FOUNT²-Abschlusstreffen an der TH Köln

Im Forschungsprojekt FOUNT² wurde eine leistungsstarke, unbemannt fliegende Plattform entwickelt, welche Rettungskräfte bei ihrer Suche nach Überlebenden entlasten kann.

Am 30. September 2019 haben sich alle am Verbundforschungsprojekt „Fliegendes Lokalisierungssystem für die Rettung und Bergung von Verschütteten“ (FOUNT2) beteiligten Partner am Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) der TH Köln getroffen, um die vergangenen drei Jahre Forschungsarbeit zu rekapitulieren und dem Projektträger VDI Technologiezentrum GmbH die Projektergebnisse vorzustellen.

Gruppenfoto des Projektkonsortiums Das Projektkonsortium bei der Abschlusspräsentation (Bild: Konrad Barth/TH Köln)

In verschiedenen Vorträgen präsentierten die Projektpartner, welche technologischen und wissenschaftlichen Fortschritte sie während der Projektlaufzeit erzielen konnten. Die zu Projektbeginn gemeinsam formulierten Ziele konnten von allen Partner erreicht werden. Große Fortschritte konnten u. a. in der Weiterentwicklung des Bioradars und der Antennentechnik aufgezeigt werden. Auch in der Entwicklung einer neuen ausfallsicheren Flugsteuerung sowie eines anwenderfreundlichen User-Interfaces sind alle Ziele erfüllt worden.
Zu den Aufgaben des IRG in FOUNT² gehören die Bedarfsanalyse, die Szenarienentwicklung, die Anwenderschulung sowie die wissenschaftliche Begleitforschung im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion. Zudem wurde im Mai 2018 in einer Planspielübung die Implementierung des FOUNT²-Systems in die Führungsorganisation der deutschen Gefahrenabwehr evaluiert. Weiterhin wurde der fertig entwickelte FOUNT2-Demonstrator im Juni 2019 in einem Feldtest hinsichtlich der Erfüllung der zu Projektbeginn festgelegten technischen, funktionalen und einsatztaktischen Anforderungen getestet. In einer abschließenden realitätsnahen Einsatzübung auf dem Gelände des Training Center Retten und Helfen in Mosbach, an der über 100 Teilnehmer*innen des Technischen Hilfswerks, des Deutschen Roten Kreuz e.V. und des Deutschen Rettungshundeverein DRV e.V. sowie weiteren Organisationen beteiligt waren, wurden das FOUNT²-System und die im Projekt neuentwickelte FOUNT2-Einheit hinsichtlich ihrer Einsatztauglichkeit geprüft und der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Evaluation erfolgt dabei unter der Mithilfe von 25 Studierenden des Studiengangs Rettungsingenieurwesen. 
 

Sebastian Schmitz stellt die Ergebnisse der Forschungsarbeit vor Sebastian Schmitz, Projektmanager für das IRG, stellt die Ergebnisse der Forschungsarbeit vor (Bild: Konrad Barth/TH Köln)

FOUNT²

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt FOUNT² im Rahmen des Themenfeldes „Innovative Rettungs- und Sicherheitssysteme“ im Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit 2012 – 2017“ der Bundesregierung. Das Gesamtprojekt ist mit einem Budget von über 1,9 Millionen Euro dotiert. Davon beträgt das Teilbudget des Instituts für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr 440.000 Euro.

Projektlogo FOUNT2 Projektlogo FOUNT² (Bild: Universität Freiburg - IMTEK)

Unter der Koordination von Herrn Prof. Dr. Leonhard Reindl von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wird durch das Projektkonsortium bis Oktober 2019 eine leistungsstarke, unbemannt fliegende Plattform entwickelt, welche Rettungskräfte bei ihrer Suche nach Überlebenden entlasten soll. Dazu soll das „unmanned aerial vehicle“ (UAV) aus der Luft das Trümmerfeld hochaufgelöst und dreidimensional kartographieren. Zusätzlich wird durch das UAV ein integriertes Bioradar zur Detektion von Lebenszeichen (Atembewegung des Brustkorbs) auf den Trümmerstrukturen eingestürzter Gebäude positioniert. Dieses Vorgehen ermöglicht es den Rettungsmannschaften, gezielt Überlebende lokalisieren zu können, unter zeitgleicher Reduzierung des Risikos für die Rettungsmannschaften, selbst verschüttet oder verletzt zu werden. Werden Überlebende lokalisiert, können Retter, ausgestattet mit einem genauen Lageplan, zielgerichtet an den Bergungsort herangeführt werden.

Die Leitung bzw. das Management des Teilprojekts des IRG obliegt Herrn Prof. Dr.-Ing. Ompe Aimé Mudimu bzw. Herrn Sebastian Schmitz.
In dem Projekt arbeiten die TH Köln, die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Institut für Mikrosystemtechnik, Professur für Elektrische Mess- und Prüfverfahren und dem Institut für Informatik, Professur für Autonome Intelligente Systeme, die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg), die MEDER CommTech GmbH (Singen), die HerSi Electronic Development GmbH & Co. KG (Regensburg), die contagt GmbH (Mannheim) und der Reco Service Robert Schmidkonz (Nittenau) zusammen.
Assoziierte Partner sind das Institut für Notfallmedizin (IfN) der Berufsfeuerwehr Köln, der Deutsche Rettungshundeverein DRV e.V. (Waldmünchen), Feuerwehr und Katastrophenschutz der Stadt Mannheim sowie das Technische Hilfswerk.
 

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Bild: BMBF)

Oktober 2019

Prof. Dr. Ompe Aimé Mudimu

Prof. Dr. Ompe Aimé Mudimu

Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG)


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