Themenwoche Start-up-Week

Gründungsunterstützung an der TH Köln

Prof. Dr. Kai Thürbach

Prof. Dr. Kai Thürbach

Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften (WI)

Prof. Dr. Annette Blöcher

Prof. Dr. Annette Blöcher

Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften (WI)

Ein Beitrag von

Daniel Schäfer

Daniel Schäfer

Hochschulreferat Kommunikation und Marketing

  • Telefon+49 221-8275-5465

Unternehmerisches Denken und Handeln in der Lehre fördern

Prof. Thürbach und Prof. Blöcher (Bild: TH Köln)

Von der Ideenfindung bis hin zur Erarbeitung eines Geschäftsmodells: Die TH Köln hat sich zu einer gründungsfreundlichen Hochschule entwickelt.

Welche Strategien, Initiativen und Maßnahmen dafür in der Lehre umgesetzt wurden, erläutern Prof. Dr. Annette Blöcher und Prof. Dr. Kai Thürbach von der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften im Rahmen der Start-up-Week.

Wie ist Unternehmertum bzw. Entrepreneurship in der Lehre verankert?

Kai Thürbach: In den letzten Jahren haben wir zahlreiche Angebote ins Leben gerufen, um Studierende zu diesem Themenbereich zu informieren, zu beraten und zu begleiten. Angefangen hat alles mit der Strategie „Entrepreneurship Education und Existenzgründung“, die im Jahr 2018 aufgesetzt wurde und auf zwei Säulen basiert: Zunächst werden die wesentlichen Kompetenzen für die Gründung eines Start-ups vermittelt, wobei auch die Sensibilisierung für das Unternehmertum eine Rolle spielt. Im nächsten Schritt unterstützen wir diejenigen, die eine Gründungsidee haben. Hierfür haben wir ein breites Portfolio aufgebaut: von Beratungen und Mentoring über Ausprobieren von Prototypen im MakerSpace und Pitchen der Geschäftsidee auf Veranstaltungen wie dem Impact Day oder dem Start-up-Tag bis hin zu Finanzierung und Gründung eines Unternehmens. Im Fokus der Lehre steht der erste Schritt, also die Entrepreneurship Education. Unser Ziel ist es, dass sich unsere Studierenden mindestens einmal in ihrer Laufbahn mit unternehmerischem Denken und Handeln beschäftigen.

Welche Lehrformate existieren dafür an unserer Hochschule?

Annette Blöcher: In der Grundlagenvorlesung Entrepreneurship erwerben die Studierenden ein grundlegendes Verständnis und zudem das Know-how, um beispielsweise einen Businessplan zu analysieren und zu bewerten. In einem Wahlmodul wird dieses Wissen um strukturierte Methoden wie Design Thinking ergänzt, um innovatives Denken und Kreativität zu fördern. Diese Angebote stehen Studierenden aller Fachrichtungen offen, denn gerade die Interdisziplinarität führt zu einem lebendigen Austausch.

Ein weiteres Beispiel dafür ist die Ringvorlesung Entrepreneurship & Innovation, die in Zusammenarbeit mit dem Gateway TH Köln organisiert wird. Dort halten Expert*innen aus der Praxis Impulsvorträge und diskutieren anschließend mit den Teilnehmenden. Neu bei den Wirtschaftswissenschaften ist die Möglichkeit, im Praxissemester ein Gründungsprojekt anzustoßen und sich als Studienleistung anrechnen zu lassen. Darüber hinaus gibt es das „Zertifikatsprogramm Entrepreneurship” sowie eine Summer- und eine Winter-School zur interdisziplinären Vernetzung der Studierenden untereinander und zum Kontaktaufbau mit dem vielfältigen Gründungsnetzwerk der Hochschulen im Gateway-Verbund.

Wie hat sich die Bedeutung von Entrepreneurship in der Lehre entwickelt?

Annette Blöcher: Im Jahr 2016 habe ich den Arbeitskreis Entrepreneurship ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, eine Plattform zum Austausch über neue Lehrkonzepte sowie eine Schnittstelle zur Praxis zu schaffen. Die Mitglieder waren auch maßgeblich an der Entwicklung der Strategie „Entrepreneurship Education und Existenzgründung“ beteiligt. Des Weiteren hat diese Initiative den Projektantrag für StartUpLab@TH Köln vorangetrieben und auf dieser Basis einen zentralen Ort sowie dezentrale Mini-Inkubatoren für Gründungsaktivitäten an der Hochschule geschaffen. Viele der inzwischen über 20 Professor*innen und Mitarbeitenden im Arbeitskreis engagieren sich zudem als Mentor*innen für Studierendenteams im Förderprogramm KickStart@TH Köln.

Kai Thürbach: Mittlerweile findet sich das Thema Unternehmertum in den Studienprogrammen nahezu aller Fakultäten wieder. Die jeweiligen Fachbereiche haben ihre eigenen Schwerpunkte, was auch sinnvoll ist. In der Betriebswirtschaftslehre fangen wir mit dem Thema schon im Grundstudium an. Auch gibt es in der neuen Studienordnung nun die Möglichkeit, neben einem Praxissemester auch ein Gründungssemester durchzuführen. Darüber hinaus planen wir, mehr fakultätsübergreifende Lehrformate und Freiräume zur Anerkennung von ECTS einzuführen, um den interdisziplinären Austausch anzuregen.

Dabei tragen unsere bisherigen Maßnahmen bereits Früchte, wie der bundesweite Vergleich im aktuellen Gründungsradar zeigt. In der Kategorie Gründungssensibilisierung und -qualifizierung befindet sich die TH Köln in der Spitzengruppe der großen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Mit unseren Angeboten gelingt es uns also, das Potenzial unserer Studierenden zu wecken. Dieses gilt es in den nächsten Jahren weiter zu fördern – auch im Verbund mit den anderen Kölner Hochschulen, die sich im Bereich der Gründungsförderung mit Fit for Invest und unter der Dachmarke Gateway zusammengeschlossen haben. Neben der TH Köln beteiligen sich die Universität zu Köln, die Deutsche Sporthochschule Köln, die Rheinische Hochschule Köln und die CBS International Business School.

November 2025

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Daniel Schäfer

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