Bericht zur Fachkonferenz „LC-MS in der Umweltanalytik 2014 – Forschen für die Umwelt“
Zwei Mitglieder des STEPS-Forschungsbereiches „Wasser und Wasserbehandlung“, Benjamin Frindt und seine Promotionsbetreuerin Prof. Dr. Astrid Rehorek, nahmen vom 16.06.-18.06.2014 im Leipziger KUBUS am 2. Kolloquium des HELMHOLTZ Zentrum für Umweltforschung zur LC-MS in der Umweltanalytik 2014 teil.
Die mehr als 200 Teilnehmer erwartete ein spannendes Programm, das insbesondere von Neuheiten in der Wasseranalytik geprägt war und von der Ionenmobilitätsspektrometrie bis zur Isotopen-Massenspektrometrie reichte.
Das moderne Programm bot wissenschaftlich neue Forschungsergebnisse zum Verhalten organischer Spurenstoffe in Kläranlagen für Roh- und Trinkwasser bzw. in Wasserkreisläufen, zur Identifizierung von Transformationsprodukten sowie zum Screening und zur Normierung von hochauflösenden LC-MS-Verfahren. Es wurde ergänzt durch ein thematisch breites Spektrum aktueller Methoden- und Geräteentwicklungen, besonders der Firmen AB SCIEX, Waters und Agilent Technologies.
Die Tagung unterstrich die wachsende Bedeutung robuster Softwarelösungen und belastbarer Datenbanken zur Bewältigung der Datenfülle in Kombination mit wirkungsbezogener Analytik. Im Vortragsbeitrag des PRA&PAT-Arbeitskreises „Online-LC-MS/MS Metabolomik am Beispiel der biologischen Behandlung industrierelevanter, azofarbstoffhaltiger Syntheseabwässer“ wurde nachgewiesen, dass zur Erweiterung der Prozesskenntnis bei biologischen Behandlungen potenziell toxischer Syntheseabwässer substanzspezifische Analysen erforderlich sind. Es konnten anaerob-aerobe Reaktionsmechanismen aus Online-LC-MS/MS-Messungen abgeleitet und bestätigt werden. Über die Inline-Probenentnahme mit kontinuierlicher LC-MS-Kopplung konnten fest- und sauerstofffreie Proben aus den anaerob-aeroben biologischen Reaktorstufen gewonnen werden, welche qualitativ und quantitativ analysiert wurden. Es wurde außerdem gezeigt, dass substanzspezifische Korrelationen mit dem Redoxpotential in der anaeroben Reaktorstufe bestehen, wodurch sich eine praxisrelevante, sichere Prozesskontrolle des Reaktivfarbstoffabbaus für die jeweiligen Farbstoffe etablieren lässt.