"Was ist nachhaltig?"
Diese Frage diskutierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsinstituts STEPs am Tag der offenen Tür der TH Köln als Beitrag zu den „Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit“.
Der Begriff der „Nachhaltigkeit“, der auch im Namen des Forschungsinstitut STEPs verankert ist, hat eine hohe Bedeutung für das Forschungsinstitut und seine Mitglieder. Aus diesem Grund war ein Engagement innerhalb der von der Bundesregierung initiierten „Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN)“ selbstverständlich: Eingebettet in den Tag der offenen Tür der TH Köln wollte man in einer öffentlichen Diskussion Antworten auf ganz alltägliche Umweltfragen geben, Umweltmythen aufklären und fundiertes Hintergrundwissen vermitteln. Die DAN wurden vom Rat für nachhaltige Entwicklung initiiert und zielen darauf ab, öffentliche Aufmerksamkeit für eine nachhaltige Entwicklung zu erregen (http://www.aktionstage-nachhaltigkeit.de/).
Als Experte für Trinkwasser-Monitoring gab Rüdiger Heimbüchel wissenswerte Tipps zum Thema „Wasser sparen“.
Das Fazit des von Frau Prof. Rehorek betreuten Promovierenden, der drei Jahre für die Rheinenergie-AG tätig war, lautet: „Nützlicher als das Wasser sparen im Haushalt, ist bedachter Konsum!“ Soviel Wasser, wie beispielsweise für die Produktion eines neuen Mobiltelefons benötigt wird, ist im Alltag kaum einzusparen. Ganz besonders bei Textilien sollte man am besten lange haltbare Produkte favorisieren und keine unnötigen Käufe tätigen.
Dem kontrovers diskutierten Thema Biogas widmete sich Peter Kern als Vertreter des STEPs-Forschungsbereichs Energie- und Ressourcenmanagement.
Er vermittelte das nötige Hintergrundwissen zu den gängigen Substraten und dem Vergärungsprozess und machte sich dafür stark, zur Biogasproduktion vor allem Substrate zu verwenden, die sowieso anfallen, beispielsweise Bioabfälle. Auch beim Thema „Biodiesel“, das von Beatrice Kleiner diskutiert wurde, spielt die Flächenkonkurrenz eine Rolle. Beatrice Kleiner hat in ihrer Dissertation jedoch ein Enzym entwickelt, mit dem Biodiesel, auch als Altfett, mit deutlich reduziertem Energieaufwand produziert werden kann.
Als einziger Student im Feld präsentierte Ruben Hammerstein Fakten und Fiktionen, die das alltäglich präsente Thema der Mülltrennung betreffen. Da er, gemeinsam mit dem STEPs-Doktoranden Christoph Steiner, auf der Leppe-Deponie in Lindlar forschend tätig ist, hat er häufig mit den Auswirkungen der Mülltrennung zu tun. Jenseits der Mythen, dass Müll sowieso wieder zusammengekippt und verbrannt wird, zeigt er auf, wieviel CO₂ durch korrektes Recycling eingespart werden kann und eingespart wird.
Matthias Balsam, STEPs-Doktorand des PRA&PAT Centers, widmete sich der Frage, ob genmanipulierte Lebensmittel ein Lösung gegen den Welthunger sein könnten. Da er sich in seiner Dissertation mit anthropogenen Spurenstoffen befasst, ist vor allem der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft ein wichtiges Thema für ihn. Matthias Balsam kommt zu dem Schluss, dass genmanipulierte Lebensmittel kaum Lösungsansätze gegen Hunger bieten könnten. Genmanipulierte Produkte, die keine keimfähigen Samen hervorbringen und der Import der Lebensmittel in die Tiermastfabriken Europas und der USA sind dafür nur einige Gründe.
Insgesamt bot die Diskussion eine hervorragende Möglichkeit, um die umweltrelevanten Forschungsprojekte des Instituts populärwissenschaftlich in der Öffentlichkeit vorzustellen und die Diskussion zum Thema „Nachhaltigkeit“ mit einigen wissenschaftlich fundierten Tipps für eine „nachhaltigere“ Gestaltung des Alltag zu untermauern.
Selbstverständlich war das Forschungsinstitut STEPs auch mit einem Stand am Tag der offenen Tür präsent. Interessierte konnten hier alles über die Möglichkeiten erfahren, an der Fachhochschule Köln zu promovieren. Besonders häufig wurden die Finanzierungsmöglichkeiten einer Promotion angesprochen und Fragen zum Promotionsrecht geklärt. Außerdem sollte gezeigt werden, dass Forschung nicht nur an der Universität, sondern auch in der Hochschule einen enormen Stellenwert hat.
Neben Studieninteressierten erkundigten sich aber vor auch forschende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TH Köln über Kooperationsmöglichkeiten mit dem Forschungsinstitut STEPs. Das mittlerweile über 40 Mitglieder umfassende Institut kann folglich in Zukunft vielleicht mit weiteren Mitgliedern rechnen.