Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

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ProMinKa: Erfolgreicher Fachtag der AWO Ruhr-Mitte

ProMinKa Fachtag (Bild: Donja Amirpur)

Modellprojekt "ProMinKa" entwickelt in den Hörsälen des Marienhospitals in Herne mit ausgewählten AWO-Kitas erste Ideen zur bestmöglichen Teilhabe von Kindern mit Migrationsintergrund und einer Behinderung im Alltag von Kindertagesstätten.

Der erste Fachtag des Modellprojektes ProMinKa ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Mit dabei waren die Fachkräfte der sechs ausgewählten Kitas aus Herne und Bochum, interessierte Integrationskräfte anderer Kitas des Trägers, der Migrationsdienst, die Bereichsleitung Soziale Dienste und Fachberatung des Kindergartenwerks der AWO und als Experten die Mütter der beteiligten Selbsthilfegruppe. Zur praxisnahen Gestaltung griff die Veranstaltung auf ein Kurzinterview mit persönlichen Erfahrungen der betroffenen Mütter zur Lebenssituation mit einem Kind oder Angehörigen mit Behinderung zurück.

Nicht die Kinder sollen sich ändern, sondern das System muss angepasst werden.

„Professionalisierung für die Migrationsgesellschaft in inklusionsorientierten Kitas“ - so heißt das Projekt mit vollständigem Namen. Worum es geht? Um das Willkommenheißen aller Kinder – mit und ohne Behinderung – und das Schaffen von Unterstützungsstrukturen innerhalb des Alltags der Kindertagesstätten. „Nicht die Kinder sollen sich ändern, sondern das System muss angepasst werden“, betonte Prof. Dr. Andrea Platte von der Technischen Hochschule (TH) Köln, die das Projekt wissenschaftlich begleitet.

Wie dies konkret im Alltag umsetzbar ist, zeigte ihre Kollegin Dr. Donja Amirpur anhand des Qualitätsinstrumentes „Index für Inklusion“. Dieser Fragenkatalog für Kitas dient als Unterstützungsangebot und soll den Dialog über Veränderungsprozesse innerhalb der Kita-Teams anregen.

Weitere Schritte in den nächsten drei Jahren

Vorab wurden durch die Projektleitungen Lubna Iqbal und Nadine Albrecht die Ausgangslage und die Ziele in Verbindung mit den geplanten Maßnahmen von ProMinKa dargelegt. Weitere Schritte werden innerhalb der drei Projekt-Jahre das Durchführen von Interviews zur aktuellen Lage, die Teilnahme an Teamsitzungen, die Weiterführung von Familiencafés und das Einführen von Sprechstunden sein.

Am Fachtag konnten die Teilnehmer*innen bereits praktische Methoden mit den Fragen des Index für Inklusion erproben. Ziel der Übungen war die Reflexion über ein gemeinsames Inklusionsverständnis wie auch die Notwendigkeit des Perspektivwechsels zum Thema Migration und Behinderung in der frühen Kindheit. „Unsererseits ist der Perspektivwechsel durch die aktive Teilnahme an den Methoden geglückt. Das Verständnis über die Zusammenhänge der Begrifflichkeiten ,Inklusionsorientierung', ,Migrationsgesellschaft' und ,Professionalisierung dieser' innerhalb von ProMinKa konnte erweitert werden“, waren Ulrike Gaus (Bereichsleitung) und Astrid Bochmann (Fachberatung) begeistert.

Es bleibt spannend

Die Teilnehmer*innen konnten mit praktischen Methoden und ersten Gedanken zur Selbstreflexion ins verdiente Wochenende entlassen werden und auch Dr. Donja Amirpur ist gespannt, „wie sich ProMinKa innerhalb der drei Jahre entwickelt“; es bleibt spannend.

Das Projekt ProMinKa wird gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Weitere Info auf der Seite der Stiftung.

Redaktion

Nadine Albrecht, AWO Ruhr-Mitte
E-Mail n.albrecht@awo-ruhr-mitte.de

Oktober 2018

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