Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

Soziale Arbeit Plus
Campus Südstadt
Ubierring 48, Raum 6b
50678 Köln

Die Entgrenzung durch digitale Medien in der stationären Kinder- und Jugendhilfe

Online-Vortrag, 16. Mai 2022

Logo der Publikationen der Ausgezeichnet!-Reihe (Bild: Soziale Arbeit Plus)

In der stationären Kinder- und Jugendhilfe wird der Umgang zwischen Kindern und ihren Eltern oftmals aus kindeswohlbezogenen Gründen an Bestimmungen wie eine Begleitung oder zeitliche oder räumliche Einschränkungen geknüpft. Solche Anordnungen können mithilfe digitaler Medien wie Smartphones immer einfacher umgangen werden.

Auf einen Blick

Die Entgrenzung durch digitale Medien in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Eine explorative Untersuchung der Praxis von Fachkräften am Beispiel des Umgangs von Kindern mit ihren Bindungspersonen

Online-Vortrag

Wann?

  • 16. Mai 2022
  • 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr
  • in meinen Kalender übertragen

Wo?

Raum 134 (der Vortrag wird zusätzlich gestreamt)
Zoom-Meeting
Kenncode: 119099
Meeting-ID: 859 3030 9565
https://th-koeln.zoom.us/j/85930309565

Veranstaltungsreihe

Ringvorlesung "Ausgezeichnet!"

ReferentIn

Lotta Grineisen (BASA)

Anmeldung

Nicht erforderlich

Veranstalter

Soziale Arbeit Plus


Lotta Grineisen (BASA): Die Entgrenzung durch digitale Medien in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Eine explorative Untersuchung der Praxis von Fachkräften am Beispiel des Umgangs von Kindern mit ihren Bindungspersonen

(16.5.2022, 17:30-19:00 Uhr, Raum 134, der Vortrag wird zusätzlich gestreamt)

Abstract

In der stationären Kinder- und Jugendhilfe wird der Umgang zwischen Kindern und ihren Eltern oftmals aus kindeswohlbezogenen Gründen an Bestimmungen wie eine Begleitung oder zeitliche oder räumliche Einschränkungen geknüpft. Solche Anordnungen können mithilfe digitaler Medien wie Smartphones immer einfacher umgangen werden. Dieses Phänomen hat in wissenschaftlichen Untersuchungen bislang keine Beachtung gefunden, obgleich die Vermutung naheliegt, dass es negative Auswirkungen für die Klientel und Herausforderungen für Fachkräfte bedeutet.

Das Ziel der Bachelorthesis liegt darin herauszufinden, wie sich die Schnittstelle zwischen digitalen Medien und Umgangsrecht in der Praxis verhält. Um der Forschungsfrage "Welche Bedeutung haben kommunikative Entgrenzungseffekte durch digitale Medien für die Umsetzung von Umgangsbestimmungen und die Praxis von Fachkräften in der stationären Kinder- und Jugendhilfe?" nachzugehen, wurde ein Expertininterview durchgeführt. Dieses wurde mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und unter anderem durch die Bindungstheorie nach John Bowlby gestützt und interpretiert.

Zu den zentralen Ergebnissen gehört, dass die unerlaubten Umgangskontakte erhebliche Risiken für die Kinder, die Eltern-Kind-Beziehung sowie die Praxis Sozialer Arbeit bergen. Die Untersuchung zeigt, dass die Ziele der Umgangsbestimmungen kaum erreicht werden können und die Einrichtung ihren Schutzraum verliert. Zudem wird deutlich, dass Fachkräften keinerlei Handlungsleitlinien vorliegen und sie den unerlaubten Kontakt nicht verhindern, sondern nur bestmöglich mit den Folgen umgehen können. Dies führt einerseits zu einer Machtlosigkeit auf Seiten der Fachkräfte und andererseits zu einer zunehmenden Wirkungslosigkeit bei der Umsetzung von Umgangsbestimmungen.

Die Soziale Arbeit ist angehalten, diese Problematik im Fachdiskurs präsent zu machen, sodass ein bedachter Umgang mit ihr möglich wird sowie die Theorie und Praxis an diese neuen und veränderten Umstände angepasst werden.

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