Nachgefragt bei Prof. Dr. Miriam Sartor

Porträt  Miriam Sartor (Bild: privat)

Prof. Dr. Miriam Sartor ist im Wintersemester 2021/22 für das Lehr- und Forschungsgebiet Umweltprozesstechnik an die Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften berufen worden.


Studium Umweltschutztechnik, Studienrichtung Entsorgungstechnik an der Technischen Universität Clausthal, Systemische Beratung, Schwerpunkt Organisations- und Personalentwicklung an der Technischen Universität Kaiserslautern

Promotion Untersuchungen zum Einfluss elektrokinetischer Repulsationseffekte auf die Tiefenfiltration mit partikulären Schüttbetten“ an der Universität des Saarlandes

Berufliche Stationen (Auszug)

  • Chief Operating Offi cer und Prokuristin bei der CERAFILTEC Germany GmbH Blue Filtration, Saarbrücken
  • Abteilungsleiterin „Oberflächenverfahrenstechnik“ am VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH (BFI), Düsseldorf
  • Projektgruppen- und stellv. Abteilungsleiterin „Prozesstechnik Umform- und Veredelungsanlagen“ am VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH (BFI), Düsseldorf
  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gesellschaft für umweltkompatible Prozesstechnik mbH (upt), Saarbrücken

Als Kind haben mich die vielfältigen Erscheinungsformen von Bächen und Tümpeln fasziniert. Mich beschäftigte die Frage, warum es nicht ausreichend sauberes Wasser für alle Menschen gibt.

Das Beste an meinem Studium war die Erkenntnis, dass Umweltschutz den Einsatz vielfältiger gesellschaftlicher und technologischer Ansätze erfordert und diese nur in der Kooperation von Menschen unterschiedlicher Herkunft und wissenschaftlicher Disziplinen entwickelt werden können.

Eine zirkuläre Wertschöpfung ist möglich, wenn wir unsere Verantwortung für Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz erkennen und wahrnehmen.

Mein fachliches Steckenpferd ist der Transfer innovativer Technologien für den Umwelt- und Ressourcenschutz in die Industrie. Sowohl in Deutschland als auch in Entwicklungsländern ist es dabei wichtig, nicht nur robuste Prozesse und Technologien zu entwickeln, sondern durch Schulung und Aufklärung betriebliche und gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen.

Ich möchte in der Lehre einen Schwerpunkt setzen für ein Verständnis des Einflusses unserer Lebensweise auf die natürlichen und sozialen Umwelten. Ein großes Anliegen ist mir dabei, ein Bewusstsein dafür zu schaff en, dass für ein nachhaltiges Wirtschaften nicht nur ein Verwerten von Reststoffen in Form einer zirkulären Wertschöpfung erforderlich ist, sondern dass Abfälle vor allem vermieden und Ressourcen geschont werden sollten.

Ich würde gerne herausfinden, wie wir es als Menschheit schaffen, die Grenzen des Wachstums zu erkennen und zu akzeptieren. Wie können wir unseren Wohlstand stabilisieren, ohne dass es zu Lasten der ökologischen und sozialen Umwelten geht, so dass alle Menschen auf unserer Erde eine menschenwürdige Zukunft erleben können?

Der beste Ort für gute Ideen sind für mich Ausflüge in die Natur – per Fahrrad oder zu Fuß.

Die letzten guten Bücher, die ich gelesen habe, sind "Die angstfreie Organisation: Wie Sie psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz für mehr Entwicklung, Lernen und Innovation schaffen" von Amy C. Edmondson und "Die Geschichte des Wassers" von Maja Lunde.

März 2022

Vorgestellt: Prof. Dr. Miriam Sartor

"Wir können nicht alle Abfälle in den Kreislauf zurückführen. Deshalb ist es wichtig, dass wir Abfallmengen verringern und in der Materialentwicklung auf Recyclingfähigkeit achten", sagt die Professorin für Umweltprozesstechnik an der Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften.

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