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Daniel Schäfer

Daniel Schäfer

Hochschulreferat Kommunikation und Marketing
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Tag des Transfers: Wissen gesellschaftlich wirksam machen

TH Köln richtet die Austausch- und Netzwerkveranstaltung zum ersten Mal aus.

Impulse von Forschenden der Hochschule sowie externen Partnern veranschaulichten beim ersten „Tag des Transfers“ an der TH Köln praxisnah, wie Wissen durch Zusammenarbeit über Hochschulgrenzen hinweg zum Wohl der Gesellschaft beitragen kann. Wie dies gelingen kann und bereits erfolgreich umgesetzt wird, zeigten die anregenden Austauschformate auf der Bühne. Die TH Köln sieht sich in der Verantwortung, den gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten und macht dieses Ziel zum Ausgangspunkt für Transfer in Lehre und Forschung. Die zahlreichen Gespräche unter den rund 100 Teilnehmenden machten deutlich, welch vielfältiger Nutzen sich aus dem eingeschlagenen Weg ergibt.

Anne Schreiter, Sylvia Heuchemer und Klaus Becker auf der Bühne Prof. Dr. Sylvia Heuchemer (Mitte) und Prof. Dr. Klaus Becker (rechts) schilderten in ihren Statements ihr Verständnis von Transfer. Dr. Anne Schreiter (links) moderierte die Veranstaltung. (Bild: Michael Bause/TH Köln)

„Die notwendige Gestaltung der Digitalisierung, der Dekarbonisierung, des demografischen Wandels und des Demokratieschutzes führen zu steigenden Erwartungen an die Wissenschaft. Daher möchten wir unsere Hochschule als gesellschaftliche Akteurin weiter verankern, um notwendige Veränderungen anzustoßen und gemeinsam mit internen und externen Kooperationspartnern umzusetzen. Diese gesellschaftliche Orientierung ist an der TH Köln bereits gelebte Praxis. Zukünftig wird es darum gehen, Transferperspektiven noch stärker zusammenzuführen“, erklärte Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Präsidentin der TH Köln.

Daran anknüpfend erklärte Prof. Dr. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer der TH Köln: „Unsere Hochschule hat die Fähigkeit, sich eigenständig auf zentrale Entwicklungen einzustellen. Dabei verstehen wir Transfer als vielfältige Aufgabe, die wir mit exzellenten Forschungsleistungen sowie mit unseren hochqualifizierten Beschäftigten und engagierten Studierenden als zukünftigen Fachkräften in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft bewältigen. Wir wollen die TH Köln als wirkungsvolle Gestalterin in einem regionalen Innovationsökosystem verankern.“

Außensicht durch zwei Vorträge

Nach der Innensicht wurde in zwei Keynotes die Transferperspektive von außen beleuchtet. Zunächst lieferte Frank Zumbruch, Geschäftsführer/Kurator des machwerkhaus köln – Zentrum für Design und urbane Produktion, seinen Impuls „Strukturelle Rahmenbedingungen, in denen Transfer wechselseitig gelingen kann (auch ohne Credit Points)“. Als Unternehmer, Hochschullehrer und Förderer von Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft plädierte Zumbruch dafür, in allen Studiengängen bereits in den ersten Semestern Gründungswissen zu vermitteln. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den Studiengang Code & Context als gelungenes Beispiel für eine interdisziplinäre Ausbildung, in der auch unternehmerisches Denken thematisiert werde.

Anschließend stellte Claudia Jericho die EU-Initiative EIT Culture & Creativity (EIT CC) zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft vor. Ziel sei es, Bildung, Forschung und Wirtschaft zusammenzubringen, um Ökosysteme für Innovationen zu schaffen. Die Wissens- und Innovationsgemeinschaft wird ihren Sitz in Köln haben.

Wie gelingen erfolgreiche Kooperationen?

In der folgenden Podiumsdiskussion erläuterten Prof. Dr. Christian Kohls, Dekan der Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr. Angela Tillman von der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Ivonne Preusser von der Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften sowie Frank Zumbruch, wie Kooperationen als Voraussetzung für erfolgreichen Transfer gestaltet werden sollten. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, Empathie für Perspektivwechsel, ein klares Erwartungsmanagement, Offenheit auch für unerwünschte Ergebnisse sowie Reflexionsfähigkeit wesentliche Faktoren für eine gelingende Zusammenarbeit darstellen.

Kristina Kebeck Stadt Köln auf der Bühne In ihrer Keynote schilderte Kristina Kebeck von der Koordinationsstelle Klimaschutz der Stadt Köln die kommunale Perspektive auf Transfer. (Bild: Michael Bause/TH Köln)

Transfer aus kommunaler Sicht

Zu Beginn ihrer Keynote „Mit Transfer zur Transformation. Eine kommunale Perspektive“ skizzierte Kristina Kebeck von der Koordinationsstelle Klimaschutz der Stadt Köln, zentrale Zukunftsaufgaben wie die energetische Gebäudesanierung, den Umbau der Energieversorgung und die Umstellung auf umweltfreundliche Mobilität. Um das Ziel einer klimaneutralen Stadt Köln bis 2035 zu erreichen, sei es wichtig, Transfer auf allen Ebenen zu ermöglichen und das Silodenken aufzubrechen. Als Beispiele für bestehende Partnerschaften nannte Kebeck die Initiative „Klimaveedel“, bei der Studierenden der TH Köln Workshops zu Balkonkraftwerken anbieten, sowie die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hochschule in den Bereichen Wärmeplanung und Solarkataster.

Transferaktivitäten an der Hochschule

Drei Forscher*innen-Duos präsentierten anschließend, welche Facetten von Transfer an der TH Köln bereits umgesetzt werden. Prof. Dr. Laura Popplow, Professorin für Designing Technological Futures, und Prof. Dr. Valérie Varney, Professorin für Innovation und Gesellschaft, berichteten von ihren Erfahrungen im Projekt „MEnergie – Meine Energiewende“. Bei der Zusammenarbeit von Studierenden der Studiengänge Maschinenbau und Code & Context seien verschiedene Hürden aufgetreten, wie die Durchführung der Lehrveranstaltungen in geeigneten Räumlichkeiten, die Anrechnung von Credit Points sowie die Wahl von Design Thinking als Methode zur Entwicklung neuer Ideen. Dennoch hätten die Studierenden auch das Potenzial des interdisziplinären Austauschs erkannt.

Prof. Dr. Christof Humpert, Professor für Hochspannungstechnik, und Prof. Dr. Jens Onno Krah, Professor für Automatisierungstechnik, schilderten den Nutzen von Forschungsdienstleistungen auch für kleinere Projekte. Nach anfänglichem Aufwand bei der Umsetzung gesetzlicher und bürokratischer Vorgaben könne durch Beratung ein direkter Wissenstransfer erreicht werden. Zudem sei diese Form der Kooperation ein Einstieg in eine weiterführende Zusammenarbeit, zum Beispiel ein öffentlich gefördertes Projekt oder Auftragsforschung.

Um transferorientiertes Denken in Studium und Lehre ging es im Gespräch zwischen Prof. Dr. Odile Limpach, Professorin für Game Economics and Entrepreneurship, und Prof. Dr. Jörg Luderich, Professor für Produktentwicklung. Beide Wissenschaftler*innen haben Unternehmen gegründet und sprachen sich dafür aus, den Studierenden verstärkt Kompetenzen im Bereich Entrepreneurship zu vermitteln.

Über den Tag des Transfers

Der Tag des Transfers fand zum ersten Mal statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Referat für Forschung und Wissenstransfer, organisiert von den Transferscouts der TH Köln im Rahmen des gemeinschaftlichen Projekts der TH Köln mit dem Gateway Exzellenz Start-up Center (ESC) der Universität zu Köln aus dem Programm „Exzellenz Start-up Center.NRW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Transferscouts unterstützen Forschende dabei, ihre Arbeit sichtbar zu machen und sich mit Kooperationspartnern auszutauschen. Darüber hinaus fördert die Hochschule gemeinsam mit vier weiteren Kölner Hochschulen unter der gemeinsamen Marke Gateway die Gründung von Start-ups.

Beim Tag des Transfers stellten sich neben den Organisatoren – Referat für Forschung und Wissenstransfer sowie Gateway TH Köln mit dem Gründungsservice, dem MakerSpace und den Transferscouts – auch weitere Partner und Multiplikatoren wie die IHK Köln, KölnBusiness, Wirtschaftsförderung Rhein-Erft, Innovation Hub Gummersbach, Provendis GmbH, und die Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung mit ihren Angeboten vor und traten in den Austausch mit den interessierten Forschenden.

September 2024

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