Vom digitalen Klangbuch bis zur Würstchenparty: Showcase Zweitausendundfünfzehn der Medieninformatik

Titelbild des Showcase 2015 (Bild: MI)

Was hat eine nachhaltige Haussteuerung mit einer Grillparty und einem digitalen Klangbuch gemeinsam?

Auf den ersten Blick nichts. Doch dies sind allesamt Projekte, welche beim Showcase Zweitausendfünfzehn am Campus Gummersbach der TH Köln vertreten waren. Bereits zum sechsten Mal in Folge wurden die besten Projekte von Studenten der Medieninformatik am Campus Gummersbach vorgestellt und ausgezeichnet.

Schirmherr und Studiengangbeauftragter Prof. Christian Noss bei seiner EröffnungsredeSchirmherr und Studiengangbeauftragter Prof. Christian Noss bei seiner Eröffnungsrede (Bild: Andreas Schneider / TH Köln)

Nach der Eröffnung durch Prof. Christian Noss folgten Vorträge von Kai Schröder und Dirk Breuer.  Kai Schröder ist Mitarbeiter der Firma Autodesk, dem Weltmarktführer für CAD- und 3D-Software. In seinem Vortrag „Wie entwickelt man heute Software für Computer Aided Design“ ging er unter anderem auf zukünftige Trends wie beispielsweise „CAD in der Cloud“ und sprach über seine persönlichen Erfahrungen. Hierzu erzählte er den Studenten von seiner Doktorarbeit mit dem Thema „Visual Prototyping of cloth“, in der es darum ging, Kleidung so realitätsnah wie möglich digital abzubilden. Dies gelang durch die Tatsache, dass er den kompletten Produktionsprozess (beispielsweise eines Pullovers) digitalisiert hat. Angefangen bei der Visualisierung der einzelnen Fäden, welche zusammen ein Muster mit 3-dimensionaler Struktur ergeben, entstand so am Ende ein nahezu identisches Ebenbild des Kleidungsstückes.

Dirk Breuer, ehemaliger Bachelor- und Masterstudent der Medieninformatik am Campus Gummersbach erzählte in seinem Vortrag mit dem Titel „Don´t panic!“ aus seinem Studium und seinem jetzigen Job als selbstständiger Softwareentwickler. Hier sprach er auch den Punkt „Studium... und dann?“ an, der vielen Studenten wohl jetzt schon schlaflose Nächte bereitet. Er schilderte den Studenten seinen studentischen Werdegang, was ihm hierbei geholfen hat, gab Tipps zum Studium und vorallem machte er eines klar: „Es gibt keinen Grund zur Panik!“

Das Konzept des digitalen Klangbuchs von Sahrah El GhammazDas Konzept des digitalen Klangbuchs von Sahrah El Ghammaz (Bild: Andreas Schneider / TH Köln)

Bei der anschließenden Projektschau gab es jede Menge unterschiedlichen und interessanten Input für die Studenten. So stellte Sahrah El Ghammaz das Konzept ihres digitalen Klangbuches vor, welches mittels leitender Tinte auf gewöhnlichem Papier eine interaktive Reise durch die Musikwelt erlaubt. Hierzu werden lediglich Kopfhörer benötigt, welche in das Buch gesteckt werden. Das Buch reagiert auf Berührung verschiedener Elemente auf den einzelnen Seiten oder auf das Umblättern einer Seite. Die hierbei erzählte Geschichte wird von mehreren Sinnen wahrgenommen, was den Leser/Hörer noch tiefer in das Geschriebene eintauchen lässt.

Auch aus dem Masterstudiengang waren Projekte vertreten. So stellten Sheree Saßmanshausen, Philipp Schulte, Robert Gabriel und Franz-L. Jaspers ihr Smart Sustainable Home vor, welches im Modul „Interaction Design“ entstand. Sie konzipierten den Prototypen einer intelligenten und nachhaltigen Haussteuerung, welche neben der Anzeige der Energieflüsse im Haushalt und die Aktivitäten einzelner Geräte auch deren Automation ermöglicht sowie zur Kosten- und Ressourceneinsparung beiträgt.

die Studenten Steven Beckers (li) und Nico Bastion stellten ihr Projekt "Würstchenparty" vordie Studenten Steven Beckers (li) und Nico Bastion stellten ihr Projekt "Würstchenparty" vor (Bild: Andreas Schneider / TH Köln)

Den Titel „Bestes Projekt des Jahres“ konnten sich jedoch die drei Bachelor-Studenten Steven Beckers, Nico Bastian und Christian Franke sichern. Mit ihrem Projekt „Würstchenparty“, welches im Wahlpflichtfach „Moderne Webanwendungen“ entstand, ist es möglich die Geschlechterverteilung einer Facebook-Veranstaltung zu analysieren. Per eigener Definition handelt es sich bei einer „Würstchenparty“ um eine Veranstaltung, bei der das männliche Geschlecht in Überzahl ist. Die grundlegende Frage lautete „Welcher Mann will schon auf eine Party gehen, bei der überwiegend das eigene Geschlecht vertreten ist?“ doch diese Frage lässt sich ebenso auf das weibliche Geschlecht adaptieren. Nach Eingabe des Links der Facebook-Veranstaltung analysiert die Anwendung die Teilnehmer und gleicht die Vornamen mit einer Datenbank ab um das Geschlecht der Teilnehmer zu bestimmen. Anschließend wird die Geschlechterverteilung ermittelt und dem User grafisch dargestellt.

November 2015

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