ISSM

Institut für Sozialpolitik und Sozialmanagement (ISSM)
TH Köln
Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften
Campus Südstadt
Ubierring 48, 50678 Köln

Kontakt

Judith Knabe

Angewandte Sozialwissenschaften
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Straffälligkeit als gesellschaftspolitische Herausforderung

Gastvortrag, 12. Mai 2023

Der Gastvortrag stellt Alternativmodelle im Umgang mit Straffälligkeit vor. Diese Alternativen zeichnen sich durch einen stark partizipativen Charakter aus und integrieren so die „Kompetenz der Betroffenen“.

Auf einen Blick

Straffälligkeit als gesellschaftspolitische Herausforderung - Alternativen und Perspektiven für Soziale Arbeit am Beispiel der APAC Reintegrationszentren in Brasilien

Gastvortrag

Wann?

  • 12. Mai 2023
  • 09.45 Uhr bis 13.00 Uhr
  • in meinen Kalender übertragen

Wo?

Digital über Zoom
Meeting-ID: 627 8890 5635
Kenncode: 516614
Zoom-Meeting beitreten:
https://th-koeln.zoom.us/j/62788905635

ReferentIn

Pedro Holzhey, Angelika Lang

Anmeldung

nicht erforderlich


Straffälligkeit als gesellschaftspolitische Herausforderung – Alternativen und Perspektiven für Soziale Arbeit am Beispiel der APAC Reintegrationszentren in Brasilien

am 12. Mai 2023 von 9.45 – 13.00 Uhr digital über Zoom

Obwohl die Anzahl der registrierten Straftaten seit 20 Jahren immer weiter sinkt, tragen diese objektiven Fakten in vielen Fällen nicht zum Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung bei. Unsicherheitsgefühle und Ängste hängen nur bedingt mit dem tatsächlichen Ausmaß von Straftaten zusammen. Befördert werden diese Ängste u.a. durch eine skandalisierende mediale Berichterstattung und Unkenntnis über kriminologische Zusammenhänge. Tragen diese Faktoren zu einer zunehmenden Straforientierung in der Gesellschaft bei, die nach tatausgleichender Gerechtigkeit verlangt? Welche Rolle spielen die häufig komplexen Ursachen für Straffälligkeit, die Bedürfnisse der Opfer und die Faktoren erfolgreicher Integration der Täter:innen im derzeitigen Umgang mit Straffälligkeit? Welche Funktion und welche Auswirkungen hat der Strafvollzug auf die Rückfallquoten und auf welche Weise gelingt es dem Strafvollzug tatsächlich Resozialisierung zu fördern?

Der Gastvortrag stellt Alternativmodelle im Umgang mit Straffälligkeit vor. Diese Alternativen zeichnen sich durch einen stark partizipativen Charakter aus und integrieren so die „Kompetenz der Betroffenen“. Zudem wird die Frage aufgeworfen, was Aufgaben und Möglichkeiten Sozialer Arbeit sein können, die zu einem Umgang mit Straffälligkeit führen, welcher den Betroffenen, der Gesellschaft und den Straffälligen gleichermaßen gerecht wird, bis hin zum Ziel der weitgehenden Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe und des heutigen geschlossenen Strafvollzugs.

Die Referent*innen stellen neben ihrer Bildungsarbeit im Verein Set-Free e.V., die Arbeit der APAC Reintegrationszentren in Brasilien vor, die einen ganzheitlichen und vor allem vollkommen partizipativen Ansatz im Umgang mit Straffälligkeit umsetzen. In einer anschließenden Diskussion werden gemeinsam Vor- und Nachteile, sowie Umsetzungsmöglichkeiten in Deutschland fachlich betrachtet.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Praxisbegleitung des „Praxiszentrums Resozialisierung und berufliche Wiedereingliederung“ statt und ist öffentlich. Die Einladung kann gerne an alle Kolleg*innen in Praxis, Theorie und alle Interessierten weitergegeben werden. Wir freuen uns über rege Teilnahme und fachlichen Austausch!

Kurzvorstellung der ReferentInnen:

Pedro Holzhey, Jg. 1957, Dipl.-Ing. und Oberstleutnant a.D., seit 15 Jahren Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins der freien Straffälligenhilfe „SET- FREE e.V.“, der fast ausschließlich ehrenamtliche MitarbeiterInnen hat. Der Verein arbeitet bundesweit und hat zwei Niederlassungen in Bayern und Sachsen.

Seit 2008 ist eine Schwerpunktaufgabe des Referenten, neben der Projekt- und Netzwerkarbeit, die Öffentlichkeitsarbeit zum Themenkreis „Gesellschaftlicher Umgang mit Straffälligkeit“. Zu einer zusätzlichen Fachexpertise ist für ihn auch zwangsläufig die eigene Straffälligkeit und ein längerer Gefängnisaufenthalt geworden, von denen er berichten wird, sowie die mehrmonatige Erfahrung in der Mitarbeit bei der Dachorganisation für die brasilianischen APAC- Reintegrationszentren.

Angelika Lang, Jg. 1964, Dipl. Sozialpädagogin, Kriminologin M.A., langjährige Tätigkeit für Träger der freien Straffälligenhilfe (Aufbau von Gruppenangeboten in verschiedenen JVAen, Durchführung von Seminaren mit Entlassenen), Gründung SET-FREE als Netzwerk und Verein, seit 2006 mehrere Studienreisen nach Brasilien zum Kennenlernen der alternativen APAC-Reintegrationszentren, 2008 Umsetzung eines Projekts in der JVA Straubing in der Mitverantwortung von Inhaftierten, 2017-2020 Gefängnisseelsorgerin in der JVA Dresden und Aufbau einer „Brücke zwischen JVA und Gemeinde“, ab 2020 Anstellung im Bistum Dresden/Meißen für überregionale Vernetzung und Fachreferentin für die Gefängnisseelsorge. Im Rahmen ihrer Tätigkeiten hat die Referentin mehrere Projekte in der Mitverantwortung von Inhaftierten umgesetzt, die „Kompetenz der Betroffenen“ in die soziale Arbeit einzubinden ist ihr ein großes Anliegen.

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