Umfrageergebnisse zu geschlechtsbezogener Gewalt in der europäischen Wissenschaft

Gender-based violence (Bild: TH Köln)

EU-Projekt UniSAFE liefert erste Ergebnisse.

Im Rahmen des EU-Projekts UniSAFE hat das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) am GESIS-Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Kooperation mit der Oxford Brookes University und der Örebro University in Schweden und weiteren europäischen Partnereinrichtungen eine mehrsprachige Umfrage über geschlechtsbezogene Gewalt an 46 Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt.

Von Januar bis Mai 2022 nahmen Mitarbeitende und Studierende aus den 46 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Europa an der Umfrage teil. 42.000 Antworten gingen in die Ergebnisse der Umfrage ein. Die Umfrage verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz zur Untersuchung geschlechtsbezogener Gewalt, in dem auch intersektionale Aspekte berücksichtigt wurden.

Die „geschlechtsbezogene Gewalt ist ein systemisches Problem, das wissenschaftliche Einrichtungen nicht weniger betrifft als andere Teile der Gesellschaft. Die Daten […] zeigen deutlich, dass geschlechtsbezogene Gewalt überall und gegenüber allen Geschlechtern vorkommt“, so die Projektverantwortliche der UniSAFE-Umfrage am GESIS-Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Dr. Anke Lipinsky. Dabei erleben Frauen (66 %) und nicht-binäre Menschen (74%) häufiger als Männer geschlechtsbezogene Gewalt.

Als häufigste Form von Gewalt ist mit 57 % psychische Gewalt. Fast jede dritte Person sowohl unter den Studierenden als auch unter den Mitarbeitenden geben an, an der jeweiligen Einrichtung sexuelle Belästigung erfahren zu haben.

Die Umfrage zeigt auch, dass Personen die geschlechtsbezogene Gewalt erlebt haben, diese häufig nicht melden. Auf Grundlage der Umfrageergebnisse sollen politische Empfehlungen und operative Instrumente und Maßnahmen entwickelt werden.

November 2022


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