Entwicklung neuartiger Antitumormittel basierend auf der Hemmung des Enzyms Glutathion-S-Transferase

Glutathion-S-Transferasen bilden eine Gruppe von Enzymen, die die Wasserlöslichkeit von chemischen Verbindungen im menschlichen Körper erhöhen und somit deren Ausscheidung begünstigen. Die erhöhte katalytische Aktivität des Enzyms im Tumor bewirkt eine verstärkte Entgiftung von zytotoxischen Substanzen, wodurch Krebszellen resistent gegenüber Chemotherapeutika werden.

Auf einen Blick

Kategorie Beschreibung
Forschungsprojekt Entwicklung neuartiger Antitumormittel basierend auf der Hemmung des Enzyms Glutathion-S-Transferase 
Leitung Prof. Dr. rer. nat. Nicole Teusch 
Fakultät Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften 
Projektpartner Prof. Dr. Axel Griesbeck, Universität Köln; Dr. Markus Pietsch, Uniklinikum Köln 
Fördermittelgeber Bayer AG 
Laufzeit 06/2012 bis 06/2015 

Glutathion-S-Transferasen (GST) bilden eine Gruppe von Enzymen, die die Verknüpfung
von endogenen und exogenen elektrophilen Verbindungen mit dem Tripeptid Glutathion
(GSH) katalysieren. Dies reduziert die Reaktivität dieser Verbindungen und erhöht gleichzeitig
ihre Wasserlöslichkeit, was die Ausscheidung begünstigt. Glutathion-S-Transferasen
spielen somit beim Entgiftungsprozess der Zelle eine entscheidende Rolle.

GSTP1 ist die am stärksten exprimierte GST-Spezies in humanem Krebsgewebe. Viele Tumore zeigen ein erhöhtes Expressionsniveau der GSTP1 im Vergleich zum angrenzenden
gesundem Gewebe. Die erhöhte katalytische Aktivität des Enzyms bewirkt eine verstärkte
Entgiftung von zytotoxischen Substanzen, wie z. B. Chlorambucil und Melphalan, wodurch
die Krebszellen resistent gegenüber diesen als Chemotherapeutika in der Therapie
einer Tumorerkrankung verwendeten Substanzen werden.

Aufgrund ihrer Schlüsselrolle bei der Ausbildung von Resistenzen wahrend einer Krebstherapie stellen GSTs, und insbesondere die GSTP1, attraktive Zielenzyme für die Entwicklung niedermolekularer Inhibitoren dar. Zwei aktuelle Beispiele solcher GST-Inhibitoren
(Ethacrynsäure und TLK286) sind bereits in klinischen Studien allein oder in Kombination
mit Zytostatika gegenüber verschiedenen malignen Tumoren untersucht worden bzw.
unterlaufen derzeit weitere klinische Testungen.

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