Podcast "Das Klima"

Frau (Bild: Thilo Schmülgen / TH Köln)

"Das Klima - die Wissenschaft hinter der Krise" ist ein Podcast Prof. Dr. Claudia Frick und Dr. Florian Freistetter. Sie lesen sich darin durch den Bericht des Weltklimarates und bereiten die Inhalte auch für Laien verständlich auf. In der 28. Folge beschäftigen sie sich mit der offiziellen Zusammenfassung, der “Summary for Policymakers”.

Anlass für uns, den Artikel aus dem Hochschulmagazin Inside out zum Thema zu empfehlen:

Die Wissenschaft hinter der Krise

Zwölf lange Kapitel, fast 4.000 Seiten – der Anfang August erschienene Bericht des Weltklimarates ist mehr als umfangreich und für Laien kaum lesbar. Und dabei ist er nur der erste von drei Teilen des sechsten IPCC-Reports zum Stand der Klimaforschung. Aber was steht da nun genau drin? Und was ist eigentlich das IPCC?

Dies einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, ist eine gewaltige Aufgabe, die sich Prof. Dr. Claudia Frick und Dr. Florian Freistetter mit ihrem Podcast vorgenommen haben.

Claudia Frick hat zuerst Meteorologie in Mainz studiert, darin promoviert und unter anderem beim Deutschen Wetterdienst gearbeitet. Berufsbegleitend folgte ein Studium der Informations- und Bibliothekswissenschaft an unserer Hochschule. Heute forscht und lehrt sie am Institut für Informationswissenschaft zu den Themenfeldern Wissenschaftskommunikation und Informationsdienstleistungen.

Florian Freistetter ist ein österreichischer Wissenschaftsjournalist. Kurz vor der Publikation des Klimareports suchte er über Twitter nach einer fachkompetenten Partnerin für den Podcast. Auf Umwegen landete die Anfrage bei Claudia Frick, die zuerst zögerte, aber als ihr das Konzept vorlag, begeistert war von dem Projekt: „Die Verbindung von Meteorologie und Kommunikation war für mich perfekt!“

Dass die Sache mit viel Arbeit verbunden ist, war sofort klar. Frick und Freistetter arbeiten für sich jedes Kapitel durch, besprechen die wichtigsten Fragen und erstellen einen groben Sendeplan. Dann setzen sich beide an den heimischen Computer und nehmen ihr Gespräch auf. Schon beim ersten Kapitel wurde deutlich: Eine Folge pro Kapitel, wie zunächst geplant, ist nicht machbar, wenn der Podcast nicht mehrere Stunden dauern soll. Also gibt es jetzt zwei pro Kapitel.

Die ersten Rückmeldungen waren sehr positiv. Nicht zuletzt, weil es ein derart ehrgeiziges Projekt zur allgemeinverständlichen Vermittlung von Klimaforschung im deutschsprachigen Raum wohl noch nie gab. Und für Claudia Frick ist die Arbeit eine in mehrerlei Hinsicht spannende Erfahrung. Das Eintauchen in die Themenwelt ihres früheren Berufslebens ist eine davon. „Schon im ersten Kapitel wurden Themen behandelt, die ich gar nicht in dem Bericht erwartet hatte. Da ging es zunächst ausführlich um die Sprache, in der die Forschung vermittelt wird. Außerdem finde ich es faszinierend, dass der IPCC-Report inzwischen auch ganz alte Quellen einbezieht, etwa Schiffslogbücher oder sogar mündliche Überlieferungen, die Erkenntnisse über frühere Klimabedingungen liefern.“

Die Vorzüge des Formats wurden schnell klar. „Man muss sich nicht hetzen, hat viel Zeit. Und es gibt viel Gestaltungsspielraum, denn man kann Dialoge ebenso einsetzen wie Monologe oder auch Interviews. Hinzu kommt, dass man keinen Verlag braucht und nur wenig technische Ausstattung“, sagt Frick. Für Wissenschaftskommunikation generell also ein sehr interessantes Format, und auch in der Lehre könnte es in Zukunft eine Rolle spielen: „Podcasts als Prüfungsform könnte ich mir vorstellen. Das ist ähnlich wie bei Wikipedia-Artikeln, die ich schon jetzt Studierende schreiben lasse. Hier geht es darum, Inhalte korrekt und doch einfach wiederzugeben – das ist die Kür der Wissenschaftskommunikation.“

Jeden Montag erscheint nun eine neue Folge von „Das Klima. Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise“. Zum Schluss folgt dann ein besonders spannender Teil um die „summary for policy makers“, also die Zusammenfassung, die nicht nur für politische Entscheiderinnen und Entscheider gemacht ist, sondern auch schon unter deren Einfluss: Regierungen arbeiten an dieser Version bereits aktiv mit. Wie viel da von der Dringlichkeit des eigentlichen Reports übrig bleibt oder wie viel verwässert sein mag, wird also ungefähr in Folge 25 zu hören sein.

Februar 2022

Ein Artikel aus dem Hochschulmagazin Inside out


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