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Prof. Dr. Konrad Förstner

Prof. Dr. Konrad Förstner

Institut für Informationswissenschaft (IWS)

Internationales Forscherteam kommt afrikanischer Schlafkrankheit auf die Spur

Prof. Dr. Konrad Förstner von ZB MED und dem Institut für Informationswissenschaft ist an der Forschung und bei der Publikation im Fachjournal Nature beteiligt.

Am 17. Oktober 2018 erscheint im Fachjournal Nature ein Artikel mit Ergebnissen des Forscherteams. Ziel ist es, den Deckmantel von tropischen Parasiten zu verstehen. „Mit diesen Forschungsergebnissen ist ein wichtiger Schritt zur Entschlüsselung der Wirkmechanismen gemacht, die der Erreger der Afrikanischen Schlafkrankheit benutzt, um das menschliche Immunsystem zu umgehen. Das ist für uns als ZB MED auch ein erfreuliches und gelungenes Beispiel, wie Experimente und Datenanalyse in der modernen Forschung Hand in Hand gehen. Unsere Aufgabe als Infrastruktureinrichtung ist es, die Lücken zwischen beiden Polen durch fach-spezifische angewandte Forschung zusammen mit den Forschenden zu schließen und unseren Beitrag zu Umwelt und Gesundheit zu leisten“, kommentiert der Wissenschaftliche Direktor von ZB MED, Prof. Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann, das Forschungsergebnis.   

Details zum Forschungsprojekt

Trypanosomen können bei Menschen die Afrikanische Schlafkrankheit und in Rindern die Tierseuche Nagana auslösen. Um sich vor dem Immunsystem des Wirtes zu schützen setzt der Parasit dabei auf einen raffinierten Trick: Er produziert immer nur eine von 2000 Varianten eines Oberflächenproteins und ändert diese ständig. Somit kann er für Immunzellen unerkannt bleiben. Die Regulation der Produktion dieser Oberflächenproteine wurde nun aufgedeckt, was einen wichtigen Schritt für die Bekämpfung dieser Krankheit darstellt. Dies gelang der Arbeitsgruppe “Molekulare Parasitologie” an der Ludwig-Maximilians-Universität München von Prof. Dr. Nicolai Siegel zusammen mit Prof. Dr. Konrad Förstner, der eine gemeinsame Professur bei ZB MED und der TH Köln (Institut für Informationswissenschaft) innehat, sowie weiteren Kooperationspartnern aus Würzburg, USA, Großbritannien und Israel in einem gemeinsamen Forschungsprojekt. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Histone -  DNA-Verpackungsproteine - die Struktur der DNA verändern und somit dafür sorgen, dass jeweils nur eine Variante des Oberflächenprotein des Parasiten hergestellt wird. Die Forscher setzen für ihre Untersuchung zahlreiche Hochdurchsatzsequenziermethoden ein um das Genome der untersuchten Trypanosomen-Art Trypanosoma brucei zu entschlüsseln und zu verstehen, wie die Struktur der Erbsubstanz durch unterschiedliche Varianten der DNA-Verpackungsproteine beeinflusst wird. Die Ergebnisse des Projektes wurden nun im Fachjournal Nature publiziert.

Publikation

Genome organization and DNA accessibility control antigenic variation in trypanosomes

Laura S. M. Müller, Raúl O. Cosentino, Konrad U. Förstner, Julien Guizetti, Carolin Wedel, Noam Kaplan, Christian J. Janzen, Panagiota Arampatzi, Jörg Vogel, Sascha Steinbiss, Thomas D. Otto, Antoine-Emmanuel Saliba, Robert P. Sebra, T. Nicolai Siegel

Nature, 2018, https://doi.org/10.1038/s41586-018-0619-8

Über ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften

ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften versteht sich als zentrale lebenswissenschaftliche Informationsinfrastruktur für Deutschland und Europa und als treibende Kraft bei der Schaffung einer vernetzten digitalen Wissensbasis. Aufbauend auf seinen einzigartigen Beständen bietet ZB MED forschungsbasierte Möglichkeiten zur Gewinnung von Informationen und Nutzung von Forschungsdaten in den Lebenswissenschaften. Als Dienstleister für die lebenswissenschaftliche Forschung ist ZB MED Partner für alle, die innovative Wege zur verbesserten Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von wissenschaftlichen Informationen und Forschungsdaten beschreiten wollen. Dazu bietet das Informationszentrum Literatur, Fachinformationen sowie darauf aufbauende Mehrwertdienste vor allem in digitaler Form über das semantikbasierte Suchportal LIVIVO, über das Publikationsportal PUBLISSO sowie vor Ort in Köln und Bonn an. Im Interesse einer qualitativ hochwertigen Versorgung mit wissenschaftlichen Informationen gehört die Förderung von Open Access zu den zentralen Prioritäten von ZB MED. Zudem betreibt das Informationszentrum anwendungsorientierte Forschung im Bereich "Knowledge Discovery".

Weitere Informationen unter:
zbmed.de

Oktober 2018

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