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Daniel Schäfer

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Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit

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Wie Windkraft in der Lehre verankert ist

Thematische Vielfalt, praxisnahe Inhalte, flexible Prüfungsformen: Im Interview erläutert Prof. Dr. Ingo Stadler vom Institut für Elektrische Energietechnik, welchen Stellenwert die Windenergie in der Lehre einnimmt.

Herr Prof. Stadler, in welchen Studiengängen an der TH Köln kann der Themenbereich Windenergie gewählt werden und welche inhaltlichen Schwerpunkte gibt es?

Profilfoto Ingo Stadler Prof. Dr. Ingo Stadler (Bild: Ingo Stadler)

Windenergie wird in mehreren Fakultäten und Studiengängen behandelt. An der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik, der ich selbst angehöre, wird Windenergie im Bachelorstudiengang Elektrotechnik in verschiedenen Studienschwerpunkten wie Erneuerbare Energien und Allgemeine elektrische Energietechnik integriert. Zudem kann der Studiengang Erneuerbare Energien (Bachelor und Master) an der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme belegt werden. Des Weiteren ist Windenergie ein wesentlicher Bestandteil des Masterstudiengangs Renewable Energy Management an der Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme. Während im Bachelor die Technologie der Windkraftanlagen sowie die Planung von Windparks im Vordergrund stehen, beleuchten wir im Master auch interdisziplinäre Perspektiven wie die Umweltverträglichkeit und die Akzeptanz von Anlagen zur Gewinnung Erneuerbarer Energien in der Bevölkerung.

Wie gestalten Sie die Lehre der Windenergie praxisnah? Welche typischen Projekte gibt es, in denen Studierende ihr Wissen anwenden können?

Die Studierenden aus den verschiedenen Fakultäten sitzen gemeinsam in einem Hörsaal, auch vermischen sich hier Bachelor- und Masterstudierende. Es gibt Lehrinhalte und Kompetenzen, die allen vermittelt werden. Darüber hinausgehende Themen decken wir durch digitale Inhalte ab. Ein Beispiel hierfür ist die Planung eines realen Windparks. Dabei lernen die Studierenden, verschiedene Zielkonflikte wie Energieertrag, Netzanschluss, finanzielle Rahmenbedingungen sowie technische Vorschriften und Genehmigungen wie Schall und Schattenwurf zu berücksichtigen. Einzelne Blöcke umfassen die mathematische Beschreibung von Windenergiepotenzialen, die Aerodynamik von Rotorblättern und die Netzeinspeisung über Generatoren und Transformatoren. In umfangreicheren Studienarbeiten geht es darüber hinaus auch um die Anordnung von Windkraftanlagen. Einerseits sollen Abschattungseffekte minimiert werden, also die Verminderung des Stromertrags pro Anlage durch dicht nebeneinander stehende Windräder. Andererseits geht es darum, den Austausch mit der Bevölkerung zu organisieren, um Bedenken gegen den Bau von Windparks in der Nähe von Wohnsiedlungen auszuräumen. Mit diesen Modulen bereiten wir die Studierenden auf Tätigkeiten in Planungsbüros, bei Herstellern von Windkraftanlagen oder bei Energieversorgern vor. Eine weitere Möglichkeit, berufliche Erfahrungen zu sammeln, ist das Praxissemester.

Ein weiterer Aspekt ist die Flexibilisierung der Lehre. Können Sie uns dazu mehr erzählen, insbesondere zur Prüfungsabwicklung?

Wir haben unsere Lehre kontinuierlich digitalisiert, um den individuellen Lernbedürfnissen unserer Studierenden besser gerecht zu werden. Zu den Lehrmaterialien gehören beispielsweise Videos, Podcasts und Selbstprüfungsaufgaben. Unsere Prüfungsformen haben wir so angepasst, dass die Studierenden sie ablegen können, wann immer sie sich bereit fühlen, das sogenannte Prüfen on Demand. Jeden Freitag bieten wir dazu die Möglichkeit und mehr als die Hälfte nutzt diese Termine bereits vor der offiziellen Prüfungszeit im Semester. Diese Anpassungen sind Teil des NOVA:ea-Projekts in Kooperation mit der RWTH Aachen, das durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird. Sie ermöglichen es uns, die Qualität und Zugänglichkeit unserer Lehre kontinuierlich zu verbessern.


Juni 2025

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