Erinnerung und Gedenken an die Bücherverbrennung
Im Rahmen eines Seminars im B.A. Soziale Arbeit wurde von Studierenden am 6.5.2025 eine Gedenkaktion anlässlich der Bücherverbrennung 1933 vor dem Hauptgebäude der TH Köln in der Claudiusstr. 1 vorbereitet und durchgeführt. Die Studierenden hatten Plakate mit Namen, Zitaten und Werken der Autor*innen, deren Werke verbrannt wurde, vorbereitet und stellten diese vor dem Hauptgebäude aus.
Außerdem wurden die Namen der Autor*innen, die in das Bodendenkmal eingemeißelt sind, mit Straßenkreide nachgemalt, um sie sichtbar zu machen und Menschen zum innehalten und nachdenken anzuregen. In einer öffentlichen Lesung wurden Auszüge aus den Werken vorgelesen und zugehört. So setzte die Gruppe ein Zeichen des Gedenkens und Erinnerns.
Bilder der Vorbereitung und Gedenkveranstaltung
Anlass der Gedenkveranstaltung war der Jahrestag der Bücherverbrennung: Im Mai 1933 fanden bundesweit unter dem Motto „Wider den deutschen Geist“ Bücherverbrennungen statt, bei denen Bücher von jüdischen, marxistischen, pazifistischen und anderen politisch unliebsamen Autor*innen öffentlich verbrannt wurden. In Köln fand dieser Akt der systematischen Unterdrückung freier Kunst, Denkens und Publizistik vor der „alten Universität“ in der Claudiusstr. 1 statt, dem Gebäude, das heute zur TH Köln gehört. Zum Gedenken gibt es daher vor dem Gebäude das sog. „Bodendenkmal – Namen der Autoren“.
Gemäß dem Zitat von Primo Levi „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ hat das Gedenken in Zeiten, in denen menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Haltungen wieder sagbarer werden und Angriffe auf Demokratie, Pluralität und Diversität zunehmen, eine besondere Bedeutung. Als angehende Sozialarbeiter*innen und Studierende an einer Hochschule, einem Ort also, an dem die Bücherverbrennungen stattfanden, ist es unabdingbar, sich mit menschenfeindliche Ideologien auseinanderzusetzen und sich dafür einzusetzen, dass Levi’s Worte nicht Realität werden.
Mai 2025