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Der neue Campus Deutz

Häufige Fragen zum Neubau am Campus Deutz

Klimabilanz, Stellplätze für Fahrräder, Kita, Begrünung ... Diese Fragen wurden uns gestellt – hier sind die Antworten.


1. Nachhaltigkeit beim Bauen und im Betrieb


+ Wäre es nicht nachhaltiger, das alte Gebäude zu sanieren?

Auf Grundlage umfangreicher Untersuchungen und Variantenbetrachtungen wurde die Neustrukturierung des Campus sowie die Errichtung der neuen Gebäude als ökologisch, ökonomisch und städtebaulich beste Lösung für den Standort Deutz befunden.

+ Welche Versiegelungsbilanz hat der neue Campus?

Das neue Campusgelände wird zu 10 Prozent weniger versiegelt sein als der alte Campus. Für einen natürlichen Wasserkreislauf sorgen Versickerungsanlagen, die das anfallende Regenwasser aufnehmen und ins Grundwasser leiten.

+ Warum wird nicht höher gebaut, um mehr Fläche zu entsiegeln?

Die Bebauung des neuen Campus wird deutlich niedriger als das vorhandene Hochhaus. Sie wird viergeschossig geplant (mit sechsgeschossigen Hochpunkten am Campusplatz) und passt sich damit in der Höhe den umgebenden Stadtteilen Deutz und Kalk an. Dies ist eine bewusste Entscheidung der TH Köln, da die zahlreichen Anforderungen, die Hochschulgebäude heute erfüllen müssen (etwa technische Ausstattung, Raumkonzept, Barrierefreiheit), in der Bautypologie des Hochhauses nicht umsetzbar sind. Hinzu kommt der hochschultypische Bedarf an großflächigen Hallen- und Werkstattbereichen.

+ Wird das Abbruchmaterial recycelt?

Ja. Besonders während der zweiten und dritten Bauphase des Campus Deutz, wo es zu Abrissarbeiten kommen wird, soll die Option zum Recycling geprüft und möglichst umgesetzt werden.

+ Welche Energie wird im laufenden Betrieb benutzt?

Am neuen Campus soll erneuerbare Energie im größtmöglichen Umfang genutzt werden, darunter Geothermie zur Wärme- und Kälteversorgung der Gebäude. Durch eine umfangreiche Nutzung von entstehender Abwärme und vorhandener Umweltkälte soll die Anlagentechnik der Gebäude möglichst viel Energie sparen. Vorgesehen ist auch die ausgiebige Nutzung von Photovoltaik zur Stromversorgung.

Alle Neubauten werden zudem nach hohen energetischen Standards realisiert und sollen mindestens den Effizienzgebäudestandard 40 erfüllen. Das bedeutet, dass sie später im laufenden Betrieb 60 Prozent weniger Primärenergie verbrauchen, als ein im geltenden Gebäudeenergiegesetz definiertes Referenzgebäude. 

Um während der gesamten Campusentwicklung neue technologische Entwicklungen bestmöglich berücksichtigen zu können, wird das Konzept nach jedem Bauabschnitt eingehend geprüft und bei Bedarf angepasst.

+ Wie ist die Gesamtklimabilanz des neuen Campus?

Aufgrund der langen Bauzeit und der fortlaufenden Anpassung des Energiekonzeptes an die konkreten Anforderungen der einzelnen Gebäude kann eine Gesamtklimabilanz zum heutigen Zeitpunkt noch nicht mit final belastbaren Zahlen erstellt werden.

Die Energieeffizienz der Gebäude des 1. Bauabschnitts liegt bei 30 bis 40 Prozent über den Anforderungen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) – das entspricht dem Effizienzgebäudestandard 55. Für den 2. Bauabschnitt werden die Anforderungen erhöht: Die Gebäude werden dann gemäß Effizienzgebäudestandard 40 geplant.

Beim Bau werden überwiegend recyclingfähige, schadstoffarme, nachhaltige Baustoffe eingesetzt. Für den 2. Bauabschnitt wird zudem die Zertifizierung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen „Silber“ angestrebt. Diese Zertifizierung beinhaltet u.a. eine CO²-Bilanzierung auf Gebäudeebene.
Weitere Informationen zur BNB-Zertifizierung

+ Welchen Nutzen haben Dach- und Vertikalbegrünungen?

Dach- und Fassadenbegrünungen bieten eine zusätzliche Dämmung, reduzieren den Energieverbrauch und helfen so, Energie einzusparen. Im Sommer hat die Begrünung eine kühlende Wirkung. Gebäudebegrünungen wirken schalldämmend, binden CO2 und wirken sich positiv auf das Stadtklima aus. Auch bieten diese Grünflächen einen Lebensraum für Kleintiere wie Wildbienen, Käfer, Spinnen und verschiedene Vogelarten.


2. Baumfällungen


+ Warum sind Fällungen notwendig?

Die Bäume müssen da entfernt werden, wo neue Gebäude gebaut werden. Auch auf Flächen, wo die technische Infrastruktur verläuft (etwa Leitungen und Wege), müssen Bäume gefällt werden. Grundsätzlich sollen auf Wunsch der TH Köln so wenige Bäume wie möglich gefällt werden.

Noch ein Hinweis: An vielen Bäumen wurden bereits gesundheitliche Schäden festgestellt, so dass sie leider nicht langfristig erhalten werden könnten.

Zur Genehmigung: Der Fällantrag wurde im Sommer 2021 bei den zuständigen Stellen der Stadt Köln zur Genehmigung eingereicht und für die ersten Fällungen im Februar 2022 genehmigt.

+ Wie viele Bäume werden gefällt?

Während der gesamten Bauzeit (2022 bis 2040) sollen voraussichtlich 604 Bäume (von 818 vorhandenen Bäumen) gefällt werden. Um alle Bäume so lange wie möglich zu erhalten, erfolgen die Baumfällungen in elf Phasen vom Winter 21/22 bis zum Winter 38/39. In der ersten Phase werden zur Erschließung des Geländes 110 Bäume gefällt, um die ersten Bauarbeiten zu ermöglichen. Die erste Phase der Baumfällungen betrifft v.a. den Baumbestand auf dem Areal der Abfallwirtschaftsbetriebe / Feuerwehr. Während der gesamten Bauzeit wird immer neu und im Detail geprüft, ob Bäume doch erhalten bleiben können.

+ Wie viele Ersatzpflanzungen wird es geben?

Geplant sind 379 Neupflanzungen auf dem gesamten Campusgelände. Ca. 270 Bäume werden in einem Kölner Waldgebiet als Ausgleichspflanzung vorgesehen.

Zum Ablauf: Die erforderlichen Fällungen der Bestandsbäume erfolgen abschnittsweise jeweils erst zum notwendigen Bauabschnitt. Auch die Neupflanzungen werden abschnittsweise nach Fertigstellung des jeweiligen Bauabschnitts eingesetzt.

+ Warum gibt es nur wenige Neupflanzungen für die gefällten Bäume?

Um dem Flächenbedarf der TH Köln gerecht zu werden, ist es nach jetzigem Stand nicht möglich, zusätzliche Bäume auf dem Campus zu pflanzen. Die erforderlichen Pflanzflächen können nicht zur Verfügung gestellt werden. Während des Projektverlaufs werden jedoch weitere mögliche Baumstandorte geprüft. Die am Campus Deutz gefällten Bäume werden auch durch Ersatzpflanzungen im innerstädtischen Bereich kompensiert.

+ Gibt es Umpflanzungen?

Derzeit sind keine Umpflanzungen geplant. Zum einen lassen die festgestellten gesundheitlichen Schäden an den Bäumen eine Umpflanzung leider nicht zu. Zum anderen können während der Neustrukturierung des Campusareals nicht die erforderlichen Pflanzflächen zur Verfügung gestellt werden.


3. Beteiligung von Hochschulmitgliedern und Anwohnenden


+ Sind Studierende/Lehrende in die Planungen eingebunden?

Ein kontinuierlicher Austausch und eine intensive Einbindung der Fakultäten und Studierenden findet in unterschiedlichen Formaten statt. Etwa durch Studienarbeiten, Forschungsprojekte sowie fachliche Expertise zu unterschiedlichen Themenfeldern in Entscheidungsgremien und Planungsbesprechungen.

Mit der beginnenden konkreten Bauphase wird eine weitere Beteiligung aus der Lehre und der Studierendenschaft begrüßt.

Die Studierendenvertretungen werden regelmäßig über den Verlauf und Fortschritt des Projektes informiert.

+ Kann man auf die Planungen noch Einfluss nehmen?

Die betroffenen Nutzergruppen am Campus Deutz werden zum jeweiligen Gebäude rechtzeitig in die Planung mit eingebunden, so dass besondere Anforderungen so weit wie möglich berücksichtigt werden können. 

+ Können die Energieanlagen als Lernfeld genutzt werden?

Die Dachflächen und Freiflächen des Campus Deutz können in Bereichen auch als eine Versuchs- und Forschungsfläche genutzt werden. Die erforderlichen technischen Aufbauten und Anlagen für den Betrieb des Campus Deutz können in Abstimmung und in Begleitung des technischen Hochschulpersonals im Rahmen von Projektarbeiten begangen werden.

+ Wie kann man sich als Anwohner*in einbringen?

Gemeinschaftliches Gärtnern ("Urban Gardening") ist geplant: Im nördlichen Bereich der Campusallee ist eine Experimentierfläche mit anfangs ca. 20 Hochbeeten vorgesehen. Ein konkretes Konzept zur Nutzung ist noch in Planung.  Angedacht sind Patenschaften von Hochschulangehörigen und Bürger*innen. Auch soll es Naschgärten geben, die öffentlich zugänglich und nutzbar sind.


4. Merkmale des Campus


+ Wie viele Fahrradparkstellplätze werden geplant?

Derzeit sind 560 Fahrradstellplätze sowie 69 Stellplätze für Lastenfahrräder vorgesehen. Die Ermittlung der Anzahl der Fahrradstellplätze erfolgte im Rahmen eines Mobilitätskonzeptes in Abstimmung mit der Stadt Köln.

Zusätzlich soll im nördlichen Parkhaus eine Fahrradstation mit bis zu 100 Fahrradstellplätzen, Lademöglichkeiten für E-Bikes, eine Reparaturstation sowie Duschen vorgesehen werden. Die konkrete Planung hierfür erfolgt im 2. Bauabschnitt.

Bei steigendem Bedarf an Fahrradstellplätzen können die KFZ Stellplätze im Parkhaus zu Fahrradstellplätzen umgewidmet werden.

+ Wie viele Autostellplätze sind geplant?

Auf dem neuen Campus sind zwei Parkhäuser mit Belegungsanzeige geplant. Das südliche Parkhaus P2 bietet 350 Stellplätze (voraussichtlich für Mitarbeitende), das nördliche Parkhaus P1 bietet 250 Stellplätze (voraussichtlich für Studierende).  Beide Parkhäuser werden mit E-Lademöglichkeiten ausgestattet.

Etwa 50 Stellplätze werden dezentral auf dem Campus verteilt, davon 25 barrierefreie Stellplätze, weitere für Anlieferungen, Fahrdienste etc.

Grundsätzlich gilt bei der Neuplanung das Konzept des autofreien Campus.

+ Wird es eine Kindertagesstätte geben?

Nein. Auf dem Hochschulcampus wird es keine Kindertagesstätte geben. Auf dem späteren Gelände des Kreativquartiers, das nach Abschluss des dritten Bauabschnitts bebaut wird, soll jedoch zukünftig eine Kindertagesstätte realisiert werden.

+ Ist studentisches Wohnen auf dem Campus vorgesehen?

Die vorhandenen Studierendenwohnheime auf dem Campus bleiben selbstverständlich erhalten. Zusätzlicher Wohnraum für Studierende ist nicht vorgesehen.

+ Bleiben vorhandene Gebäude bestehen?

Ja, die Bibliothek und das Fakultätsgebäude für die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen, inklusive des angrenzenden Wasserbaulabors, bleiben erhalten.

+ Werden Hallenbereiche für große Maschinen geplant?

Der Campus ist aktiver Lehr-, Lern- und Forschungsort im Innen- und Außenraum. Auch in der Neubauplanung sind Maschinenhallen und große, teilweise zweigeschossige Laborbereiche vorgesehen, die weiterhin die praxisbezogene Forschung ermöglichen und stärken. Alle Straßenbereiche sind auch für die Transporte von mobilen Arbeitsmaschinen etc. befahrbar.

+ Können die Planungen an neue Bedarfe angepasst werden?

Ja. Grundsätzlich sind die Flächen mit dem zuständigen Ministerium abgestimmt und von diesem freigegeben. Was die konkrete bauliche Ausgestaltung der Gebäude betrifft (etwa energetische Anforderungen, räumliche Zusammenhänge und Anforderungen), wird das Baukonzept nach jedem Bauabschnitt geprüft und ggf. angepasst.

+ Wie fügt sich der neue Campus in seine Umgebung ein?

Der neue Campus wird sich nicht mehr von den angenzenden Stadtteilen abschotten, sondern sich seiner Umgebung öffnen. Das Gelände wird zu Fuß und per Fahrrad gut zu durchqueren sein und es lädt durch seine Alleen und Grünflächen zum Verweilen ein. Der Campus wird ein Ort der Begegnung - auch für Bürgerinnen und Bürger.


5. Während der Bauzeit


+ Sind die Wege für Fußgänger während der Bauzeit gesichert?

Die Baulogistikplanung stellt für die unterschiedlichen Bauzustände immer eine sichere, barrierefreie Zuwegung für den Fuß- und Radverkehr zur Verfügung, um die Beeinträchtigungen im Bauprozess so gering wie möglich zu halten.

+ Gibt es während der Bauphase ausreichend Fahrradstellplätze?

Die Fahrradabstellplätze werden bedarfsangepasst auf Interimsflächen neu verortet.

+ Wieso dauert der Bau so lange?

Die Neustrukturierung des Campus, die erhöhte Komplexität bei der Realisierung des Ersatzneubaus im Bestand und während des laufenden Hochschulbetriebs, vor allem aber die zeitaufwändigen Prozesse der Bauleitplanung und bei der phasenweisen Genehmigung des Gesamtvorhabens beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb und den zuständigen Ministerien beanspruchen eine lange Planungs- und Bauzeitschiene.

+ Wie erfahre ich von aktuellen Behinderungen, Baulärm etc.?

Auf der Projekthomepage www.th-koeln.de/neubaudeutz wird es aktuelle Meldungen zum Bauablauf geben. Soweit wie möglich werden lärm- und staubintensive Phasen sowie Behinderungen und Umleitungen über verschiedene Kanäle (Social Media, E-Mail) rechtzeitig angekündigt.

#THneubaudeutz


März 2022

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