstenstadt und Weltwunder Petra, übernachteten am Lagerfeuer mit Beduinen in der Wüste und ließen uns auf dem Toten Meer treiben. Das war eine rundum spannende Reise, der wir der TH Köln und insbesondere Prof. Mehlhorn und Patrick Schwarz vom StartUpLab@TH Köln sehr dankbar sind.

Über die Deutsch-Jordanische Universität

Die German Jordanian University ist eine staatliche jordanische Hochschule in Amman und Madaba. Sie orientiert sich am Modell der deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Die Ausbildung ist an deutsche Curricula angelehnt und wird mit lokalen Lehrkräften und zu einem kleinen Teil auch mit deutschen Gastprofessoren umgesetzt. Alleinstellungsmerkmal ist das obligatorische Deutschlandjahr für alle Studierenden. Derzeit sind ca. 4700 Studierende aus über 30 Nationen in fast 30 Studiengängen an der GJU eingeschrieben. Im Jahr 2018 haben über 100 überwiegend deutsche Studierende die Möglichkeit des interkulturellen Austauschs genutzt und ein Semester oder länger an der GJU studiert. Die TH Köln ist Partnerhochschule der GJU.

Mai 2022

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