„Innovativer Netzwerker und Macher“ in den Ruhestand verabschiedet
Abschiedsfeier für den ehemaligen Dekan Prof. Dr. Christian Averkamp am Campus Gummersbach der TH Köln
„Averkamp rockt, unbedingt hingehen!“, „Macherpersönlichkeit“, „Netzwerker“, „innovativ und verlässlich“ - Lob und Anerkennung von allen Seiten erhielt Prof. Dr. Christian Averkamp bei seiner Abschiedsfeier am Campus Gummersbach der TH Köln, von den Studierenden, dem TH-Präsidium, von Stadt und Kreis, der IHK und Unternehmen. Er wurde Anfang Mai nach 14 Jahren als Dekan und 19 Jahren als Hochschullehrer offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Eine besondere Anerkennung überreichte der Gummersbacher Bürgermeister Frank Helmenstein dem Pensionär: die Goldene Stadtmedaille in Sonderprägung, das ist nach Ehrenbürgerschaft und Ehrenring die dritthöchste Auszeichnung, die die Stadt verleihen kann. Averkamp bekam sie für die "besonderen Verdienste und Leistungen auf wirtschaftlichem Gebiet zum Wohle der Stadt Gummersbach". Eine wertvolle Auszeichnung, wie der Bürgermeister betonte, „es sei ja Feingold“.
Die Ansiedlung der Hochschule auf dem Steinmüllergelände sei der "Urknall" für die Revitalisierung des Geländes gewesen, so der Bürgermeister. Auf der ehemaligen Industriebrache stehe inzwischen auch der „Innovation Hub Bergisches Rheinland“ - das sei vor allem das Werk von Christian Averkamp und Bernhard Opitz, dem Vorsitzende des Campus-Fördervereins.
Hochschule profitiert noch lange von seinem Wirken
Die Mitglieder der TH werden sich an Averkamp erinnern und noch lange Zeit von dessen Wirken profitieren, so Prof. Dr. Stefan Herzig in seiner Laudatio. Der Präsident der TH Köln betonte den hohen akademischen Anspruch, den Averkamp gezeigt habe, er habe die nötige Klugheit bewiesen, um nach außen und innen große Dingen zu bewegen. „Ohne Sie wäre die Hochschule nicht so, wie sie heute ist.“, so Herzigs Bilanz.
Amtsnachfolger von Prof. Averkamp war Prof. Dr. Christian Kohls, der davor die Funktion des Prodekans für das Lehrgebiet Informatik übernommen hatte. In seiner Ansprache assoziierte er die Buchstaben von Averkamps Namen mit seinen Eigenschaften: so stehe A für "Anpacken", R für „richtungsweisend“ und P für "Pushen". „Wir machen vieles in deinem Geiste weiter, aber nicht alles“, meinte Kohls mit einem Augenzwinkern zu seinem Amtsvorgänger.
Seit 2003 habe Averkamp insgesamt 270 Abschlussarbeiten betreut, so die Bilanz von Prof. Dr. Monika Engelen, und weit mehr als 200 Studierende während ihres Praxissemesters begleitet, auch neben der Dekanstätigkeit. Die Direktorin des „Institute for Business Administration and Leadership (IBAL)“ zitierte in ihrer humorvollen Würdigung Studierende, die den Dekan als Hochschullehrer in einem Evaluationsportal bewertet hatten. Von 2003 bis 2006 war Averkamp selbst Institutsleiter gewesen, danach blieb er Mitglied des Instituts.
Ausreichend „Bratenduft“ erzeugt
Nach den Vorträgen im Raum sahen die zahlreichen Gäste in sieben Kurzvideos auf der Leinwand Abschiedsgrüße und Würdigungen, aus der TH, der Politik und der Wirtschaft. Landrat Jochen Hagt dankte Averkamp für seinen Einsatz für den Oberbergischen Kreis, er habe „die Hochschule in die Mitte gerückt und für die Region geöffnet“. Prof. Dr. Joachim Metzner, der ehemalige Präsident der TH Köln, attestierte dem ehemaligen Industrievorstand Averkamp Innovationsfreude und Verlässlichkeit. Viele hätten ihn als Beispiel genommen für das eigene Wirken, so Metzner.
In den Videos wie auch in den Ansprachen zitierten die Vortragenden immer wieder markante Slogans, die der ehemalige Dekan kreiert hatte. „Wir müssen Bratenduft erzeugen!“ wurde am häufigsten genannt. Damit hatte Averkamp gemeint, dass man sowohl Studieninteressenten als auch Unternehmen auf die passende Weise ansprechen muss, um sie für den Campus zu gewinnen. Legendär wurde auch sein Werbespruch „Unser USP: beste Kontakte zur Industrie“. USP steht dabei für „Unique Selling Point“, also das Alleinstellungsmerkmal.
Am Ende der Feierstunde hatte der 68jährige Pensionär Gelegenheit, sich für die Würdigungen und Gaben zu bedanken. Unter anderem war er mit einem Apfelbaum beschenkt worden. Er lenkte das viele Lob für ihn um: „Was wir erreicht haben, haben wir als Team erreicht!“, so der ehemalige Dekan. Von seinen 35 Berufsjahren sei die Zeit an der Hochschule ganz klar die beste Zeit gewesen.
Bildergalerie
Bürgermeister Frank Helmenstein und Prof. Dr. Christian Averkamp (Bild: Michael Bause / TH Köln)
Prominente Gäste: ( v.l.n.r.) Prof. Dr. Rüdiger Küchler, ehemaliger TH-Vizepräsident; Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, TH-Vizepräsidentin; Prof. Dr. Stefan Herzig, TH-Präsident; Pof. Dr. Christian Kohls, Dekan; Prof. Dr. Christian Averkamp, Bürgermeister Frank Helmenstein, Dr. Ursula Löffler; Prof. Dr. Klaus Becker, TH-Vizepräsident (Bild: Michael Bause / TH Köln)
Zur Biografie von Prof. Dr. Christian Averkamp
Kategorie | Beschreibung |
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Nach Tätigkeiten als Vorstand bei der Schott AG in Mainz und Unternehmensberater wechselte Dr. Christian Averkamp 2003 an die damalige Fachhochschule Köln, damals noch am Standort „Am Sandberg“ am Rande von Gummersbach. 2004 wurde er zum Direktor des Betriebswirtschaftlichen Instituts Gummersbach gewählt, heute heißt es Institute for Business Administration and Leadership (IBAL) | |
Von September 2006 bis August 2020 war Prof. Averkamp Dekan des Campus Gummersbach der TH Köln und prägte maßgeblich die Entwicklung der Fakultät zur größten Einheit der TH Köln und zum oberbergischen Bildungs- und Innovationszentrum. Im Jahr 2007 betreute er den Umzug der Hochschule an den neuen Standort auf dem Steinmüllergelände. Während seiner 14jährigen Amtszeit stieg die Zahl der Studierenden von 2400 bis 5200 in der Spitze, die Zahl der Professor*innen und Mitarbeiter*innen m Campus wuchs auf rund 220. | |
Prof. Averkamp passte die Struktur der Fakultät an die aktuellen Anforderungen von Forschung und Lehre an und sorgte für die Errichtung von vier neuen Instituten. Außerdem begleitete er die Einrichtung von fünf neuen, hochaktuellen Studiengängen im Bachelor- und Masterbereich der beiden Lehreinheiten Informatik und Ingenieurwissenschaften. Er setzte sich ein für den Bau eines Studierendenwohnheims direkt neben der Hochschule, eingeweiht wurde es 2014. Um für die stetig steigenden Studierenzahlen ausreichend Platz zu schaffen, entstand auf Averkamps Initiative hin 2016 das Gebäude Steinmüllerallee 6, einige Jahre später das Gebäude Steinmüllerallee 4 mit der neuen Bibliothek. Auch für das neue Polymerlabor mit 600 qm Fläche setzte er sich ein, es wurde 2017 eingeweiht. | |
In zahlreichen Veranstaltungen und über viele persönliche Firmenkontakte festigte Prof. Averkamp den hervorragenden Ruf der Hochschule als dem oberbergischen Wissenschaft-Standort mit dem direkten Kontakt zu Industrie. Als Dekan wirkte er maßgeblich mit beim Konzept für den „InnovationHub Bergisches Rheinland“ auf dem Steinmüllergelände und akquirierte Firmen als Mitglieder. Zum Ende seiner Dienstzeit als Professor im Februar 2022 wurde das neue Gebäude in direkter Nähe zur Hochschule von seinen Mietern bezogen. |
April 2022