Terahertzstrahlung zur Kontrolle von Festigungsmaßnahmen

Roboterarm mit integrierter THz-Optik misst gefestigte Prüfkörper (Bild: TH Köln - CICS - Naja-Anissa Staats)

Eine Evaluation der Terahertzstrahlung als objektive Kontrollmöglichkeit von Festigungsmaßnahmen an Mal- und Bildschichten auf textilen und hölzernen Bildträgern. Ein von der DBU gefördertes Projekt in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg.

Auf einen Blick

Kategorie Beschreibung
Forschungsprojekt Terahertz-Strahlung zur Evaluation von restauratorischen Behandlungsschritten – Modellhafte Erarbeitung neuer Verfahren zur Überprüfung des Eindringens und der Ausbreitung von Konsolidierungsmitteln bei der Behandlung von geschädigten Kunstwerken aus organischen Materialien  
Leitung Prof. Hans Portsteffen 
Fakultät Fakultät für Kulturwissenschaften 
Institut CICS - Cologne Institute of Conservation Sciences
Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft 
Beteiligte Naja-Anissa Staats M. A. 
Projektpartner Philipps-Universität Marburg, AG Experimentelle Halbleiterphysik,
Prof. Dr. rer. nat. Martin Koch 
Fördermittelgeber Deutsche Bundesstiftung Umwelt 
Laufzeit 2018-2020 

Die Malschichtkonsolidierung ist ein essenzielles Thema in der Restaurierungswissenschaft. Publikationen behandeln jedoch in erster Linie unterschiedliche Klebstoffe und ihre Eigenschaften. Das Problem, nicht genau zu wissen, ob das Festigungsmittel bei der Konsolidierung der Malschicht an die richtige Stelle gelangt, ist noch immer aufgrund der mangelnden Kontrollierbarkeit präsent. So ist die Qualität der Durchführung stets zu hinterfragen. Nicht ausreichend gefestigte Bildschichtschollen machen daher die Konsolidierung zu einer wiederkehrenden Standardmaßnahme. Forschungsansätze für eine Erfolgskontrolle sind bisher selten.

An dieser Stelle könnte die Terahertzstrahlung (THz) neue Möglichkeiten eröffnen, nicht nur die Festigungsmaßnahmen zu kontrollieren, sondern zuvor auch den Festigungsbedarf zu erkennen. In  einer Masterarbeit am CICS (Cologne Institute of Conservation Sciences) der TH Köln konnte bereits anhand von Prüfkörpern die grundsätzliche Eignung  der THz-Strahlung für diese Fragestellung erforscht werden. Die Eigenschaften der THz-Strahlung (nicht-ionisierend, keine photochemischen Reaktionen, sensitiv gegenüber polaren Flüssigkeiten, wird von Metallen reflektiert) ermöglichen einen nicht-invasiven Einsatz am Objekt im Beisein des Restaurators.

In diesem durch die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projekt soll die  Evaluation dieser Problemstellung weiter ausgebaut werden. Die Kontrolle durch Vorher-Nachher-Messungen, aber insbesondere die Erforschung einer Echtzeit-Überwachung der Festigungsmaßnahme bietet großes Potential. Das Projekt findet in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg statt, wo in der AG Experimentelle Halbleiterphysik (Prof. Dr. rer. nat. Martin Koch) auch die Messungen durchgeführt werden.

Echzeitfestigung

Mit diesem Film konnte ein weiterer Teil des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projektes "Terahertz-Strahlung zur Evaluation von restauratorischen Behandlungsschritten" erfolgreich abgeschlossen werden. Mittels Terahertz-Zeitbereichsspektroskopie kann somit nicht nur der Festigungsbedarf im Vorfeld ermittelt und der Erfolg der Maßnahme hinterher kontrolliert, sondern auch die Festigung der Bildschicht in Echtzeit überwacht werden. Auf diese Weise erhält der Restaurator ein direktes Feedback und kann nachvollziehen, ob das eingebrachte Festigungsmittel den gewünschten Punkt unter der Bildschicht überhaupt erreicht.


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