Chemie-Challenge im Escape Building: Ein Gastbeitrag unserer Studierenden aus der Projektwoche 2025

Studierende stehen am Hörsaalpult und schauen auf ein Periodensystem an der Wand (Bild: TH Köln - Media Lab)

Ein Gebäude, mehrere Rätsel und nur ein Weg hinaus: Während der Projektwoche der TH Köln entwickelten über 100 Erstsemesterstudierende am Campus Leverkusen ein Escape Building, das chemische Inhalte auf spielerische Weise vermittelt. Die Studierenden arbeiteten in verschiedenen Gruppen parallel an der Story und Rätseln, am Aufbau und der Ausstattung sowie der Dokumentation des Escape Building.

Ziel des Escape-Building-Projekts ist es, dass alle Teilnehmenden spielerisch chemisches Wissen anwenden, gemeinsam Rätsel lösen und dabei ihre Teamfähigkeit stärken. Prof. Dr. Burdinski berichtete im Interview: ,,Es geht darum Projektarbeit zu erfahren (…). Ein Projekt, das so groß angelegt ist, dass es nur durch die Zusammenarbeit von vielen bewältigt werden kann. Aus der Größe erklärt sich auch der Name: Das Escape-Building besteht aus mehreren, inhaltlich vernetzten Escape-Rooms."

Ein kreativer Start in die Projektwoche

Zu Beginn der Projektwoche erhielten alle Studierenden einen Überblick über die Ziele und den Projektablauf. Danach begann die kreative Phase: Die Gruppen sammelten erste Ideen für mögliche Geschichten, Charaktere und Rätsel, die später das Escape Building prägen sollten. Um ein Gefühl für die Atmosphäre und den Aufbau zu bekommen, durfte eine Person pro Gruppe gemeinsam mit einem Dozenten einen echten Escape Room besuchen. Die dort gesammelten Eindrücke gaben den Gruppen eine klare Vorstellung, wie ein gutes Escape-Spiel funktioniert. 

Von 14 Story-Ideen zum Gewinnerkonzept

Im Anschluss starteten 14 Gruppen mit der Ausarbeitung ihrer eigenen Konzepte. Texte und Plakate wurden vorbereitet, um die Geschichten ansprechend zu präsentieren. Insgesamt wurden 14 Ideen vorgestellt, bevor alle Studierenden per Punktesystem darüber abstimmten, welche Story die Grundlage für das endgültige Escape Building sein sollte.

Die Geschichte, in der ein Professor von seinen Kolleg*innen gemobbt wird und diese aus Rache in Gefahr bringt, überzeugte die Mehrheit mit beachtlichem Vorsprung und wurde als Favorit gewählt. Sie bildete die Grundlage für alle weiteren Arbeiten. Im nächsten Schritt wurden verschiedene Gruppen für die Gesamtprojektleitung, die Beschaffung und Entsorgung sowie die Mediengestaltung und Dokumentation gebildet. Gruppe D, die mit ihrer Geschichte die Wahl gewonnen hatte, übernahm mit Feuer und Flamme die Gesamtleitung des Projektes.  

Planung und Aufbau des Escape Buildings

Nach der Wahl der Geschichte begann die praktische Umsetzung: Die Rätsel wurden auf mehrere Räume verteilt, vom Labor bis zu fiktiven Büroräumen. Kleine Teams arbeiteten daran, chemische Experimente, Schlüsselrätsel und Codes so zu gestalten, dass sie sowohl logisch als auch spielerisch funktionieren. Um das spätere Spiel zu koordinieren, wurde ein detaillierter Raumplan erstellt und es wurden Kommunikationsregeln festgelegt. Zudem wurden vier Joker vorbereitet, die von den Spieler*innen flexibel eingesetzt werden sollten. Da im Szenario ein giftiges Ereignis simuliert werden sollte, entwickelten die Studierenden Aufgaben rund um Gegengifte und Schutzmaßnahmen, was den chemischen Bezug des Projekts zusätzlich stärkte.  

Während der Umsetzung fanden kontinuierlich Besprechungen statt, in denen die Gruppen ihre Rätsel vorführten, Ressourcen besprachen und gemeinsam Lösungen fanden – von einfachen Ideen bis hin zu simplen Experimenten, wie dem Mischen von Lebensmittelfarben. "Wir haben viel von den anderen Gruppen übernommen, die super Ideen hatten […] und alles in einen Topf geworfen’’ sagte uns Laura Blickmann, studentische Gesamtprojektleiterin, im Interview. Parallel zum Aufbau der Escape Rooms wurden zudem Interviews mit Professoren und Studierenden geführt. Alle Gruppen bereiteten Plakate mit ihrer Reflexion der Projektwoche, der Zusammenarbeit sowie der Stärken und Schwächen des Teams vor. Zum Ende des Tages erfolgte ein kompletter Probedurchlauf aller Räume, um zu überprüfen, ob die Rätsel und Experimente im Zeitrahmen funktionieren und lösbar sind. 

Der letzte Feinschliff

Eine Generalprobe zur späten Stunde verlief zunächst unbefriedigend und deckte einige Zeitprobleme auf. Um dem entgegenzuwirken, ordnete die Gesamtprojektleitung an, ein Rätsel komplett zu streichen und einige andere zu kürzen. Ebenso wurde die Anzahl der Joker von 4 auf 10 erhöht, um den Probanden einen reibungslosen Durchlauf zu ermöglichen.

Nach einem letzten Feinschliff in allen Räumen war am Freitagmittag um 12 Uhr alles vorbereitet, um den Professor*innen und Mitarbeiter*innen der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften ein spannendes und ausgetüfteltes Spiel vorzustellen, das eindrücklich gezeigt hat, wie kreativ Chemie sein kann.

Dezember 2025

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