Institutionalisierung von unten?
Vortrag (TH Köln), 21. November 2018
Zur Transnationalisierung des Pflege- und Betreuungsmarktes in Deutschland. Der Vortrag von Aranka Vanessa Benazha (Goethe-Universität Frankfurt) geht insbesondere der Frage nach, wie soziale Differenzierungen und transnationale Ungleichheiten zur Legitimierung des eigenen Geschäftsmodells von Vermittlungsagenturen grenzüberschreitender Pflege- und Betreuungsleistungen genutzt werden.
Auf einen Blick
Institutionalisierung von unten? Zur Transnationalisierung des Pflege- und Betreuungsmarktes in Deutschland.
Vortrag (TH Köln)Wann?
- 21. November 2018
- 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr
-
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Wo?
TH Köln, Bildungswerkstatt W1/2, Campus Südstadt, Ubierring 48, 50678 Köln
Standorte TH Köln
Veranstaltungsreihe
Kolloquium Migration und Organisation
ReferentIn
Aranka Vanessa Benazha (Goethe-Universität Frankfurt)
Veranstalter
Kompetenzplattform "Migration, Interkulturelle Bildung und Organisationsentwicklung" Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiST) SINTER - Soziale Ungleichheiten und Interkulturelle Bildung
Weitere Informationen
Programmflyer Migration und Organisation WiSe 2018/19 (pdf, 186 KB)
Institutionalisierung von unten? Zur Transnationalisierung des Pflege- und Betreuungsmarktes in Deutschland
Aranka Vanessa Benazha (Goethe-Universität Frankfurt)
Die zunehmende Privatisierung und Ökonomisierung öffentlicher Aufgaben hat in den westlichen Wohlfahrtsstaaten zu einer Expansion des Dienstleistungsmarktes geführt, zu dem insbesondere die Pflege und medizinische Versorgung gehören. Ein Charakteristikum dieser Entwicklung ist die Ausbildung transnationaler CareSpaces, bei der Vermittlungsagenturen grenzüberschreitender Pflege- und Betreuungsleistungen eine Schlüsselrolle zukommt. Doch obwohl sich die Beschäftigung (zumeist) weiblicher, aus Mittel- und Osteuropa stammender Betreuungskräfte in deutschen Pflegehaushalten längst zu einem gesellschaftlich akzeptierten Weg entwickelt hat, um familiale Fürsorgelücken zu füllen, wird das Phänomen von staatlicher Seite ignoriert bzw. stillschweigend toleriert. Das Fehlen klarer rechtlicher Regelungen hat zur Entstehung eines grauen Marktes mit häufig intransparenten Geschäftspraktiken beigetragen. Gleichzeitig ist eine, maßgeblich durch Interessensverbände vorangetriebene Institutionalisierung »von unten« erkennbar. Ziel ist, nach österreichischem Vorbild, als reguläre »dritte Säule« im Pflegesystem anerkannt zu werden. Dass mit der Formalisierung auf der organisationalen Ebene allerdings auch eine Formalisierung der Arbeit(-sbedingungen) einhergeht, erscheint höchst zweifelhaft. Welche Rechtfertigungsnarrative von den Agenturen in diesem Zusammenhang vorgebracht werden, soll in diesem Vortrag auf der Grundlage erster Forschungsergebnisse des D-A-CH-Projekts Gute Sorgearbeit? Transnationale Home Care Arrangements erörtert werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, wie soziale Differenzierungen und transnationale Ungleichheiten zur Legitimierung des eigenen Geschäftsmodells genutzt werden.