Bälz-Seminar 2017
Vom 06.09.2017 – 09.09.2017 fand an der TH Köln das diesjährige Bälz-Seminar statt. Ausgerichtet wurde dieses diesmal durch das Labor für Gebäudeautomation und Regelungstechnik des Instituts für Energie- und Gebäudetechnik an der TH Köln, in Leitung durch Herrn Prof. Dr. J. Müller.
Eingeladen waren 13 weitere Fachhochschulen aus dem Bereich der Gebäudetechnik, welche durch ihren jeweiligen lehrenden Professor sowie drei Studierende repräsentiert wurden.
Das Motto im diesen Jahr lautete: „Gebäudeautomation in Zeiten der digitalen Transformation“.
Nach einer Begrüßung durch den Vizepräsidenten Herrn Prof. Becker sowie einem Eingangsvortrag durch Herrn Prof. Bälz zum Thema „Effiziente Kühlung durch eine neue Generation kompakter und flexibler Absorptionskälteanlagen“ ging es direkt ins das Thema Industrie 4.0, welches von Vertretern der Industrie (Siemens, MBS und Engie) sowie Herrn Professor Epple, RWTH Aachen von unterschiedlichsten Seiten beleuchtet wurde.
Herr Prof. Dr. Epple referierte über die Modellbildung bei Industrie 4.0. Herr Schlarb (Siemens) erläuterte welche Zukunftschancen die Digitalisierung in der Gebäudetechnik aus wirtschaftlicher Sicht bietet. Herr Schwan (Engie) führte die aus einer andern Sicht weiter und sprach über Technologien am Beispiel verschiedener Geschäftsmodelle.
Der CEO der MBS GmbH Herr Fritz präsentierte eine Möglichkeit die Kommunikation zwischen verschiedenen Liegenschaften sicher zu gestallten. Hier sprach er über Bussysteme im Umfeld von Industrie 4.0.
Der zweite Tag war wissenschaftlich in zwei Teile geteilt. Zum einen Stellte Herr Hinck als Vertreter der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln die Anforderungen an Komponenten der Gebäudeautomation aus Sicht des Anwenders vor. Herr Hinck erläuterte, dass oftmals Standards nicht ausreichend definiert sind, und es so zu Problemen bei der Integration neuer Komponenten entstehen.
Highlight war ein Vortrag über IT-Sicherheit sowie einer sich anschließenden Demonstration über Schwachstellen im Bereich der Datenübertragung durch Herrn Prof. Wendzel (HS Worms) und Herrn Dr. Tonejc (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik). Besonderen Schwerpunkt legte Herr Tonejc auf das Problem der Abwärtskompatibilität bei der Einführung von kryptologischen Verfahren.
Am letzten Tag schloss das Seminar mit einer Führung durch die Labore des Instituts für Energie- und Gebäudetechnik ab.
Nicht vergessen werden dürfen die Vorträge der beiden Masterstudenten Herrn Nienhaus, der seine Arbeit über Anwendungsorientierte Zertifizierung von Gebäudeautomationssystemen darstelle, sowie von Herrn Both, der über die digitale Transformation „neue Methoden, Modelle und Technologien in der Gebäudeautomation“ sprach, und natürlich Herrn Prof. Dr. Müller, der die Frage, in wie weit die Gebäudeautomation Verwaltungsschalen braucht, zur Diskussion stellte.
Neben diesem wissenschaftlichen Programm, fanden zahlreiche weitere Programmpunkte statt. So wurde der Begrüßungsabend bei Kotelett im Lommerzheim durch die Band „Out of control“, die aus Professoren der teilnehmenden Hochschulen bestand, musikalisch untermahlt.
Am zweiten Tag fand eine Panoramafahrt auf dem Rhein statt. Dem schloss sich eine obligatorische Besichtigung des Kölner Doms an. Ein Teil der Gruppe besichtigte dabei die Dächer und konnte die Aussicht genießen, während der zweite Teil der Gruppe die Grabungen des Doms bestaunte. Eindrucksvoll blieben hier die massiven Fundamente in Erinnerung, auf denen das Wahrzeichen der Stadt steht.
(Bild: Prof. Müller)
Der dritte Tag begann mit einer Besichtigung des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Köln – Wahn. Hier stand eine Führung durch das ESA Gebäude, in welchem sich das Trainingszentrum für das Columbus Modul befindet sowie eine Besichtigung des Hochflussdichte-Sonnenofens des Instituts für Solarforschung auf dem Programm. Bevor es zurück zur TH ging, deckten sich einige Teilnehmer noch mit Astronautennahrung im Space-Shop ein.
Fazit:
Als Fazit lässt sich zusammenfassen, dass die Digitalisierung auch vor der Arbeit eines Ingenieurs im Rahmen der Gebäudetechnik nicht Halt macht. Es ist jetzt der Zeitpunkt die Zukunft mit zu gestalten ohne Angst davor zu haben in einer schnelllebigen Welt Dinge nicht immer zu 100% lösen zu können. Es ist die besondere Herausforderung Methoden der Informationstechnologie mit der Arbeitsweise eines Ingenieurs zu verbinden.
Allen Teilnehmern hat das diesjährige Seminar sehr viel Spaß bereitet. Besonderen Dank gilt den Organisatoren sowie der Fachschaft EGT, die sich um die Bewirtung in den Kaffeepausen sowie ein Grillen kümmerte.
Über die Bälz Stiftung www.baelz.de/stiftung.php:
Am 1.7.1978 wurde durch Helmut Bälz (1910-1994) an der Technischen Fachhochschule Berlin im Studiengang Versorgungs- und Energietechnik die Bälz-Stiftung für das Fachgebiet Regelungstechnik errichtet.
Zweck der Stiftung ist die Förderung der Ingenieurausbildung an Fachhochschulen der Länder der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der praxisorientierten Regelungstechnik im Bereich der Versorgungstechnik.
In jedem Jahr richtet die Stiftung ein mehrtägiges Seminar an einer der geförderten Hochschulen aus. Alle zwei Jahre veranstaltet die Bälz-Stiftung einen hoch angesehenen Wettbewerb, zu dem herausragende Abschlussarbeiten eingereicht werden können und prämiert werden.
Heute führt Prof. Dr. Uwe Bälz die Arbeit seines Vaters in der Bälz-Stiftung fort.
September 2017