Entwicklung einer Schrottschere brachte den VDI-Förderpreis
Absolvent des Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln in der Domstadt ausgezeichnet
„In der modernen Welt scheint die Tugend des Fleißes fast vergessen angesichts der vielen jungen HighPotentials und vermeintlichen Überflieger. Wirklich von Dauer sind nur die eigene Leistung und das eigene Netzwerk. Auch für diese Werte stehen wir und werden diese fördern“, sagte Robert Kyrion, Kölner Vorstand des „Verbandes Deutscher Ingenieure“ (VDI) Köln, bei seiner Eröffnungsrede zur Verleihung des VDI-Förderpreises im KölnSky in Köln-Deutz.
Ein Überflieger im eigentlichen Sinne des Wortes war an diesem außergewöhnlichen Abend vor allem einer: Astronaut und Ehrengast Dr. Reinhold Ewald aus dem Kölner Luft- und Raumfahrtzentrum sprach als Gastredner zum Publikum. Erstmalig in der Historie des „VDI Köln Förderpreises“ wurden vier Preisträger für ihre herausragenden Abschlussarbeiten zum Studium einer ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung ausgezeichnet. Im gesamten Einzugsgebiet des Bezirksvereins, das knapp 6700 Mitglieder umfasst und sich von der belgischen Grenze bis nach Gummersbach sowie von Düsseldorf bis nach Rheinland-Pfalz erstreckt, waren zahlreiche Studierende der Ingenieur- und Naturwissenschaften im Rennen um den begehrten VDI Köln Förderpreis angetreten.
Den ersten Platz errang Michael Radermacher von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
mit einer Masterarbeit zu einem Thema aus der Internettechnik. Den zweiten Preis bekam David Weisheit von der Rheinischen Fachhochschule Köln ebenfalls mit einer Masterarbeit, in diesem Fall aus dem Bereich der Regelungstechnik. Einen Sonderpreis erhielt Tobias Schwank von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg für seine Bachelorarbeit im Bereich der Oxydation.
Frederic Burmeister, Absolvent des Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln, hatte seine Abschlussarbeit zum Thema „Konstruktion einer Schrottschere für stranggepresste Aluminiumprofile und Planung der Einbindung in die vorhandene Strangpressanlage“ eingereicht und wurde von der Jury mit einem guten dritten Platz und einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro geehrt.
Er hatte eine Lösung für Unternehmen entwickelt, um anfallenden Schrott nicht mehr extern weiterverarbeiten lassen zu müssen. Hierzu entwickelte und konzipierte er eigenständig eine maschinellen Schrottschere zum Zerkleinern des angefallenen Schrotts. Die notwendigen Informationen und Techniken hierfür beschaffte er sich unter anderem bei Maschinenführern oder Ingenieuren mit langjähriger Berufserfahrung.
Nach der Konzeptentwicklung wurden die Kosten geschätzt, eine CAD-Konstruktion im Computer durchgeführt und die Integration der Schrottschere in den Produktionsablauf geplant. Das Ergebnis beurteilte sein Betreuer, Prof. Dr.-Ing. Hans R. Rühmann, als „hervorragende Arbeit mit überdurchschnittlicher Qualität“.
Neben dem dritten Platz und dem Preisgeld brachte ihm diese Arbeit ein Stellenangebot in einer regionalen Firma ein, sie sicherte Burmeister zu, seine Entwicklung umzusetzen und die Schrottschere zu bauen.
November 2014