Lust oder Last? Architektur der 1960er und 1970er Jahre
Die 1960er und 1970er Jahre sind architektonisch betrachtet zwei ambivalente Jahrzehnte, deren Potential heute in den Hintergrund gerückt oder gar verschwunden scheint. Die Vortragsreihe architectural tuesday der Fakultät für Architektur der TH Köln zeigt in fünf Vorträgen und einer Diskussionsrunde den Charakter dieser Zeit auf und thematisiert ihre Relevanz für die zeitgenössische Architektur.
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Die Pressemitteilung vom 29. April 2016 als PDF lesen.
Unter der Fragestellung „Lust oder Last?“ werden die Referentinnen und Referenten diese Epoche (architektur-)geschichtlich einordnen und Konzepte vorstellen, mit denen diese Gebäude erhalten und weiterentwickelt werden können.
Die Fakultät für Architektur organisiert seit 2009 den architectural tuesday für Lehrende, Studierende, die interessierte Öffentlichkeit und die Medien. In diesem Semester wurde die Vortragsreihe vom Institut für Architektur, Konstruktion und Theorie sowie dem Institut für Denkmalpflege konzipiert. Die Vorträge finden zwischen dem 10. Mai und dem 28. Juni 2016 jeweils dienstags um 19.00 Uhr im Karl-Schüssler-Saal des Altbaus auf dem Campus Deutz, Betzdorfer Straße 2, statt.
10. Mai 2016, Prof. Dr. Wolfgang Pehnt
„Make it big. Die 1960er und 1970er Jahre: Zeiten des Maßstabswechsels“
Die Einführung in die Thematik der Vortragsreihe übernimmt Prof. Dr. Wolfgang Pehnt, einer der bedeutendsten deutschen Architekturhistoriker und -kritiker. Seit Jahrzehnten begleitet er publizistisch die deutsche Architekturszene. In seinen zahlreichen Büchern und Artikeln widmete er sich besonders der Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
24. Mai 2016, Dr. Ulrich Krings
„Der sogenannte Brutalismus und die skulpturale Architektur im 20. Jahrhundert“
Dr. Ulrich Krings ist Kunsthistoriker und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema Architektur und Denkmalpflege. Von 1991 bis 2005 war er leitender Stadtkonservator in Köln und bis 2014 Mitglied im Vorstand des „Haus der Architektur Köln“. Derzeit arbeitet er als Dozent am Campus „Zeit für Wissen“ in Köln. Mit seinem Vortrag will er das Gespür für die außerordentlichen Qualitäten der skulpturalen Architektur aus Sichtbeton der 1960er und 70er Jahre wecken.
7. Juni 2016, Eva Maria Lang
„Das Potential der Platte: Zur Umgestaltung von Großbauten des ‚Neuen Dresden‘“
Dipl.-Ing. Eva Maria Lang betreibt seit 1993 gemeinsam mit Prof. Thomas Knerer das Architekturbüro „Knerer und Lang“ in Dresden und München. Das Büro gilt bei der Sanierung von Plattenbauten konstruktiv und gestalterisch als besonders erfahren. Seine Arbeiten wurden mit renommierten Preisen ausgezeichnet und mehrfach auf der Biennale in São Paolo und Venedig vorgestellt. Von 1994 bis 2001 lehrte Lang an der TU Dresden und war Gastdozentin am Weiterbildungszentrum für Denkmalpflege und Altbauinstandsetzung der TU Dresden.
14. Juni 2016, Prof. Dr. Karin Wilhelm
„Architektur und Identität: Was die Architektur der Spätmoderne mit unserer Gegenwart zu tun hat“
Prof. Dr. Karin Wilhelm war Professorin für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt. Ihre Lehrtätigkeit führte an die Universität der Künste in Berlin, die Gesamthochschule Kassel, die Universität Oldenburg und die Technische Universität Braunschweig. Wilhelm studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Soziologie in Heidelberg, München und Berlin. Sie promovierte bei Heinrich Klotz in Marburg.
21. Juni 2016, Prof. Dr. Kerstin Wittmann-Englert
„Wert & Wertung. Über die Baukunst der 60er und 70er Jahre“
Prof. Dr. Kerstin Wittmann-Englert lehrt Kunstgeschichte an der Technischen Universität Berlin, ist Vorsitzende des Landesdenkmalrats Berlin und Mitglied der Expertengruppe des Internationalen Wissenschaftlichen Komitees zum Erbe des 20. Jahrhunderts (ICOMOS ISC20C). Sie studierte an den Universitäten von Berlin (FU) und Bonn Kunstgeschichte, Neuere deutsche Literatur und Christliche Archäologie.
28. Juni 2016, Dr. Martin Bredenbeck, Dr. Helmtrud Köhren-Jansen, Martin Struck
Diskussionsrunde: „Käseglocke, Umbau oder Abriss? Zum Umgang mit einem ungeliebten Baubestand“
Dr. Martin Bredenbeck arbeitet als wissenschaftlicher Referent beim Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) und ist vor allem für die Bereiche Baukultur und Denkmalpflege verantwortlich. Dr. Helmtrud Köhren-Jansen leitet die Abteilung Inventarisation beim LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland. Martin Struck ist seit 2001 Diözesanbaumeister des Erzbistums Köln.
Die Vorträge der „architectural tuesday“-Reihe im Sommersemester 2016 sind bei der Architektenkammer NRW als Fortbildungsmaßnahme in den Bereichen Stadtplanung, Landschaftsplanung, Architektur und Innenarchitektur mit je einer Stunde beantragt.
April 2016