Kunststoff schäumen, Stahl tiefkühlen, Obst vertonen oder Augenblicke verfolgen

Mixen der Zutaten für Schaum (Bild: TH Köln)

Girls‘ Day am Campus Gummersbach der TH Köln mit vielfältigen Angeboten zum Selbermachen

"Mir hat es gut gefallen und ich finde es sehr cool, dass man auch mal was mitnehmen darf!“ Das war der Kommentar eines Mädchens zu den kleinen Geschenken, die es aus dem Werkstofflabor am Campus Gummersbach der TH Köln mit nach Hause nehmen durfte. Beim diesjährigen Girls‘ Day hatten die „Nachwuchsforscherinnen“ Diisocyanat im richtigen Verhältnis mit Polyol gemischt und auf diese Weise Kunststoffschaum erzeugt. Mit Lebensmittelfarbe und Heißkleber entstanden schließlich kleine farbige Küchlein zum Mitnehmen. Auf diese spielerische Weise lernten die 13-14jährigen Mädchen, wie man Kunststoff erzeugt. Im Labor nebenan verglichen sie einfachen Baustahl mit Edelstahl, wobei die Proben mit flüssigem Stickstoff auf minus 196 Grad abgekühlt und im Ofen bis plus 80 Grad erhitzt wurden. Nach ihrer gewaltsamen Zerstörung mit dem Kerbschlaghammer zeigten die Bruchflächen der Proben, wie unterschiedlich die verschiedenen Stahlsorten auf Temperaturveränderungen reagieren.

48 Mädchen aus sechs Schulen waren auf den Hochschulcampus gekommen, um „Technik zum Anfassen zu erleben“. In acht verschiedenen Workshops lernten sie nicht nur Kunststoffschäume und Stähle kennen, sie löteten auch LED-Lichter, konstruierten am Computer, erlebten 3-D-Druck, entwickelten Computer-Spiele und entwarfen ein Konzept für einen wirklich kundenfreundlichen Getränkeautomaten. Bei einem weiteren Workshop, dem Obst-Klavier im Roboterlabor hörten die Mädchen über Kopfhörer unterschiedliche Töne, je nachdem, auf welches Obst sie ihren Finger legten. Die Obststücke waren über Elektrokabel mit einem Computer verbunden, der jeweils einen anderen Ton produzierte, wenn die Mädchen ihre Finger auf eine Birne, eine Banane oder einen Apfel legten.

„Eye-tracking“ lernten die Schülerinnen im Usability Studio kennen. Die Augenbewegungen beim Blick auf die Bedienoberfläche eines Computer-Programms werden mit dieser Technik aufgezeichnet, man sieht genau, wohin eine Probantin geguckt hat und wie lange ihr Blick auf einem bestimmten Bereich verharrte. Dem Entwickler verrät das Eye-tracking deutlich mehr als eine subjektive mündliche Bewertung, inwieweit Nutzer ein Programm intuitiv bedienen können.  

Wie erfolgreich Frauen gerade auch in technischen Disziplinen sein können, zeigten sieben TH-Mitarbeiterinnen durch ihr persönliches Beispiel. Sie betreuten die Mädchen in den Workshops der Bereiche Elektronik, Informatik, Medieninformatik und Werkstoffkunde.

Mai 2018

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