Bericht zur Sommerakademie der DBU

Vom 29. Juni – 1. Juli fand vor der wunderschönen Kulisse des Klosters St. Marienthal die 21. Sommerakademie der DBU statt, die auch von der Koordination des Forschungsinstituts STEPs, Dr. Anne Hillenbach, besucht wurde.

Das zentrale Thema der Akademie war die Frage nach der Bewertung von Nachhaltigkeit. Diese Frage ist auch für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsinstituts relevant, da dieses Technologien entwickeln möchte, die nachweislich zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Diese Technologien können zudem als wichtigster Schlüssel einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise gelten, da weniger Wachstum zwar in den Industrieländern propagiert werden kann, jedoch nicht den Gegenden der Welt, deren Bewohnern es häufig am Nötigsten fehlt.
Wer Nachhaltigkeit jedoch als eine Entwicklung mit sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten begreift, dem wird schnell deutlich, wie komplex die Kriterien sein müssen, anhand derer eine Entscheidung über die Nachhaltigkeit eines Produkts gefällt wird. Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher (Universität Ulm) brachte das Problem der Nachhaltigkeitsbewertung mit einem Zitat von Henry Louis Mencken auf den Punkt: „For every complex problem there is an answer that is clear, simple and wrong.“ Dies bedeutet, dass Nachhaltigkeitsbewertung immer eine schwierige Aufgabe ist, für die enorme Mengen an Daten und Auskünften entlang des gesamten Stoffstroms  erfasst, gewichtet und zueinander in Beziehung gesetzt werden müssen. Vor dieser Herausforderung stehen insbesondere die Institutionen, die Siegel für Teilaspekte der Nachhaltigkeit, z.B. Umweltsiegel oder Siegel für eingehaltene Sozialstandards vergeben. Aber auch die Forschung, die nachhaltige Entwicklung durch neue Technologien vorantreiben möchte, muss viele Aspekte bedenken, selbst wenn sie sich „nur“ auf den ökologischen Aspekt von Nachhaltigkeit beschränkt. Nicht selten müssen Energie- und Ressourceneffizienz, Klimaschutz, Ökobilanz und Nutzungsmöglichkeiten gleichermaßen erfasst und abgewägt werden.
Die Blickwinkel auf das Thema Nachhaltigkeit waren bei der DBU Sommerakademie von einer großen Vielfalt geprägt: Die Referentinnen und Referenten vertraten unterschiedliche Positionen aus Wirtschaft, Forschung, Politik, Beratung und Naturschutzverbänden. Über die Notwendigkeit, intensiv nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben, waren sich jedoch alle einig. Die Präsentationen der Veranstaltung werden zeitnah auf der Homepage der DBU bereit gestellt werden. www.dbu.de


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