Fachhochschule Köln entwickelt neues Selbstverständnis
Die Fachhochschule Köln will ihr Profil weiter schärfen: In einem intensiven, hochschulweiten Prozess hat sie sich mit ihrem Selbstverständnis und ihrer strategischen Ausrichtung auseinandergesetzt.
Leitmotiv für das Denken und Handeln der Hochschule wird künftig das Streben nach Sozialer Innovation sein. Zudem hat der Senat der Fachhochschule Köln eine Namensänderung in "Technische Hochschule Köln" beschlossen.
Zusammen mit vielen Mitgliedern der Hochschule haben wir identifiziert, wofür die Fachhochschule Köln steht und welches unsere Entwicklungsziele sind,
sagt Präsident Professor Christoph Seeßelberg. Das Streben nach sozialer Innovation werde künftig noch mehr als bisher das Hochschulhandeln prägen. Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie der demographische Wandel erforderten ein Denken und Wirken über wissenschaftliche Fachdisziplinen und institutionelle Grenzen hinweg. Zudem könnten neue Technologien nur dann nachhaltig, wirksam und sinnvoll genutzt werden, wenn sie in gesellschaftliche Veränderungen eingebunden seien und somit im Sinne von sozialer Innovation gedacht und umgesetzt würden, so Seeßelberg.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, werden neue Studiengänge künftig noch stärker als bisher interdisziplinär ausgerichtet sein, ergänzt Professor Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium. Exzellente Lehre gehört zum Markenkern der Hochschule.
Wir nehmen die Studierenden in ihrem Lernprozess ernst. Die Lehrenden sollen das Wissen nicht nur präsentieren, sondern sich stärker als Partner verstehen, um das Potenzial der Studierenden zu wecken, etwa wenn es darum geht, Problem- oder Fragestellungen zu entwickeln und Lösungen zu finden.
Auch die Vielfalt der Studierenden sei ein wichtiges Thema für die Hochschule. "Ein großer Teil unserer Studierenden kommt aus Nicht-Akademiker-Haushalten oder hat kein Abitur. Es zeichnet die Fachhochschule Köln aus, dass wir die zunehmende Diversität der Studierenden noch nie als Herausforderung begriffen haben, sondern immer als große Chance", betont Heuchemer.
Mit ihrem neuen Selbstverständnis reagiert die Fachhochschule Köln auch auf eine geänderte gesellschaftliche Erwartungshaltung. Professor Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer:
Fast alle Forschungsförderungsprogramme beziehen sich heute auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen und fordern interdisziplinäres und transdisziplinäres Arbeiten. Wir konzentrieren uns mit unserer Forschung schon jetzt auf diese Themenfelder und haben so schon einige Anträge erfolgreich platziert. Wir streben nach wissenschaftlicher Wirksamkeit und wenn wir künftig Forschungsnetzwerke auf den Weg bringen oder Förderungsanträge stellen, werden Gestaltungs- und Problemlösungsorientierung im Mittelpunkt stehen.
Um dem hohen Anspruch dieses neuen Selbstverständnisses gerecht zu werden, investiert die Fachhochschule Köln in großem Umfang in die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen. Neben den Bauprojekten am Campus Deutz und in Leverkusen bedeute dies eine entsprechende Personalentwicklungspolitik, sagt Professor Rüdiger Küchler, Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung.
Wir müssen unseren akademischen Mittelbau stärken, etwa durch gezielte Qualifizierungsangebote. Zudem machen wir uns für das Promotionsrecht in Fachhochschulen stark und bieten schon jetzt kooperative Promotionen mit Universitäten an. Auch die Mitarbeiter in der Hochschulverwaltung werden wir stärker fördern.
"Aus dieser programmatischen Verdichtung wird klar, dass der Name Fachhochschule für uns nicht mehr passend ist, denn dieser steht für das Denken in Fachstrukturen und nicht für die interdisziplinäre Forschung an sozialen Innovationen", sagt Seeßelberg. "Wir haben einen Namen gesucht, der unsere Profilelemente zum Ausdruck bringt, vorhandene Stärken sichtbar macht, die Identifikation der Hochschulangehörigen fördert und einen Wiedererkennungswert besitzt. Nach langer Diskussion haben wir uns für 'Technische Hochschule Köln' entschieden und verstehen uns als 'University of Technology, Arts and Sciences'." Um dies deutlich zu machen, werde ein Claim entwickelt, der das Programm und den Anspruch zum Ausdruck bringt.
Im nächsten Schritt werden jetzt ein neues Logo und ein Corporate Design entworfen. Hierfür nutzt die Hochschule die Kompetenzen im eigenen Haus. Anfang März will sie das visuelle Konzept der Öffentlichkeit präsentieren.
Oktober 2014