Innovationen in der Umweltbildung

Der offene akademische Massen-Online-Kurs (Massive Open Online Course/MOOC) "Disasters, Environment and Risk Reduction" unter Federführung der Fachhochschule Köln wird in Nairobi vorgestellt.

Das globale Netzwerk „Partnerschaft für Umwelt und Katastrophenvorsorge“ (Partnership for Environment and Disaster Risk Reduction/PEDRR) und die Partner des Exzellenzzentrums für Entwicklungszusammenarbeit CNRD (Center of Natural Resources and Development) unter Federführung der Fachhochschule Köln haben ein Master-Modul zum Thema „Katastrophen, Ökosysteme und Risikominimierung“ entwickelt. Von mehr als 20 Hochschulen in aller Welt wird das Modul bereits eingesetzt. Um eine breitere weltweite Öffentlichkeit zu erreichen, entwickelten das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP, das CNRD und das Programm Globale Hochschulpartnerschaften für Umwelt und Nachhaltigkeit (Global Universities Partnership on Environment and Sustainibility/GUPES) dieses Modul in einem weiteren Schritt als offenen akademischen Massen-Online-Kurs (Massive Open Online Course/MOOC).

Auf der ersten Sitzung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) vom 23. bis 27. Juni 2014 in der kenianischen Hauptstadt Nairobi werden Vertreter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP gemeinsam mit Prof. Dr. Lars Ribbe, Leiter des CNRD, das Konzept dieses MOOCs vorstellen. „Durch den MOOC“, so Prof. Ribbe,Geschäftsführender Direktor des Instituts für Technologie- und Ressourcenmanagemt in den Tropen und Subtropen (ITT) der Fachhochschule Köln, „haben wir die Gelegenheit, aktuelles Wissen zu einem global herausragenden Thema von wachsender Bedeutung unterschiedlichen Zielgruppen zur Verfügung zu stellen und schaffen gleichzeitig eine Grundlage unser internationales Netzwerk auszuweiten.“

Die Naturkatastrophen in den vergangenen 20 Jahren hatten verheerende Auswirkungen: 4,4 Milliarden Menschen waren direkt von den Katastrophen betroffen, 1,3 Millionen Menschen kamen dabei ums Leben. Die finanziellen Schäden werden auf 2 Billionen Dollar geschätzt. Umweltschäden und Naturkatastrophen beeinflussen sich gegenseitig. Naturkatastrophen verursachen massive Schäden in der Umwelt und Umweltschäden verschärfen Katastrophenauswirkungen oder lösen diese aus. Zudem führen Katastrophen oft zu zusätzlichen Umweltbelastungen. Investitionen in gutes Umweltmanagement und der Schutz bzw. die Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen können Katastrophenrisiken mindern und so langfristig zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen beitragen. Eine Schlüsselrolle beim Aufbau nachhaltiger Gesellschaften und der Schaffung neuer Paradigmen spielen Hochschulen. Als Bildungsinstitutionen haben sie die Aufgabe, diese Entwicklung durch Lehre und Forschung zu fördern und neues Wissen zu verbreiten.

Das Master-Modul „Disasters, Ecosystems and Risk Reduction“ besteht aus einem Leadership Track mit vier Lehrstunden und einen Experts Track mit 16 Lehrstunden. Der Leadership Track richtet sich an Politiker, Entscheider und Führungskräfte, die einen Überblick über diese Thematik benötigen, um sie bei ihren Planungen und Programmen zu berücksichtigen. Der Experts Track richtet sich an Fachkräfte und Studierende, die in diesem Bereich ihr Wissen vertiefen wollen. Dabei soll das Modul den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr als bisherige MOOCs und zusätzliche Unterstützung bieten. So werden zehn regionale Zentren weltweit den MOOC umsetzen und tutorielle Betreuung bieten. Zudem werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ein virtuelles Zentrum miteinander diskutieren und sich mit den Dozentinnen und Dozenten austauschen können. „Wir setzen dabei auf cMOOCs, also „connected MOOCs“, bei denen die Studierenden auch gemeinsam Wissen erarbeiten“, erläutert Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der Fachhochschule Köln. Hierfür werden die Tools aus den sozialen Netzwerken genutzt wie beispielsweise Blogs und Wikis.

Die MOOC ist auch ein Beleg für unsere gute und intensive Zusammenarbeit mit UNEP. Sie gibt uns die Möglichkeit, eine sehr breite, interessierte Öffentlichkeit auch außerhalb von Hochschulen anzusprechen. Mit der UNEP können wir einen qualitativ hochwertigen MOOC erstellen und dabei auch prüfen, ob und inwieweit dies geeignet ist, im Bereich „environmental Education“ lebenslanges Lernen zu fördern und zu begleiten.
Vizepräsidentin Sylvia Heuchemer

Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mehr als 22.600 Studierende werden von rund 420 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des ITT umfasst mehr als 80 Studiengänge aus den Ingenieur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und den Angewandten Naturwissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverband UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte umweltorientierte Einrichtung und als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Das Center of Natural Resources and Development (CNRD) unter Federführung des ITT (Instituts für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen) der Fachhochschule Köln ist eines von bundesweit fünf Exzellenzzentren für Entwicklungszusammenarbeit, die 2009 den Wettbewerb „Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gewonnen haben. Das CNRD bildet mit ein Netzwerk mit elf Partnerhochschulen in Afrika, Lateinamerika und Asien. Die Zentren sollen die Bildungszusammenarbeit mit Entwicklungsländern stärken und als Think Tanks für die Umsetzung der Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen wirken. Das CNRD richtet seine Fokus in Lehre, Forschung und Wissenstransfer speziell auf das siebte Millenniumsziel, die Sicherung der Ökologischen Nachhaltigkeit.

Juni 2014


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