Cologne Institute of Conservation Sciences

Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft

Umfangreiche Testreihe zur Evaluierung der Terahertzstrahlung abgeschlossen

Im Rahmen des DBU geförderten Forschungsprojektes konnte eine umfangreiche Testreihe mit 36 Prüfkörpern erfolgreich abgeschlossen werden. Im Fokus stand dabei die Ermittlung des Festigungsbedarfes und des Festigungserfolges an gemäldeimitierenden Dummys mittels Terahertzstrahlung.

Mit dem Forschungsprojekt wird das Ziel verfolgt, mittels Terahertzstrahlung (THz-Strahlung) den Festigungsbedarf der Bildschicht im Vorfeld sichtbar zu machen als auch anschließend den Festigungserfolg zu kontrollieren.
Um sich diesem Ziel zu nähern wurde eine 36 Prüfkörper umfassenden Testreihe angelegt. Für die Tests fanden unterschiedliche Gemäldeaufbauten (hölzerner und textiler Bildträger), Bindemittel für die Malschicht (Acryl, Öl und Tempera), verschiedene Festigungsmittel (Störleim, Medium für Konsolidierung) sowie deren Applikationsmethoden (mit und ohne Vornetzen, Spritze, Pinsel) Berücksichtigung.
Anhand von Images und Scans konnten die Ergebnisse ausgewertet und ein Katalog an Merkmalen herausgearbeitet werden, an denen Hohlräume oder sich ablösende Bildschichtschollen auszumachen sind und sich deren Niederlegung erkennen lassen. Auf diese Weise konnte nicht nur die Annahme belegt werden, dass sich die THz-Strahlung zur Kontrolle der Bildschichtfestigung eignet. Es konnte auch Referenz-Bildmaterial gesammelt werden, mit dem die unterschiedlichsten Defekte im Prüfkörper identifiziert werden können. Die Messungen an den Prüfkörpern belegen auch, wie sich eine erfolgreiche und oder auch fehlerhaft durchgeführte Festigung äußert. Zusätzlich können auch Rückschlüsse auf den Einfluss der diversen Materialien auf die THz-Strahlung gezogen werden.
Mit diesem Zwischenergebnis konnte ein Projektmeilenstein erfolgreich abgeschlossen werden. Die nächsten Schritte sehen eine Kontrolle der Festigungsmaßnahme in Echtzeit vor als auch die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse auf ein originales Gemälde. Dafür wurde als Projektpartner das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg gewonnen.
Das Projekt findet in Kooperation mit der AG Koch (Halbleiterphotonik) des Physikfachbereichs der Philipps-Universität Marburg statt und wird durch die Deutsche Bundestiftung Umwelt gefördert.

Deutsche Bundestiftung Umwelt (Bild: DBU)

September 2020

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