Daniel Schäfer

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Studium und Leistungssport: Zwischen Hörsaal und Fechtbahn

Leon Schlaffer studiert Betriebswirtschaftslehre an der TH Köln und ist Mitglied im Nationalkader des Deutschen Fechter-Bundes. Wie schafft er es, Studium und Leistungssport unter einen Hut zu bringen? Wie ist er zum Fechten gekommen und was waren seine bisher größten Erfolge? Und welche beruflichen Ziele hat Schlaffer?

Portraitfoto von Leon Schlaffer Leon Schlaffer trat bei den FISU Summer World University Games 2023 in China als Athlet der TH Köln an. (Bild: Arndt Falter)

Dienstagmorgen, 9.00 Uhr, Sporthalle des TSV Bayer Dormagen: Schlaffer und sein Trainingspartner betreten die Halle in Schutzkleidung, in der einen Hand die Fechtmaske, in der anderen den Säbel. Sie nehmen die Grundposition ein und bewegen sich in schnellen Trippelschritten aufeinander zu. Die beiden Klingen berühren sich mehrmals, bevor Schlaffer mit einem schwungvollen Hieb die Schulter seines Trainingspartners trifft. Ein akustisches Signal ertönt und Lampen leuchten auf – Treffer, Punkt für Schlaffer.

Fünf Tage die Woche trainiert er morgens und abends, dazwischen besucht er Vorlesungen und Seminare. „Ein Studium erfolgreich abzuschließen und parallel Leistungssport zu betreiben, das geht nur, wenn man diszipliniert und organisiert ist. Beides unter einen Hut zu bringen, macht mir sehr viel Spaß, ist aber natürlich auch anstrengend. Zum Glück bin ich durch das Studium zeitlich flexibler, als wenn ich eine Ausbildung machen würde. Einige Professor*innen kommen mir auch bei Prüfungsleistungen entgegen, zum Beispiel würde ich von Seminartagen mit Anwesenheitspflicht befreit werden. Außerdem tausche ich mich oft Sebastian Meusel aus. Er ist der Leistungssportbeauftragte unserer Hochschule“, berichtet Schlaffer.

Kraft tanken auf dem Bauernhof

Um vom Alltag abzuschalten, fährt der Student gerne in seine alte Heimat nach Nürnberg. „Dort leben meine Familie und noch ein paar Freunde. Meine Großeltern haben einen Bauernhof, da bekomme ich schnell den Kopf frei. Manchmal helfe ich auch mit. Während der Pandemie hat die ganze Familie auf dem Hof mit angepackt, weil viele Arbeitskräfte nicht kommen konnten“, sagt Schlaffer.

Leon Schlaffer beim Fechten Leon Schlaffer auf der Fechtbahn im chinesischen Chengdu. (Bild: Arndt Falter)

Zum Fechten kam der gebürtige Regensburger durch seine Mutter, die einen Fechttrainer kannte, der an Schlaffers Grundschule unterrichtete und durch eine dortige Lehrerin, die einen Kurs anbot. Nach Jahren als ambitionierter Hobbysportler wechselte er mit 12 Jahren auf eine Eliteschule des Sports in seiner damaligen Heimatstadt Nürnberg, um Leistungssport zu betreiben. Mit 15 Jahren wechselte Schlaffer auf ein Sportinternat im nordrhein-westfälischen Dormagen, das mit dem dortigen Olympiastützpunkt verbunden ist. „Meine bisher größten sportlichen Erfolge waren der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Herrensäbel 2019 und der zweite Platz bei den U23-Europameisterschaften 2022“, erinnert sich Schlaffer.

Ein weiterer Höhepunkt war die Teilnahme an den FISU Summer World University Games im vergangenen Jahr in China als Athlet der TH Köln. „Dort waren über 10.000 Athlet*innen aus der ganzen Welt. Das Turnier war super organisiert und ich fand es spannend, neben dem Sport auch eine neue Kultur kennenzulernen“, erzählt der Student.

Berufswunsch: Auswärtiges Amt

Durch den Fechtsport hat der Student viele Länder bereist, er hat an Turnieren in Europa, den USA, dem Nahen Osten und Asien teilgenommen. Diese Erfahrungen haben ihn in seinem Wunsch bestärkt, nach dem Studium im Auswärtige Amt einzusteigen. Er könne sich, so Schlaffer, gut vorstellen, zu Beginn seines Berufslebens in einem internationalen Umfeld und an verschiedenen Standorten zu arbeiten.

Bis dahin versucht er, die Balance zwischen Studium und Leistungssport zu halten und bei aller Disziplin auch seine Erfolge ordentlich zu feiern.

April 2024

Daniel Schäfer

Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit


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