Moana Schneiders: Demokratisierungsprozesse durch kommunale migrationspolitische Intervention

Abstract

In Anbetracht antidemokratischer Entwicklungen im Feld von Migration und Flucht, die mit Menschenrechtsverletzungen, Ausgrenzung, Diskriminierung und Abschottung einhergehen, ist es Anliegen dieser Thesis, herauszustellen, wie Demokratisierungsprozesse durch kommunale migrationspolitische Interventionen angestoßen werden können. Hierfür wurden im Rahmen einer qualitativen Forschung, Aktivist*innen des Solidarity City Netzwerks interviewt, um einen Einblick in die lokalen Kämpfe der Bewegung erhalten zu können.

Dabei versucht die Forschung eine Antwort auf die Frage finden, welche Möglichkeiten der Intervention auf lokaler Ebene bestehen, um Politiken der Abschottung und Ausgrenzung entgegenzuwirken. Sie stellt konkret heraus, wie sich die politischen Kämpfe in der Praxis äußern und welche Strategien hierbei zum Einsatz kommen. Aufgrund der Annahme, dass es für diese Arbeit einer machtkritischen Perspektive bedarf, wird sich auf Ansätze radikaler Demokratietheorien gestützt. Diese bieten in der Bewegungsforschung für die Analyse von emanzipatorischen Kräften, die für Freiheit und Gleichheit kämpfen, ein besonderes Potenzial. Neben der Beantwortung der zentralen Forschungsfrage werden in dieser Arbeit zwei Teilfragen adressiert. Erstere betrifft die Frage nach der Relation zwischen migrationspolitischen Interventionen, Forderungen von Solidarity City und Ansätzen radikaler Demokratietheorien.
Die zweite Teilfrage prüft, ob aus der Perspektive der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession ein Handlungsauftrag besteht und inwiefern sie sich solidarischen Bewegungen und Kämpfen anschließen sollte, die für die Einhaltung der Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit kämpfen.