Cologne Institute of Conservation Sciences

Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft

Alexander van Wickeren

  • Technische Hochschule Köln

  • Telefon+49 221-8275-5368

Ringvorlesung 2025/2026: Resisting Crisis – Resilience Strategies in the Cultural Sciences

Ringvorlesung, 15. Januar 2026

Ringvorlesung2026 (Bild: TH Köln)

Die Ringvorlesung der Fakultät für Kulturwissenschaften im Wintersemester 2025/2026 untersucht kulturwissenschaftliche Strategien und Praktiken als Möglichkeiten der Krisenbewältigung.

Auf einen Blick

Ringvorlesung 2026: Resisting Crisis – Resilience Strategies in the Cultural Sciences

Ringvorlesung

Wann?

  • 15. Januar 2026
  • 18.00 Uhr bis 18.45 Uhr
  • in meinen Kalender übertragen
  • 22. Januar 2026
  • 18.00 Uhr bis 19.45 Uhr
  • in meinen Kalender übertragen
  • 29. Januar 2026
  • 18.00 Uhr bis 19.45 Uhr
  • in meinen Kalender übertragen

Wo?

Raum 11, EG, Ubierring 40, 50678 Köln

Kosten

kostenfrei

Veranstaltungsreihe

Ringvorlesung

Anmeldung


Veranstalter

Alexander van Wickeren, Fakultät für Kulturwissenschaft


Wir gehen davon aus, dass unsere Jetztzeit von einer Vielzahl faktischer und/oder wahrgenommener Krisen geprägt ist, die teilweise miteinander verflochten sind und die sich mitunter gegenseitig verstärken. Dazu gehören beispielsweise, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die Klimakrise, die Krise der liberalen Demokratie oder die durch Künstliche Intelligenz bedingte Krise der Digitalkultur. Eine praxisorientierte kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung kann kritisches Wissen darüber hervorbringen, wie wir diesen Krisen mit Blick auf ihre Wirkungen auf gesellschaftliche Bereiche und Akteur:innen begegnen können.

Programm:

15.01.2026

18:00-18:15 Uhr

Prof. Dr. Carolin Höfler und Dr. Alexander van Wickeren (TH Köln)
Begrüßung und Einleitung

18:15-19:15 Uhr

Prof. Dr. Christian Bauer (Hochschule der Bildenden Künste Saar)
The Art of Resilience

19:15-19:50 Uhr

Prof. Yasemin Utku und Jan-Philipp Neuer, MA (TH Köln)
Resiliente öffentliche Räume

So wie Stadtentwicklung mit vorausschauender Planung auf bevorstehende Veränderungen reagieren und gleichzeitig Lebensqualität verbessern kann, so können die aktuellen Krisen als „Auftrag“ für eine bestandsorientierte Auseinandersetzung mit der Stadt im Wandel verstanden werden. Anpassungsfähigkeit, Multicodierung, Gemeinwohl und Kooperation sind Stichworte für einen resilienzbasierten Umgang mit Krisen. Für zentrale urbane Stadträume geht es dabei um eine Aktivierung und Nutzung von öffentlichen Freiflächen, die eine klimaadaptive Stadtgestaltung zugrunde legt. Im Rahmen unterschiedlicher Projekte wurde daher untersucht, wie sich kooperative Planungsprozesse mit verschiedenen Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung sowie in der Didaktik aufsetzen und durchführen lassen, um Gemeinwohl, Teilhabe und Stadtgestaltung in Verbindung zu bringen.

22.1.2026

18:00-18:40 Uhr

Prof. Dr. Emmanuel Guardiola (TH Köln)
Games of Resilience: Supporting Ukrainian Refugee Children in Times of War Crisis

The Antura Initiative develops free educational games for children affected by the social, political and military crises that the war in Ukraine has created since 2022. In response to the Ukraine war, the initiative quickly deployed language-learning tools to support refugee children across Europe. The talk will discuss in how far the initiative’s open-source approach fosters resilience by helping displaced youth to integrate through basic language and cultural education in host countries.

18:40-19:15 Uhr

Prof. Dr. Tilly Laaser, Prof. Dr. Nicole Reifarth und Studierende (TH Köln)
Kulturgut im Wandel: Resilienz in der Bewahrung gefährdeter Kulturgüter

Dieser Beitrag wurde im Rahmen eines aktuellen Mastermoduls im Studiengang Konservierung und Restaurierung von Kunst und Kulturgut entwickelt. Er untersucht, wie Konservierung und Restaurierung als möglicher Teil von Resilienzstrategien fungieren kann, um Gemeinschaften im Umgang mit Krisen zu stärken. Ausgehend von Objekten, die von der Flut im Ahrtal 2021 betroffen waren, werden frühere Ereignisse wie die Überschwemmungen in Florenz 1966 und Dresden 2002 in den Blick genommen. Darauf aufbauend werden verschiedene Ansätze entwickelt, die sowohl der Erhaltung gefährdeter Kulturgüter als auch der Stärkung lokaler Resilienz dienen. Dabei wird die Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen hervorgehoben, die maßgeblich zur Entwicklung nachhaltiger Strategien beitragen – mit dem Ziel, Menschen und ihr kulturelles Erbe besser auf zukünftige Krisen vorzubereiten.

19:15-19:40 Uhr

Prof. Sabine Tastel (TH Köln):
Für eine resiliente Stadt: Die Verflechtung von Wohnungs- und Klimakrise

Der Vortrag untersucht die Verflechtung von Wohnungs- und Klimakrise, in dem er städtische Resilienz als Produkt von Lösungsstrategien zur Minderung der Wohnungskrise begreift, die die Klimakrise nicht weiter verstärken. Vor allem in den Ballungszentren der Großstädte wird der Mangel an bezahlbarem Wohnraum zur Krise. Die vermeintlich einfachste Lösung: das schnelle und einfache Errichten neuer Wohngebäude, basierend auf dem Prinzip, dass ein höheres Angebot die Nachfrage regelt. Die aktuelle Bundesregierung verfolgt dieses Ziel durch den sogenannte „Bau-Turbo“, auch bekannt als §246e des Baugesetzbuches (BauGB), der ein Bauen im schnellen Verfahren ohne Bebauungsplan auf grünen Wiesen ermöglicht, jedoch die Umwidmung und Versiegelung von Natur- und Landwirtschaftsflächen durch Bodenspekulationen vorantreibt.  Der Vortrag veranschaulicht, dass durch die Einführung des „Bau-Turbos“ der Mangel an bezahlbarem Wohnraum nicht gemindert und gleichzeitig dem Klima geschadet wird. Um Städte resilienter gegen diese verflochtenen Krisen zu machen, schlägt der Vortrag Perspektiven für Baulandmodelle und Transformation des architektonischen Bestands vor.

29.01.2026

18:00-18:40 Uhr

Lisanne Kröll, MA und Prof. Thorsten Burgmer (TH Köln)
Klimafolgenresilienz von Gebäuden

Der Klimawandel ist da. Nicht nur im Gebäudesektor gewinnt deshalb neben der Eindämmung des Klimawandels inzwischen auch die Anpassung an dessen Folgen an Bedeutung. Umwelteinflüsse wie Hitze und Starkregen nehmen zu. Daraus resultieren Konsequenzen für Menschen und Gebäude. Somit stellen sich unter anderem folgende Fragen: Inwieweit sind Gebäude auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet, sind sie also klimafolgenresilient? Welche Anpassungsmaßnahmen tragen in welchem Umfang zu einer Verbesserung der Klimafolgenresilienz bei? Wie viel ist genug? Und gibt es

überhaupt die eine Klimafolgenresilienz? In unserem Beitrag gehen wir diesen Fragen nach und sprechen über unser Resilienzverständnis im Kontext unseres Forschungsvorhabens.

18:40-19:15 Uhr

Anne Karrenbrock, MA (TH Köln)
Co-Creation Literacy als Resilienzstrategie: Kollaborative Gestaltungspraktiken im Angesicht multipler Krisen

Resilienzdiskurse betonen häufig die Anpassungsfähigkeit bestehender Systeme. Co-Creation Literacy hingegen stärkt die Fähigkeit, im Kollektiv neue Handlungsräume zu eröffnen und alternative Zukunftsentwürfe zu erproben. Im Vortrag zeige ich beispielsweise anhand des Workshops Practice for the Future, in dem Methoden partizipativen Designs mit chorischer Improvisation kombiniert wurden, wie solche kollaborativen Gestaltungspraktiken Erfahrungsräume schaffen, in denen im Kleinen geübt wird, was im Großen denkbar werden könnte. Teilnehmende trainieren dabei, mit Unsicherheit, Ambiguität und Konflikt umzugehen und entwickeln gemeinsam Praktiken anderer Zukünfte. In Anlehnung an Konzepte wie queer futurity verstehe ich diese Praktiken als gestaltende Resilienzstrategien: Sie fördern kollektive Agency, verkörpertes Wissen und relationale Reflexionsfähigkeit im Angesicht gesellschaftlicher Krisen. 

19:15-19:40 Uhr

Dr. Ruth Dorothea Eggel (TH Köln)
Making Games in Times of Climate Crisis: Resilience Strategies and Industry Transformations

Depleting planetary resources and environmental collapse are increasingly popular themes in video games, using game design, narrative and mechanics to promote ecological awareness and build climate resilience. Paradoxically, even these games contribute to environmental degradation due to extensive global value chains, precarious labour conditions, and resource-intensive technologies. Drawing on insights from industry practitioners, as part of the project STRATEGIES (www.strategieshorizon.ceom), we explore how resilience is conceptualised and operationalised within the game industry. With a critical lens, we will discuss whose resilience is enhanced and against what challenges, while addressing the personal and political implications of these strategies.

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