Chancen für Privatanleger, drahtlose Netze und Regeln zur Hackerabwehr

Praxisnahe Arbeiten auf herausragendem wissenschaftlichen Niveau erhielten den Erzquell-Förderpreis

30.6.2016 - Bereits zum 19. Mal wurde am Campus Gummersbach der TH Köln der Förderpreis der Erzquell-Brauerei für herausragende Abschluss-Arbeiten der Informatik verliehen. Brauerei-Chef Dr. Axel Haas und Prof. Dr. Hans Ludwig Stahl, stellvertretender Dekan und Koordinator für den Erzquell-Preis, gratulierten den Preisträgern.  Dr. Haas sieht den Preis als Nachwuchsförderung in der Region, „von der heimischen Brauerei für den heimischen Campus“. Prof. Stahl stellte in der Feierstunde humorvoll Beispiele für die traditionsreiche Partnerschaft zwischen Bier und Wissenschaft vor.

Den ersten Platz und damit ein Preisgeld von 1.000 Euro konnte sich Nicolas Malte Becker sichern. Der Kölner Master-Student befasste sich in seiner Arbeit mit einer „Chancen-/ Risikoanalyse der Automatisierung von Handelssystemen aus Sicht eines Privatanlegers“. Becker ermittelte, wie Privatanleger aus der steigenden Computerisierung der Finanzmärkte Nutzen ziehen können und welche Risiken ggf. damit verbunden sind. Als Messinstrument  diente ein vollautomatisierter Handelsalgorithmus, den der Preisträger selbstständig konzipiert, entwickelt und qualifiziert hat. Anschließend verifizierte der Master-Absolvent auf Basis der Erweiterungsmöglichkeiten von Handelsplattformen die erarbeiteten Resultate.
Becker schrieb seine Arbeit im Verbundstudium Wirtschaftsinformatik, einem Gemeinschaftsangebot von TH Köln und FH Dortmund, das sich an Berufstätige richtet, die sich neben dem Job weiterqualifizieren wollen. „Die Arbeit von Herr Becker war ein wirklich hervorragendes Beispiel dafür, wie mit Methoden der Informatik eine sehr komplexe Aufgabenstellung aus der Praxis systematisch und qualifiziert bearbeitet werden kann.“ fanden Prof. Dr. Heide Faeskorn-Woyke (Erstprüferin) und Prof. Dr. Hans. L. Stahl (Zweitprüfer).

Gruppenbild der Gewinner des Erzquell-Förderpreises 2016: v.l. Prof. Dr. Hans L. Stahl, Bastian Böttcher (2. Platz), Nicolas Malte Becker (1. Platz), Markus Baumgart (3. Platz) und Erzquell-Brauerei-Chef Dr. Axel Haas
Gruppenbild der Gewinner des Erzquell-Förderpreises 2016: v.l. Prof. Dr. Hans L. Stahl, Bastian Böttcher (2. Platz), Nicolas Malte Becker (1. Platz), Markus Baumgart (3. Platz) und Erzquell-Brauerei-Chef Dr. Axel Haas (Bild: Fenja Jansen)

Der zweite Platz (750 Euro) ging an Bastian Böttcher aus Köln für seine Bachelorarbeit zum Thema „Performance-Analyse in drahtlosen Netzen anhand einer virtuellen Testumgebung“.
Mit der Simulation von drahtlosen Netzwerken lassen sich mögliche spätere Störungen im Netzbetrieb vermeiden. Herr Böttcher entwickelte für die Open-Source-Testumgebung „NETKIT“ eine Erweiterung, mit der sich praxisrelevante drahtlose Vernetzungsszenarien simulieren lassen. Der Informatiker bewies die Aussagekraft der Simulation von drahtlosen Netzwerken mittels der NETKIT-Erweiterung. „Die Übertragung des Testmodells von drahtgebundene auf mobile Szenarien erforderte neben passendem Fachwissen auch engagiertes kreatives Vorgehen.“ lobten Prof. Dr. Hans L. Stahl (Erstprüfer) und Prof. Dr. Stefan Karsch (Zweitprüfer) die Arbeit.


Den dritten Platz und ein Preisgeld von 500 Euro sicherte sich der Bachelor-Absolvent Markus Baumgart aus Ruppichteroth mit seiner Arbeit zum Thema „Definition eines Standardregelformats und Entwicklung eines Konverters für Firewall-Regeln“. Firewall-Systeme wehren Angriffe auf Unternehmens-Netze ab. Mit entsprechenden Filterregeln lässt sich der Netzverkehr zwischen zwei Netzen kontrollieren und steuern. Baumgart hat die Syntax der relevantesten Hersteller analysiert und ein Standard-Regel-Format sowie einen  Konverter entwickelt, der die Paketregeln dreier etablierter Hersteller übersetzt. „Herr Baumgart liefert mit seiner Abschlussarbeit einen wertvollen Beitrag zum Themengebiet des sicheren IT-Betriebs, da die erarbeiteten Ergebnisse nach aktuellem Stand der Wissenschaft einen hohen Neuigkeitswert besitzen.“ so Erstprüfer Prof. Dr. Stefan Karsch und Zweitprüfer Prof. Dr. Hans L. Stahl.

Juli 2016

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